Besprechung
Nach einer rätselhaften Begegnung mitten in der Nacht mit einem seltsamen Licht, hat der Elektriker Roy Neary (Richard Dreyfuss) ein ganz bestimmtes Bild vor Augen. Überall sieht er etwas, das ihn an eine Art Berg erinnert. Er ist besessen von diesem, was seine Frau Ronnie (Teri Garr) nicht versteht. Sie nimmt die Kinder und verlässt Roy.
Ebenfalls eine Begegnung mit mysteriösen Lichtern hat Jillian Guiler (Melinda Dillon), deren dreijähriger Sohn Barry (Cary Guffey) eines nachts einfach lachend in den Wald läuft. Jillian hinterher. Auf einer Straße kreuzen sich die Wege von Roy und Jillian.
Dritte wichtige Person ist der Sprachwissenschaftler Claude Lacombe (François Truffaut), der einer Gruppe Wissenschaftler vorsteht, die nicht nur längst verschollene Flugzeuge aus dem zweiten Weltkrieg findet, sondern auch eine ganz bestimmte Abfolge von fünf Tönen entdeckt. Hinzu kommen Zahlenreihen, die eine Radiostation auffängt und die offenbar Koordinaten darstellen.
Das Militär, das einen ersten Kontakt herstellen will, muss mit einer wilden Geschichte die Menschen rund um den Devils Tower in Wyoming evakuieren. Roy und Jillian wollen aber genau zu diesem Berg, ist es doch der Berg, den beide ständig vor Augen haben und modelliert oder gezeichnet haben.
Meinung von Nils
Ein ruhiger Film. Um genauer zu sein: ein ruhiger SciFi-Film. Regisseur Steven Spielberg hat mit Unheimliche Begegnung der dritten Art den ersten SciFi gedreht, in dem die Menschen mit Aliens in Kontakt kommen — aber keine Angst vor ihnen zu haben brauchen. Das Thema soll er später mit E.T. noch einmal ausführlicher aufgreifen. Doch hier haben wir den ersten positiven SciFi-Streifen vorliegen.
Ich mag den Film. Er ist positiv und doch mysteriös. Wenn im Haus von Jillian die Aliens eindringen wollen? Spooky! Die Einstellung, in der sich die Schrauben in der Boden-Lüftung von alleine rausdrehen ist klassisch.
1977 war die Tricktechnik zwar schon weit, aber sie konnte nicht alle Ideen von Steven Spielberg realisieren. Das Ergebnis ist jedoch mehr als sehenswert. Herrlich, wie man lange keine richtigen Raumschiffe sieht. Man bekommt fliegende Objekte gezeigt, die in bunten Lichtern gebadet sind. Eine Form ist nicht wirklich erkennbar. Der Film hat hauptsächlich Lichteffekte zu bieten. Diese sind aber klasse. Ich habe immer noch das Bild vor Augen, wie Jillian ihren Barry auf dem Arm hält und von draußen orangenes Licht durch die Jalousien scheint, die Luft ist leicht neblig, so dass man die Lichtstrahlen sieht. Beeindruckend.
Ebenso gut ist die Idee, dass die Aliens eine Tonfolge (von John Williams komponiert) vorausschicken und sich Menschen und Besucher über Musik unterhalten. Die Tonfolge ist sehr eingängig. — In diesem Zusammenhang ist übrigens die Einstellung zu erwähnen, in der eine Horde Inder, die alle die Melodie nachsingen, auf die Frage woher sie den Töne hätten, nach oben zeigen. Spielberg kann schon tolle und beeindruckende Bilder zaubern.
Dreyfuss spielt gut. Er ist besessen von diesem Bild, das er offensichtlich durch den Kontakt mit den Aliens jetzt im Kopf hat. Er versucht sich zusammenzureißen, aber es ist wichtig
. Interessanterweise war Dreyfuss nicht die erste Wahl von Spielberg. Er stand nicht einmal auf der Wunschliste. Dreyfuss wollte aber unbedingt an dem Film teilnehmen und hat regelrecht darum gekämpft, in Unheimliche Begegnung der dritten Art mitspielen zu dürfen.
Unheimliche Begegnung der dritten Art ist einer der Filme, die einen Eindruck hinterlassen haben und der oft im Hinterkopf herumschwirrt. Dann ist da diese Stimme, dass man ihn sich doch mal wieder anschauen könne.