Besprechung
Der letzte Raubzug der Serenity-Crew verläuft nicht ganz optimal und wird abgebrochen, nachdem die überall im Universum gefürchteten Reaver auf dem Planeten eintreffen. Captain Malcolm Reynolds (Nathan Fillion) kann aber seine Mannschaft in Sicherheit bringen. In einer zwielichtigen Bar, wo der Coup sein Ende nehmen soll, scheint die mysteriöse River Tam (Summer Glau) durchzudrehen. Sie schlägt die Bar kurz und klein, kann sich gegen jeden Gegner erwehren.
Das Verhalten beunruhigt jeden an Bord der Serenity. River war schon immer instabil, aber so instabil? Um dem Geheimnis ihres Ausbruches auf den Grund zu gehen, wendet sich Mal an Mr. Universe (David Krumholtz). Der entdeckt in den Überwachungsaufnahmen aus der Bar, dass in einer Werbung ein verstecktes Signal gesendet wurde, das bei River etwas ausgelöst hat. Das Signal stammt von der Allianz, die die Tam-Geschwister sucht. Die hat auch den geheimnisvollen Operative (Chiwetel Ejiofor) auf Summer und ihren Bruder Simon (Sean Maher) angesetzt. Der Operative geht äußerst skrupellos vor, um an sein Ziel zu gelangen.
Das Team stellt derweil fest, dass das Wort, das River kurz vor ihrem Ausraster geflüstert hat – Miranda – etwas mit einem nirgends verzeichneten Planeten zu tun hat. Mal will das Geheimnis endgültig lüften.
Meinung von Nils
Firefly war eine extrem gute, originelle TV-Serie aus dem Kopf von Joss Whedon. Leider zu originell für den Fernsehsender Fox, weshalb die Serie viel zu früh abgesetzt wurde. Eine Schande. Welch ein Glück, dass Whedon doch noch Gelder hat locker machen können, um die Idee zu einem würdigen, großen Ende zu bringen. Alle liebgewonnenen Charaktere sind wieder dabei – wenn sie auch teilweise erst etwas später zur Firefly-Crew dazu stoßen. Die professionelle Companion Inara Serra (Morena Baccarin) z.B. hat sich schon vor einiger Zeit abgesetzt und ist auf ihren Heimatplaneten zurückgekehrt. Shepherd Book ist ebenfalls nicht mehr an Bord.
Whedon schafft es mal wieder, eine Idee, die er irgendwann mal gestreut hat, aufzugreifen und daraus eine solide, tolle Geschichte zu stricken. Wir lernen in Serenity viel über die Vergangenheit von River, die Allianz und ihre Machenschaften werden genauer beleuchtet und schließlich haben die Reaver auch einen großen Anteil an dieser Erzählung. Die waren in der TV-Serie lediglich ein Schreckgespenst, jetzt sind sie ein wichtiger Bestandteil der Story.
Der Witz ist genauso gut wie in der Serie, das Zusammenspiel zwischen den Figuren weiterhin herrlich anzuschauen. Serenity ist wohl auch ohne Vorkenntnis zu verstehen, aber erst mit den 14 Folgen Firefly als "Aufwärmer" bringt der Film richtig Spaß.
Aber Obacht: Wer Joss Whedon kennt, der weiß, dass er gerne Charaktere aufbaut, so dass man als Zuschauer Sympathien mit ihnen empfindet und dann … bringt er sie um. Der olle Sack. Was er hier in Serenity gemacht hat, ist so drastisch – man kann ihn dafür nur hassen. Zumindest weiß man dann am Ende, dass es (leider) niemals eine Fortsetzung geben wird. Ich kann den Film immer wieder sehen und lache jedes Mal. Das macht einen guten Geschichtenerzähler aus, so ist Whedon.
In Serenity gibt es zwei Szenen, die visuell ganz besonders herausstechen: Einmal die Szene, wenn die Reavers und die Allianz über dem Planeten von Mr. Universe aufeinander treffen. Das auf großer Leinwand ist ein absoluter "Whohoo"-Moment. Außerdem ist da die Szene, wenn River gegen die Reaver kämpft. Hier kommt die Ballet-Ausbildung von Summer Glau zum Vorschein. Ihr Kampf ist brutal, aber sehr ästhetisch … Das Bild mit der Axt, von der Blut tropft? Oha!