Besprechung
Frank Castle (Thomas Jane) ist ein Ex-Marine, der dem FBI bei so manchem Undercover-Job geholfen hat. Bei seinem letzten Job kommt der Sohn von Mafiosi Howard Saint (John Travolta) ums Leben. Der kleiner Penner wollte einen auf großen Boss machen — schon war er tot. So, Castle hat seinen Job erledigt und geht nun in den wohlverdienten, vorzeitigen „Ruhestand“. Er bekommt einen Schreibtisch-Job in London, wo er mit seiner Frau und seinem Sohn hinziehen wird. Zuvor gibt es jedoch noch ein großes Familien-Fest mit seinen und ihren Verwandten. Alle sind da: Vater, Mutter, Onkel, Tanten, Bruder, Schwestern, Nichten und Neffen …
Mr. Saint ist natürlich nicht so ganz erfreut über die Tatsache, dass sein Sohn tot ist. Also setzt er alle Hebel in Bewegung und findet schnell heraus, wer die Aktion geleitet hat, bei der sein Sohn ums Leben kam. Saint will Castles Tod. Doch seine Frau will den Tod der gesamten Castle-Sippe!
Ein Mafia-Kommando wird entsendet und metzelt alle Castles um. Sogar Frank geht drauf — so denken die Mafiosis. Frank hat jedoch überlebt und regeneriert sich. Danach ist allerdings Frank Castle Geschichte — der Punisher ist geboren. Und der macht nun Jagd auf die Saints — frei nach dem Motto Es ist keine Rache. Es ist Bestrafung!
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Meinung von Nils
Och ja. Nettes Teil. Okay, Zartbesaitete gehen lieber nicht in den Streifen. Es wird schon viel geballert, gestochen, in die Luft gejagt und geprügelt. Die Grundgeschichte von The Punisher ist ja denkbar simpel. Und so passiert auch nicht wirklich viel in dem Streifen. Dennoch war der Film recht spaßig. Die Marvel-Leute haben nämlich zum Glück nicht vegessen, die Comic-Verfilmung mit einer gehörigen Portion rabenschwarzem, derbem und bissigem Humor zu würzen. Das muss man The Punisher lassen, die Sprüche sind zum Großteil gut, die Stunts ebenso.
Was mich dann doch gestört hat – und was auch einen Punktabzug gab – das waren so manche Lieblosigkeiten. Es gibt einige Szenen, wo man die Tricks sehr genau sieht. Peinlich. Alleine kurz vorm Ende, wenn der Punisher einen Wagen in diverse andere Wagen fahren und viele Sprengsätze hochgehen lässt. Weia, da sieht man aber ganz genau, dass das zwei verschiedene Filme sind, die zusammengeschnitten wurden. Apropos Schnitt: Das olle UCI hat uns natürlich mal wieder beschissen! So hockten Moviejunkie Thorsten und ich nicht in der "ab 18-Version", sondern in der ab 16. :-( Wieso? Ich wollte die 18er-Version sehen! Die 16er sollte man sich echt nicht geben. Verdammt haben die geschnitten! Eigentlich soll der Streifen 122 Minuten gehen. Wir waren nach gut 110 wieder draußen. Hallo? Noch frisch? Dabei sind die Schnitte so stümperhaft, das einem nur übel werden kann ... Traurig.
Seltsam ist es schon, was den Filmemachern in letzter Zeit so in den Sinn kommt. Bereits der dritte Film in Folge, in dem der Vorspann sehr schön und stimmig ist; der Abspann jedoch noch ausgefeilter und liebervoller gestaltet ist. Ich mag das!
Und schließlich für alle ganz Peniblen unter Euch: Für den Film wurde einiges von der Original-Entstehungs-Geschichte des Punishers umgeschrieben. Im Original werden lediglich Franks Frau und ihre beiden Kinder bei einem Picknick erschossen. Daraufhin zieht Castle als Punisher los und übt Vergeltung. Es wurde also nicht die gesamte Castle-Sippe ausgerottet ... Aber ansonsten ist die Adaption gelungen.
Thomas Jane spielt recht nett, hätte, um meiner Vorstellung des Punishers zu entsprechen, jedoch etwas mehr Muskeln haben müssen. John Travolte hat einen bösen Charakter, spielt diesen meiner Meinung nach aber etwas zu soft und hölzern. Wo einem ganz schlecht werden kann, das ist die Schlusseinstellung, die lieblos dahin gerotzt ist und darauf verweist, dass es einen zweiten Teil geben könnte. Ich hoffe, dass es keinen gibt ...