Besprechung
Der ehemalige Secret Service-Agent Mike Banning (Gerard Butler) fristet ein langweiliges Leben als Schreibtischtäter im Finanzministerium. Ja, er hat geregelte Arbeitszeiten und seine Frau Leah (Radha Mitchell) sieht ihren Mann auch häufiger. Mike ist aber rastlos und will wieder zurück an die Seite von US-Präsident Benjamin Asher (Aaron Eckhart).
Der hat gerade eine südkoreanische Delegation bei sich im Weißen Haus, als ein unbekanntes Flugzeug in den Luftraum über Washington eindringt. Sofort wird Asher zusammen mit seinen engsten Mitarbeitern, aber auch mit dem koreanischen Premierminister Lee Tae-Woo (Keong Sim) sowie dessen Gefolgsleuten, in den Sicherheitsbunker unter dem Weißen Haus gebracht.
Mike rennt zum Sitz des Präsidenten und begreift schnell: das ist ein Angriff aufs Weiße Haus. Koreanische Ziviltruppen marschieren direkt ins Haus. Asher wähnt sich in Sicherheit, doch der koreanische Sicherheitsberater Kang (Rick Yune) entpuppt sich als Wolfs im Schafspelz. Er nimmt die im Bunker Anwesenden als Geisel. Der Sprecher des Repräsentantenhauses, Trumbull (Morgan Freeman), ist das nächst höchste Regierungsmitglied im Freien und wird vorübergehend zum US-Präsidenten. Der muss nun schwere Entscheidungen treffen. Zum Glück hat er mit Mike einen mächtigen Verbündeten im Weißen Haus, der kräftig aufräumt.
Meinung von Nils
Es kann nicht immer Hochkultur sein. Manchmal darf es auch einfach Hau-Drauf-Kino sein. Olympus Has Fallen ist ein Actionreißer im klassischen Sinne. Man muss nicht viel nachdenken. Die Handlung geht flott voran, bis die Action ins Spiel kommt. Regisseur Antoine Fuqua (u.a. Training Day, Shooter, The Equalizer) dreht dann aber voll auf. Erst das Flugzeug. Das ballert wild um sich und lässt sich kaum aufhalten. Dann die Koreaner, die ins Weiße Haus stürmen. Dabei haben die noch den einen oder anderen Trumpf im Ärmel, die es Mike und allen Secret Service-Leuten verdammt schwer machen, die Oberhand zu behalten.
Mike Banning ist der strahlende Held. Er marschiert voll rein und weiß immer was zu tun ist. Das wirkt langweilig gestrickt, ist aber in Wirklichkeit ein Pulli mit rattenscharfem Muster. Scheiß drauf, dass Oma den gestrickt hat. Der ist mega-cool.
Olympus Has Fallen macht Spaß. Er packt die Zuschauer und hält das schnelle Tempo recht lange hoch. Aber auch nur so lange, dass es einem nicht langweilig wird. Soll ja auch schon vorgekommen sein ... Da schauen wir dann auch mal über die eine oder andere stereotypische Figur hinweg, z.B. Obermilitärfutzi General Edward Clegg (Robert Forster).
Beinahe zwei Stunden dauert der Spaß. Da ist ein Kind dabei, das gerettet werden muss. Da sind ein netter Twist, aber auch einfach nur Ungereimtheiten (Wenn Mike im Finanzministerium am Schreibtisch arbeitet, wieso hat der dann eine Marke am Gürtel hängen, wie er es als Secret Service hatte?) – Spaß macht der Film. Wer das Hirn ausschalten und sich einfach gut unterhalten möchte, für den ist Olympus Has Fallen durchaus eine Empfehlung.
Aber ... – ohne "Aber" geht es nicht – die Szene mit der zerschredderten und langsam zu Boden sinkenden US-Flagge? Brechreiz pur ...