Filmplakat Shooter

8/10

"Den Hund eines Mannes zu töten, bedeutet hier: Sie sterben auch." — Shooter, 2007

Shooter

Besprechung

Ex-Marine und Scharfschütze Bob Lee Swagger (Mark Wahlberg) lebt seit einem missglückten Einsatz in Afrika zurückgezogen mit seinem Hund. Eines Tages taucht Colonel Isaac Johnson (Danny Glover) bei ihm auf. Swagger soll einen Plan aushecken, um den US-Präsidenten zu töten. Swagger ist empört, doch Johnson erklärt, dass durchgesickert ist, dass Terroristen auf den Präsidenten einen Anschlag während einer Tour durch die USA unternehmen wollen. Swagger soll helfen, diesen Anschlag zu vereiteln. Er lehnt ab.

Nach einigen Grübeleien ist Swagger dann doch mit an Bord. Er reist nach Washington, Baltimore und Philadelphia, um die beste Chance auszukundschaften, wie man den Präsidenten aus möglichst großer Entfernung eliminieren kann. Sein Ergebnis gibt er an Johnson. Als der Tag gekommen ist, ist auch Swagger vor Ort und beobachtet die Operation. Nicht der Präsident wird erschossen, sondern der Erzbischof von Äthiopien. Außerdem wird Swagger angegriffen.

Schwer verletzt kann er fliehen. In den Medien wird er als Attentäter gesucht, der einen Anschlag auf den US-Präsidenten versucht hat. Swagger muss erkennen, dass ihm eine Falle gestellt wurde. Nun ist die halbe Welt hinter ihm her.

Meinung von

Wer mich kennt, der weiß, dass ich jetzt nicht die glühendsten Reden über die USA halte. Eine Reise in das Land der Waffen will ich nie unternehmen. Damit kannste mich jagen! Nicht freiwillig würde ich dorthin reisen. Und von Waffen halte ich auch nichts. Hinzu kommt der übertriebene, eklige Patriotismus der Amis, den ich auf den Tod nicht ausstehen kann. — Dennoch mag ich Shooter, was schon seltsam ist.

Wahlberg ist ein annehmbarer Action-Held. Die Figur des Bob Lee Swaggers hat viel Pathos in sich - was bei mir wie ein Abführmittel wirkt. Dennoch kann ich diesmal darüber hinwegsehen. Shooter glorifiziert nicht das Militär, Amerika ist nur ein Land und Waffen ein Mittel, um filmisch Spannung aufzubauen. Swagger ist in dem was er macht, sehr gut. Er ist gewissenhaft und präzise. Er tötete einst, weil es sein Job war, nicht seine Passion. Die USA haben eine Menge Geld in ihn gesteckt, damit er so gut wurde, wie er nun ist. Das soll den bösen Buben dann auch auffallen.

Swagger wird Opfer einer Verschwörung. Er wird gejagt und muss all sein Wissen und Können rausholen, damit er überleben kann. Er will Gerechtigkeit. Das ist keine rot schäumende Wut, die ihn anreibt. Er läuft nicht schreiend umher und knallt die Verantwortlichen ab. Swagger bleibt ruhig und überlegen. Er schmiedet Pläne, holt Infos ein und Verbündete ins Boot. Da ist der junge CIA-Agent Nick Memphis (Michael Peña), der von Swagger überrumpelt wird, als er vom Tatort flieht. Memphis geht einem Verdacht nach, dass all die Sachen, die Swagger unterstellt werden, nicht richtig sein können. Er hat wiederum Alourdes Galindo (Rhona Mitra) als Verbündete. Die sitzt beim CIA an den richtigen Stellen.

Swagger braucht nachdem er angeschossen wurde dringend medizinische Hilfe. Er erinnert sich an Sarah Fenn (Kate Mara), die Freundin seines ehemaligen Kumpels. Sie kann helfen, ist aber auch nichts ganz so geübt in diesem Konspirationsspiel, wie Swagger zu schein seint.

Swagger findet die Verantwortlichen, er findet außerdem heraus, wieso er ausgewählt wurde. Dahinter steckt ein äußerst dreckiges Spiel, bei dem es nur um Geld geht. Johnson arbeitet mit Senator Charles F. Meachum (Ned Beatty) zusammen. Gemeinsam haben sie mal so richtig viel Scheiße an der Hacke und Swagger sollte der Schuhabstreifer sein. Dumm, dass sie einen so gefährlichen Gegner ausgewählt haben.

Shooter ist spannend, wird flüssig und flog erzählt. Die Figuren sind glaubhaft, die Geschichte könnte sich so abgespielt haben. Gerade wenn es um Politik und Geld geht, wird es immer extrem schmutzig. Das zeigt uns auch Shooter. Der Streifen ist beste Action-Unterhaltung für einen verregneten Abend. Ich sah den Film nicht nur einmal. Mehr sage ich dazu nicht.