Besprechung
Mitte der 1960er verschwinden drei Menschenrechtler im Südstaaten-Kaff Jessup County. Die beiden FBI-Agenten Rupert Anderson (Gene Hackman) und sein junger Vorgesetzter Alan Ward (Willen Dafoe) werden auf den Fall angesetzt. Sie sollen herausfinden, was mit den drei Aktivisten passiert ist.
Von der hiesigen Bevölkerung bekommen die beiden Agenten keine Unterstützung, ebenso wenig von der Polizei aus Jessup County. Sheriff Ray Stuckey (Gailard Sartain) und sein Deputy Clinton Pell (Brad Dourif) sind ganz offensichtlich nicht begeistert von diesen beiden liberalen Spinnern. Sogar Bürgermeister Tilman (R. Lee Ermey) wirft Anderson und Ward Steine in den Weg.
Ward will den Fall nach Vorschrift abhandeln und kommt mit der rauen und flapsigen Art seines älteren Untergebenen nicht zurecht. Dabei weiß Anderson so einiges mehr, wie man sich mit den Südstaatlern unterhält, was machen machen und was man sein lassen sollte. Anderson ist es dann auch, der in Mrs Pell (Frances McDormand) eine Informationsquelle findet. Was allerdings auch für sie gefährlich wird. Als der Druck auf Anderson und Ward immer größer wird, holt Ward eine Hundertschaft FBI-Agenten nach Jessup County – was die Situation vor allem für die schwarze Bevölkerung immer brenzliger werden lässt.
Meinung von Nils
Ein ekliger und guter Film zugleich. Diese menschenverachtenden Gesellen, die Andere aufgrund ihrer Hautfarbe oder Religion verachten und denken, sie könnten diese einfach umbringen – sind verachtenswert und eklig. Diese Seite der Menschen zeigt Mississippi Burning deutlich und eindringlich. Man ist angewidert von Pell und seinen Spießgesellen vom Ku Klux Klan.
Dafoe und Hackman spielen gut – der eine einen überkorrekten Paragrafenreiter, der mit seiner Art und Unerfahrenheit Andere in Gefahr bringt und der andere ein Raubein, der aber den Süden der Staaten kennt und weiß, wie man Information aus verängstigten Menschen herausbekommt. Im Laufe des Films muss Anderson einsehen, dass seine Methoden nicht von Erfolg gekrönt sind – so schaut Ward dann auch nicht hin, wenn er Anderson gewähren und ihn nach seiner Art handeln lässt. Das geht nicht immer mit den Gesetzen einher – aber das FBI steht einer übermächtigen, hasserfüllten Wand gegenüber, die sie sonst nicht durchbrechen könnten.
Mit der Figur Mrs Pell wird gezeigt, dass nicht alle Südstaatler rassistische Idioten sind, sondern manche auch gesunden Menschenverstand und Herzlichkeit an den Tag legen können – was in der damaligen Zeit nicht einfach war.
Ich schaue den Film hin und wieder und bin jedes Mal entsetzt auf der einen Seite und zugleich mir dessen sicher, einen gut erzählten Film zu einer sehr schwierigen Thematik zu sehen. Der Film ist von der ersten Minute an spannend und bedrückend zugleich. Der Film zeigt, wie sehr Menschen hassen können, wie sehr sind vom Hass blind sein können und jede Menschlichkeit verlieren. Manchmal muss man dieser Gewalt mit einer ähnlichen Härte begegnen, schaut man sich Anderson an.
Mississippi Burning basiert auf der tatsächlichen Ermordung von drei Menschenrechtlern im Jahre 1964.