Besprechung
Vor 100 Jahren, so die Legende, ist vor der kleinen Stadt Antonio Bay ein Klipper gesunken. Die Passagiere waren reiche Leprakranke, die hier eine neue Zuflucht finden wollten. Man hatte ihnen – gegen Bezahlung – ein Fleckchen versprochen, doch die damaligen Bewohner des kleinen Küstenstädtchens wollten die Kranken tatsächlich nicht in ihrer Nähe haben und ließen das Schiff auf einer Klippe auflaufen. Das Geld diente dann dazu, die Stadt aufzubauen, so dass sie zu dem Städtchen werden konnte, das es nun 100 Jahre später ist.
Pünktlich zum Jubiläum erscheint ein seltsamer Nebel vor der Küste. Er bewegt sich untypisch für eine Nebelbank. Die Radiomoderatorin Stevie Wayne (Adrienne Barbeau) hat den Nebel von Wettermann Dan (Charles Cyphers) angekündigt bekommen und Seemänner vor der Küste gewarnt, doch am nächsten Tag sind die Männer tot.
Nick Castle (Tom Atkins), der die Anhalterin Elizabeth Solley (Jamie Lee Curtis) aufgelesen hat – und mit ihr eine Beziehung anfängt – geht dem mysteriösen Verschwinden der Männer nach. Immer um Mitternacht kommt der Nebel und fordert Opfer. Was weiß der hiesige Pastor Malone (Hal Holbrook) über die gruseligen Vorkommnisse in Antonio Bay? In einer Wand seiner Kirche findet er eine Antwort.
Meinung von Nils
Ah, John Carpenter war der Horror-Spezialist der 1980er. Mit Dark Star hatte er seinen Durchbruch im Kinogeschäft, machte sich einen Namen aber erst mit Halloween (wo er auch schon mit Jamie Lee Curtis zusammen gearbeitet hat). Nach The Fog, den er selber geschrieben hat, folgten Klassiker wie Die Klapperschlange, Das Ding aus einer anderen Welt, Starman oder auch Big Trouble in Little China. Der Regisseur griff oft zur Schreibmaschine und hat so manchen seiner Filme auch selber geschrieben oder er hat die Musik arrangiert. Auch wenn Carpenter einen Namen hatte, aus heutiger Sicht betrachtet, ist sein Werk eher B-Movie-Qualität. Ambitioniert, aber auch irgendwie billig. Das ist bei The Fognicht anders.
Die Geschichte um die rächenden Geister der betrogenen Leprakranken ist nett, aber etwas holperig und gewollt umgesetzt. Die Schauspieler sind hölzern und können dem Film nicht Leben einhauchen. Allerdings muss man zugeben, dass es ein oder zwei spannende Momente gibt. Die Bewohner wissen nicht, was auf sie zukommt oder warum. Mitten in der Nacht kommt der Nebel und mit ihm Geister, die sechs Leben fordern. Wirklich dagegen machen kann man nichts.
The Fog ist eher für Nostalgiker gedacht, die mit dieser Art von Horror aufgewachsen sind. Heutzutage bekommen junge Menschen schon ganz andere, miesere, ekligere Dinge zu sehen, als ein bisschen Nebel und Silhouetten mit leuchtenden Augen. Man muss ihn nicht gesehen haben, diesen Film ...