Filmplakat The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro

7/10

"Bin ich froh, dass sie nicht einer dieser Pferde-Cops sind." — The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro, 2014

The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro

Besprechung

Das Leben meint es gut mit Peter Parker (Andrew Garfield). Er hat eine schöne Freundin, Gwen Stacy (Emma Stone), die viel Verständnis hat für sein geheimes Leben als Spider-Man. Allerdings hat Peter immer mehr Bedenken, was die Beziehung angeht, hat er doch dem sterben Vater von Gwen versprochen, sich von ihr freizuhalten. Aber die Liebe ist nun einmal stärker.

Gwen arbeitet für Oscorp, dessen Gründer Norman Osborn (Chris Cooper) verstorben ist. Sein Sohn Harry (Dane DeHaan), ein alter Kumpel von Peter, übernimmt die millionenschwere Firma. Doch Harry hat nicht die volle Macht über den Konzern. Vizepräsident Donald Menken (Colt Feore) hat die Fäden in der Hand und spinnt hinter den Kulissen so manche sinistren Fäden. Als der Oscorp-Elektriker Max Dillon (Jamie Foxx), ein schüchterner Mann mit Minderwertigkeitskomplex, bei Reparaturarbeiten in einen Tank mit elektrischen Aalen fällt, verwandelt sich dieser. Menken lässt Dillon verschwinden und lässt Experimente an ihm vornehmen. Max Dillon kann Elektrizität kabellos aufnehmen und wieder abgeben.

Derweil muss Harry feststellen, dass er einen genetischen Defekt hat, der ihn langsam umbringen wird. Auf der Suche nach einem Heilmittel kommt ihm der Gedanke, dass im Blut von Spider-Man, die Lösung zu seiner Heilung liegen muss. Er bittet Peter darum, Kontakt zum Netzschwinger aufzunehmen, auf dass der ihm helfen möge. Doch Spidey gibt Harry einen Korb.

Harry ist so geschockt, verärgert und verzweifelt, dass er sich an Max wendet. Max soll Spidey auffinden und ausschalten, so dass Harry an das Spinnen-Blut und der erhofften Selbstheilungsformel darin, gelangen kann.

Meinung von

Ich war ja selber überrascht, dass ich den Reboot von Spider-Man, nämlich The Amazing Spider-Man mit Andrew Garfield gut fand. Der ganze 3D-Rotz hat mich genervt, aber sonst hat der Spaß gemacht. Wie schaut es also mit der Fortsetzung aus? Für die Geschichte hat man sich mal eben Star Trek-Veteran Alex Kurtzman geholt. Der hat, nach eigenen Angaben, den Job angenommen, ohne den ersten Teil gesehen zu haben. Auf dem Regiestuhl hat der Music-Video-Spezialist Marc Webb erneut Platz genommen.

Der Film setzt am Ende von Peters High School-Zeit an. Er ist voll aufgegangen in seiner Arbeit als Wandkrabbler. Und er hat Spaß dabei. Das ist wichtig, dass man Spaß an seiner Arbeit hat. Peter hat sie. Die Geschichte hat einer der bedeutendsten und schockierendsten Spider-Man-Geschichten als Vorlage, die es im Silver Age gab: Den Tod von Gwen Stacy. Und wenn man die Geschichte erzählen will, kommt man um den Green Goblin nicht herum.

Als Peter Parker zu seinem alten Kumpel Harry Osborn kommt und ihm sein Mitleid ausspricht, unterhalten die beiden sich darüber, wie lange es her ist, dass sie sich zuletzt gesehen haben. Das sollen acht Jahre gewesen sein. Ich gebe zu, ich war beim Schauen kurz verwirrt. Wieso acht Jahre? Die haben sich doch erst in der Schule gese ... ach ne, das war ja der Spider-Man mit Tobey Maguire. Mann, da komme ich doch tatsächlich durcheinander mit den Geschichten.

Was Webb (den haben sie doch nur wegen seines Nachnamens eingestellt ...) wichtig war: Es sollten viele Geheimnisse aufgedeckt und gleichzeitig neue präsentiert werden. Wir lernen, wieso Richard (Campbell Scott) und Mary Parker (Embeth Davidtz) ihren Sohn allein gelassen haben. Wir lernen, wieso der Spinnenbiss bei Peter so gut wirkt – und bei Harry nicht. Das ist nicht unbedingt ein Geheimnis, rundet aber die Geschichte, wie ich finde, gut ab: Tante May (Sally Field) weigert sich zunächst Peter von seinen Eltern zu erzählen. Für sie sind das Geister der Vergangenheit und Peter ist ihr Junge. Klar, sie und Onkel Ben haben Peter großgezogen. Ist verständlich, ist offensichtlich – aber gut, dass es noch einmal ausgesprochen wurde.

Andrew Garfield ist flappsig, quirlig und ich mag ihn in der Rolle. Unglücklicherweise hatte sich Sony, die die Rechte an Spider-Man halten und nicht Marvel, Pläne zur Integration ihres Wandkrabblers ins MCU. Als dann Garfield zu einer Gala in Brasilien eingeladen wurde, meldete er sich krank. Das hat Sony-Boss Kaz Hirai und andere hohe Tiere bei Sony als Kränkung angesehen. Deshalb Wurde Garfield gefeuert. Dabei hatten sie Pläne für einen dritten udn einen vierten teil. Osborn sollte düsterer werden und gegen Erzfeind Peter Parker vorgehen. Wir sehen sogar schon Doc Ocks Arme. Alles die Toilette runtergespült. Schade.

Als Bösewicht wurde Jamie Foxx eingestellt. Er spielt den Niemand Max, den Elektro-Ingenieur, den niemand beachtet, sehr schön. Als Max dann Macht erhält, nimmt Foxx auch diese Rolle an und füllt sie gut aus.

Weil der Film so viele wendige Aufnahmen hat, die teils auch auf engstem Raum stattfinden, ist Webb davon abgekommen, den Streifen in effing 3D zu drehen. Die 3D-Kameras sind zu groß und lassen sich schlecht handhaben. Das verkackte 3D wurde dann später hinzugefügt. Dass er im Endeffekt im Kino mit einer blöden Brille geschaut werden sollte, sieht man dann aber auch in echt vielen, vielen Einstellungen. Die sind nur für 3D. Kotz.

Also, ich mochte den Film und hätte mich über eine Fortsetzung gefreut.