Besprechung
Peter La Fleur (Vince Vaughn) ist der Besitzer eines runtergekommenen Fitness-Studios und hat irgendwie null Perspektiven. Seine Kunden wollen nicht zahlen? Drauf geschissen. Die nette Bank-Anwältin Kate Gail (Christine Taylor) kündigt an, dass er 50.000 Dollar innerhalb eines Monats aufbringen muss, weil sonst das Studio von der Bank übernommen wird? Egal. Peters Motto lautet: Habe keine Ziele, keine Hoffnung, dann kannst Du auch nicht enttäuscht werden. Also bleibt für ihn zunächst alles beim Alten.
Doch seine treuen Kunden, die allesamt nicht die super-duper Sportler sind, manchmal sogar einfach nur ’nen Knall haben, die wollen das Studio nicht untergehen lassen. Also muss ein Plan her, wie man die Mucki-Bude retten kann. Da kommt Gordon (Stephen Root) die Idee, man könnte an der Dodgeball-WM in Las Vegas teilnehmen! Dodgeball? Was ist denn das bitte schön? Ich sage es Euch: eine Abart des heimischen Völkerballs. Nur etwas härter und abgedrehter. Peter lässt sich überreden und so wird Dodgeball gespielt.
Doch was ist ein Film ohne Bösewicht? Richtig: ein… *ööhh* Keine Ahnung. – Jedenfalls steht Peters „Average Joe’s Gym“ im Schatten des mächtigen „Globo Gym“, das von dem miesen, fiesen, schleimigen, hinterhältigen White Goodman (Ben Stiller) geführt wird. Der gute Mann will das „Average Joe’s Gym“ platt machen. Also tritt er mit seiner durchgestylten und Bauchmuskel-gestählten Mannschaft ebenfalls zur Dodgeball-WM an.
Meinung von Nils
Die ersten – ich sage einmal – fünf Minuten waren hart für mich. Da hatte ich Olli in den Film geschleppt und es zeichnete sich ein Desaster ab. Der Anfang ist doch etwas sehr platt und ich hatte schon die Befürchtung, einen ganz miesen und peinlichen Film zu sehen. Aber zum Glück haben die Filmemacher dann doch noch die Kurve bekommen! *puhh*
Ben Stiller ist so eklig und schleimig, dabei aber auch noch von sich selbst überzeugt, dass einem nur schlecht werden kann. Gut gespielt. Auch alle anderen Schauspieler sind nett in ihren etwas stereotypen Rollen. Dodgeball ist herrlich übertrieben in allem, was er zeigt. Ben Stiller betreibt das "Globo Gym", in dem die Meinung vertreten wird, dass Hässlichkeit und Übergewicht genetische Fehler sind — wie Kahlköpfigkeit oder Nekrophilie. Ja, der gute White kommt immer mit wunderbar schrägen Philosophien. Und Luft-Tüttelchen kann er auch nicht richtig anbringen. Ein hoffnungsloser Fall.
Dodgeball wartet mit sehr vielen, äußerst schrägen Einfällen und Sprüchen auf, die immer kurz davor sind, ins Geschmacklose oder Peinliche abzudriften. Aber die Filmemacher haben es doch immer wieder geschafft, nicht den letzten Schritt in den Abgrund zu machen. Zudem ist es eine wahre Freude zu sehen, wer in dem Film alles als Gast-Darsteller auftritt. Wahnsinn! Und wer – wie ich – so skurrile Filme wie Zoolander (auch mit Ben Stiller) mag, der wird hier gut bedient. 92 Minuten Film, von denen ich mich bestimmt 80 gut amüsiert habe. Und wer Albträume haben möchte, der wartet und schaut sich den Abspann ganz bis zum Ende an! Aber seid gewarnt! *schauder*
Und dann zum Abschluss ein Wort an die Leute, die im Endeffekt es doch noch geschafft haben und den Film lächerlich und geschmacklos erscheinen lassen: da wären die Herrschaften von 20th Century Fox Deutschland zu nennen, die dem Film einen der dümmsten und primitivsten Titel in der Übersetzung gegeben haben, den ich seit langem erleiden durfte. Wer ist bitte schön so blöde und gibt Dodgeball den Namen Voll auf die Nüsse??? Soll das der deutsche Humor sein? Traurig ... Okay, da fliegen schon mal Bälle und Schraubenschlüssel in die Genitalgegend von den Spielern. Aber es konnte nur den Deutschen einfallen, daraus einen "ach-so-lustigen" Filmtitel zu machen. Mein Nachbar sagte mir, er hörte von dem Titel und wollte ihn deswegen nicht sehen. Tja, liebe Leute von Foxfilm: äußerst dumm gelaufen! Schreibt den Leuten doch auch mal, was sie sich dabei (nicht) gedacht haben. Wo? Schreibt Fox hier. Ich weigere mich jedenfalls den deutschen Namen in einer Unterhaltung zu gebrauchen ...