Besprechung
Wir erinnern uns: Im großartigen zweiten Teil der X-Men-Saga war uns auf tragische Weise Jean Gray (Famke Janssen) abhanden gekommen. Schon damals murmelte Nils (Nils) etwas von Zeichen am Himmel und Phoenix. Im neuen Film erfahren wir nun erstmal etwas mehr über Jeans Jugend und von der großen Macht, die in ihr schlummert. Prof. Xavier (Patrick Stewart) sah sich daher gezwungen, diese Macht geistig zu fesseln.
Nach ihrem Tod wird Cyclops (der Oberlangweiler, James Marsden) immer wieder von Jeans Stimme heimgesucht — bis er schließlich an den verhängnisvollen Ort zurückkehrt und dort tatsächlich Jean Grey recht lebendig in die Arme schließen kann. Kurz darauf verschwindet er jedoch spurlos und weckt so die Hoffnung, dass sich ein Drehbuchschreiber unserem Flehen erbarmt und diesen Charakter für immer eliminiert hat. Jean wird währenddessen von Storm (Halle Berry) und Wolverine (Hugh Jackman) aufgefunden und zu Xavier gebracht. Doch die dunkle Seite in Jean gewinnt nun die Oberhand und flieht …
Zur gleichen Zeit haben die Mutanten noch ganz andere Probleme: Ein Pharmaunternehmen hat ein Mittel gegen die Mutationen entwickelt und bietet so allen Mutanten die Möglichkeit ein „normales“ Leben zu führen. Während Rogue (Anna Paquin) darin eine Chance sieht, endlich auch eine körperliche Beziehung mit Iceman (Shawn Ashmore) zu führen, sieht Magneto (Ian McKellen) nur die Bedrohung für die Mutanten. Er beschließt daher in den Krieg zu ziehen.
Meinung von Nils
Naja, irgendwie gibt es gar nicht mehr so viel im Kino, auf das ich mich wirklich sehr freue. X-Men 3 war recht weit oben auf meiner Liste. Vor allem natürlich wegen der herausragenden Charaktere: Wolverine, Rogue und Mystique waren für mich stets ganz weit vorn. Daher ist dieser Film für mich nicht der ganz große Knüller. Die Damen Rogue und Mystique dürfen letztlich nur Nebenrollen spielen und haben keine großen "tragenden" Auftritte. Rogue ist meist eifersüchtig, Mystique darf immerhin mit den Füßen ein Schloss öffnen. Dann ist aber auch Feierabend. Wolverine haut sich bewehrt durch den Film war aber auch schon motivierter.
Die Handlung ist dabei nicht unspannend: Jean Grey als zerrissenes Wesen und ein Mittel gegen Mutation geben eine Menge Probleme, eine spannende Handlung her. Schade, dass der neue Regisseur Brett Ratner sich nicht die Zeit nimmt, zumindest ein Thema ordentlich durch zu arbeiten. So wie im ersten Teil die Verzweiflung von Rogue oder im zweiten Teil die Suche Wolverines nach seiner Herkunft. Schade, Chance vergeudet.
Überhaupt nicht sparsam ging man gleichzeitig mit dem Personal um: Drei Hauptpersonen verlassen final das Geschehen, mindestens drei andere verlieren ihre Mutantenfähigkeiten. Also wirklich der letzte Teil der Saga?
Kommen wir also zum interessantesten Teil, dem Kaffeesatz lesen. Denn es spricht durchaus einiges dafür, dass es den vierten Teil doch gibt. Ein Verantwortlicher der Firma Fox meinte angesprochen auf den Titel "The last stand", dieser bezöge sich nur auf die jetzigen Charaktere — neuer Film mit neuen Charakteren wäre also durchaus drin. Außerdem zeigte sich ja am Ende des Films, dass die Kräfte nicht für immer verloren gehen ...
Schließlich sind noch diejenigen bevorzugt, die wie Nils ein sehr dickes Sitzfleisch haben (Stichwort: Franzbrötchen). Am Ende des Abspanns gibt es nämlich noch eine Szene. Einige Internetnutzer meinen sogar, es gäbe drei unterschiedliche "Teaser-Szenen": eine mit einem Kranken im Krankenhaus, eine mit einem leeren Grab und eine, in der Raven Darkholme Eric Lensherr eine Tasche übergibt. All das macht eigentlich nur Sinn, wenn noch ein Teil folgt. Oder soll dies nur angekündigten Spin-offs (Magneto und Wolverine) bewerben? Schauen wir mal.