Besprechung
Eddie Morra (Bradley Cooper) hat zwar einen Buchvertrag in der Tasche, aber bisher hat er noch kein Wort geschrieben. Mittags ist er schon leicht blau, da ist es kein Wunder, als ihn seine Freundin Lindy (Abbie Cornish) verlässt. Zu allem Übel begegnet er auch noch seinem Ex-Schwager Vernon (Johnny Whitworth), den er schon seit vielen Jahren nicht gesehen hat. Der schenkt dem abgehalfterten Ex-Ehemann seiner Schwester eine Pille, die Eddie Gehirnregionen nutzen lassen soll, die sonst im Verborgenen liegen.
Eddie steckt sie ein und vor der Wohnung in den Mund. Und siehe da: Wow-Effekt! Urplötzlich sieht Eddie klar. Dinge, die er irgendwann einmal nebenbei gesehen oder gehört hat, stehen nun sauber geordnet als Informationen zur Verfügung. So klappt es auch mit dem Schreiben des Buches. So angefixt geht er zu Vernon. Er will mehr von den Pillen.
Eben noch ein Loser, jetzt auf Hochtouren. Eddie kommt an eine ganze Tüte mit der Droge NZT heran, woraufhin sich sein Leben drastisch ändert.
Doch wer eine Droge nimmt, der gerät in schweres Wasser. Zum Beispiel hängt Eddie ein äußerst gewaltbereiter Russe an den Fersen, von dem sich Eddie Geld für Spekulationsgeschäfte geliehen hat. Durch besagte Börsengeschäfte wird der skrupellose Industrielle Carl Van Look (Robert De Niro) auf Eddie aufmerksam, für den er arbeiten soll. Dann ist da noch ein Mann, der Eddie verfolgt. Schließlich bekommt Eddie von NZT Filmrisse …
Kann sich der smarte Kerl mit seinem vierstelligen IQ aus all diesen gefährlichen Situationen heraus manövrieren?
Meinung von Nils
5,5 Moviejunkiepunkte ist knapp über dem Durchschnitt. Ohne Limit fängt nett an. Als Eddie das erste Mal seine Wunderdroge einwirft und er längst verschüttetes Wissen benutzt, um sich aus einer unangenehmen Situation zu retten —, das ist schon lustig anzuschauen.
Regisseur Neil Burger (The Illusionist) zeigt uns einen Film, der irgendwie nicht zu wissen scheint, was er sein will. Erst fängt er schwungvoll an. Aber diesen Höhenflug kann kein Film halten. Also schwenkt die Geschichte immer Mal in die eine oder die andere Richtung ab. Irgendwann ist Ohne Limit ein Drogenfilm. Was passiert, wenn Eddie die Droge absetzt? Wird er für immer Nachschub haben? Dann ist es ein Gangsterfilm, wenn der fiese Russe Gennady (Andrew Howard) auftaucht. Wenn Robert De Niro in seiner sehr kleinen und undankbaren Rolle auftaucht, denkt man, es geht um Korruption im Wirtschaftswesen, um Intrigen und Co. So pendelt die Geschichte ständig hin und her, ohne eine klare Richtung einzuschlagen.
Es gibt einige schöne Lacher, die eine oder andere spannende Stelle, dafür jedoch auch Längen. Zwischenzeitlich sind einige Leute aufgestanden und haben den Saal verlassen, ohne wiederzukommen. Das will an einem Sonnabend, wenn die Karten nicht am günstigsten sind, schon etwas heißen.
Das Ende schien dann auch irgendwie hingerotzt. Eddie kommt wieder an Stoff ran. Schnitt. Zwölf Monate später. Eddie ist Senator, Van Look will ihn erpressen und seine Freundin, die nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte, ist plötzlich wieder seine treue Gefährtin. Sehr lieblos.
Ohne Limit muss man wirklich nicht im Kino gesehen haben. Wenn er mal im Fernsehen läuft — und nichts anderes, vernünftiges ausgestrahlt wird —, kann man ihn sich anschauen. Ansonsten vielleicht lieber mal mein Buch lesen? Rausgehen?
Überrascht war ich ein wenig von Bradley Cooper, den wir seit Hangover und Das A-Team kennen. Er kann also noch etwas mehr als nur gut aussehen. Vor allem als leicht versiffter Schriftsteller gefällt er. Konnte man ihm abnehmen. Wirkliche Tiefe konnte er seiner Figur aber auch nicht verleihen. Was nicht seine Schuld sein muss ... Vielleicht gab die Story einfach nicht mehr her.