Besprechung
Auf der ISS warten sechs Wissenschaftler auf die Ankunft einer Sonde vom Mars. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kann die Sonde eingefangen werden. Biologe Hugh Derry (Ariyon Bakare) ist entzückt, als er einen recht großen Einzeller im roten Sand findet, noch mehr, als er es schafft, den Einzeller zum Leben zu erwecken. Millionen von Jahren muss dieser Einzeller im Tiefschlaf gelegen haben. Leben auf dem Mars!
Der Einzeller fängt an, sich zu vermehren, es entsteht ein kleiner Organismus. Kelvin, so wird er genannt, reagiert auf Hugh. Nun kommt Seuchenschutzbeauftragte Miranda North (Rebecca Ferguson) ins Spiel – denn man weiß ja nicht, was dieses Etwas kann. Kelvin kann so einiges …
Nach einem kleinen Unfall im Labor, verfällt Kelvin in eine Starre. Als Hugh in doch noch wieder zum Leben erwecken kann, zeigt der außerirdische Mechanismus, was in ihm steckt. Von nun an ist die Mannschaft auf der ISS nicht mehr sicher. Kelvin kennt nur eine Direktive: Überleben. Jeder, der ihn daran hindert, muss beseitigt werden.
Meinung von Nils
Life braucht etwas, um in die Puschen zu kommen. Wenn er dann aber erst einmal gestartet ist, läuft der Alien-Abklatsch ganz gut. Tatsächlich hat man sich bei Life vom Ridley Scott-Klassiker inspirieren lassen. Eine außerirdische Lebensform, die nur ein Ziel kennt und durch seine Kraft und Intelligenz eine Gefahr für die Crew eines Raumschiffes darstellt … Hm.
Kelvin ist jedoch etwas anders. Wir wissen, woher er kommt, wir sehen ihn wachsen, wir wissen, dass er anfangs noch putzig war. Mit der Zeit wächst das Viech jedoch und er ernährt sich nicht von Keksen. So sehen wir ziemlich schnell Ryan Reynolds Charakter, den Techniker Rory Adams, auf recht unappetitliche Weise das Zeitliche segnen. Reynolds’ Zeitpläne kollidierten mit den Dreharbeiten zu The Hitman’s Bodyguard, weshalb er nicht die Hauptrolle annahm, sondern stattdessen Jake Gyllenhaal das Zepter übernahm. War aber schon ein Wow-Moment, als ein so hochbezahlter Schauspieler so schnell das Set verließ ...
Die Lebensform namens Kelvin wächst und wird Immer gefährlicher. Das ist soweit gut und auch durchaus spannend. Es gibt keine Schocker und kein ewig dräuendes Unheil wie bei Alien, aber immerhin … Dennoch wird der Filmspaß durch so einige Unlogiken getrübt. Kelvin verfolgt die ISS-Kommandantin Ekaterina Golovkina (Olga Dihovichnaya) nach draußen ins All. Und da tollt das Viecher rum, bewegt sich rasend schnell und und und. Da denkt man sich Scheiße, das Ding ist auch resistent gegen Vakuum und Eiseskälte? Mist.
. Doch nicht lange später, Kelvin ist wieder an Bord, kommen die Wissenschaftler darauf, dass Kelvin eine karbonbasierte Lebensform ist, wie die Menschen auch – Sauerstoff-Entzug sollte ihn töten. Äh … haben wir nicht kurz vorher gelernt, dass ihm das Vakuum des Alls nichts ausmacht??
Wenn „Hilfe“ kommt und Sho Murakami (Hiroyuki Sanada) von Kelvin gepackt wird – wieso zum Teufel will North ihn retten? Da hängt ein aggressives Alien an ihm dran und sie, die Seuchenspezialistin, will den Typen retten? Sie müsste die Erste sein, die den Kollegen zurücklässt.
So wenig originell der Film von der Idee her ist und wenn man die unlogischen Teile einmal beiseite lässt – ist Life nette SciFi-Horror-Unerhaltung. Also man muss wirklich über die Patzer und Lücken in der Logik hinwegsehen können … Einzig das Ende ist angenehm abwechslungsreich. Wenn auch irgendwie unbefriedigend.
Als im Abspann der Name des Regisseurs aufgeführt wurde, schauten wir uns nur an und fragten uns, ob man Daniel Espinosa kennen müsse. Nicht wirklich. Tatsächlich sah ich schon mal einen Film von ihm: Safe House. Aber daran konnte ich mich in dem Moment nicht erinnern.