Besprechung
Die USA lassen diverse verdeckte Militär-Operationen laufen. General Hummel (Ed Harris) hat dabei über die Jahre 83 seiner Leute verloren. Die Familien der Gefallenen wurden mit halbseidenen Erklärungen abgespeist. Die Soldaten erhielten nie ein vernünftiges Begräbnis. Das will Hummel ändern. Zusammen mit treuen Untergebenen bricht er in ein Waffenlager ein und stiehlt 15 Raketen mit dem extrem gefährlichen, absolut tödlichen VX-2-Gas. Mit diesen Raketen gehen er und seine Männer nach Alcatraz und stationieren sie dort. Zudem nehmen sie Touristen als Geiseln. So will Hummel die Regierung dazu erpressen, die Geheimeinsätze zuzugeben. Die Politiker sollen endlich reagieren.
FBI-Direktor Womack (John Spencer) steckt in der Klemme. Wie soll man Hummel unschädlich machen? Dass man bezahlt ist natürlich keine Option. Dumm, dass Alcatraz eine uneinnehmbare Festung ist. Jede Annäherung würde zur Auslöschung der Bevölkerung von San Francisco führen. Da fällt jemandem ein, man könne John Patrick Mason (Sean Connery) fragen. Mason, ein ehemaliger britischer Geheimagent, wurde vor über 30 Jahren weggesperrt und man hat den Schlüssel weggeworfen. Dieser Mann darf nicht frei herum laufen. Dumm, dass er aus Alcatraz ausgebrochen ist und somit weiß, wie man reinkommt. Mason ist mäßig angetan davon, den USA in irgendeiner Weise zu helfen. Es gibt allerdings einen Grund.
Mason geht mit einer kleinen Truppe Marines unter der Führung von Commander Anderson (Michael Biehn) auf die Insel um Hummel auszuschalten. Mit an Bord ist der FBI-Giftgasspezialist Stanley Goodspeed (Nicolas Cage), der zwar ein brillanter Chemiker ist, aber null Erfahrung im Feld hat. Einer muss jedoch das Gas unschädlich machen. Happy ist der nicht, dass er an der gefährlichen Operation teilnehmen muss. Mason übrigens auch nicht.
Meinung von Nils
Ja, ich war auch mal jung und fand mich in einem Michael Bay-Film wieder, den ich cool fand. Ich meine – Hallo? – der beste James Bond spielt mit: Sean Connery. Und ironischerweise ist er auch nich ein ehemaliger britischer Agent. Uhh.
Die Story von The Rock ist einfach gestrickt und trieft vor amerikanischem Patriotismus. Kein Wunder, wenn der Streifen in den USA gut angekommen ist. Ed Harris spielt einen Militär, dem die Ehre wichtig ist. Gott, das ist doch jedem Ami wichtig … Militär ist da drüben ja ganz groß und wichtig und Hurra unser Land wird verteidigt. Mir wird gerade übel. Aber, da bin ich ehrlich, als ich den Film das erste Mal im Grindel (†) sah, war ich mehr auf die Action aus, als auf Kritik an den Amis.
Harris' Figur ist mit einer klaren Aufgabe dabei. Er will Gerechtigkeit und kein Versteckspiel mehr. Dazu hat er sich treue Mitstreiter gesucht. Manche sind zu sehr bei der Sache. Wir lernen erst später, dass Hummel das Giftgas nie wirklich einsetzen wollte. Immerhin ist er ein Mensch, keine Maschine. Das macht den Charakter angenehm vielschichtig. Er ist nicht stumpf seiner Agenda verschrieben und blind. Hummel will einfach nur Gerechtigkeit. Zwar sagt er, er würde diese um jeden Preis einfordern, aber als es dann zu einem Massaker zwischen seinen und Andersons Männern kommt, zeigt sich erstmals, dass er im Grunde kein Blutvergießen wollte.
Connery ist das Highlight des Films. Er ist cool, weiß sich aus jeder Situation zu befreien – auch wenn seine Figur schon alt ist (Connery war damals bereits 69 Jahre alt). Der britische Agent zeigt es den amerikanischen Haudrauf-Soldaten. Auch hat seine Figur eine schöne Hintergrundgeschichte. Wir erfahren wieso er ins Gefängnis kam. Wir lernen, dass Mason immer wieder ausgebrochen ist und dabei eine Tochter (Claire Forlani) gezeugt hat. Mason ist sympathisch und man fiebert für ihn mit.
Kommen wir zu Nicolas Cage. The Rock ist einer seiner "Glanzstücke". Nicht weil er so gut spielt, sondern weil alle um ihn herum so gut sind. Cage ist aufgedreht, nervig. Auch wenn er die Hauptrolle spielt, wirklich warm wird man nicht mit ihm. Ist eben eine Cage-Rolle …
Der Film hat viel Action, viele Explosionen und mit dem Fackeln wedelnden Cage auf dem Felsen von Alcatraz auch ein sehr markantes Bild. Der Patriotismus tut weh und wenn man wie wir in der ersten Reihe eines ausverkauften Kinos sitzt – ganz außen –, dann tun einem auch die Augen weh. Bei der Verfolgungsjagd durch San Francisco haben mir die Augen getränt, so viele wilde Schnitt sind das. Schaut man die sich aus so geringer Distanz an, ist das nicht gut …
The Rock ist gutes Popcorn-Kino. Man muss diesen ganzen Patriotismus-Scheiß ausblenden und Cage ignorieren, dann wird er gut. Die Musik war die erste Filmmusik, die ich mir gekauft habe. Hans Zimmer hat da was geschaffen … das er in späteren Filmen recycelt hat. Fragt mich nicht in welchem Film, aber irgendwann dachte ich Oh, tolle Musik. Warte mal. Die kenne ich doch!?
. Es war in einem Film, bei dem Zimmer die Musik beigesteuert hat.