Filmplakat James Bond 007 – Goldfinger

8/10

"Nein, Mr. Bond. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie sterben!" — James Bond 007 – Goldfinger, 1964

James Bond 007 – Goldfinger

Besprechung

James Bond (Sean Connery) wird von seinem US-Kollegen Felix Leiter (Cec Linder) auf den britischen Industriellen Auric Goldfinger (Gert Fröbe) angesetzt. Der erste Kontakt geht tödlich für die junge Assistentin Goldfingers, Jill Masterson (Shirley Eaton), aus.

Zurück in London, bekommt Bond den offiziellen Auftrag, sich an Goldfingers Fersen zu heften. Von England geht es nach Genf, von dort – unfreiwillig – in die Staaten. Der britische Agent findet heraus, dass Goldfinger etwas Großes mit dem Namen „Grand Slam“ plant.

Bond wird von Goldfinger in Kentucky festgehalten. Hier lernt er die Pilotin Pussy Galore (Honor Blackman) kennen, die zusammen mit Goldfinger an „Grand Slam“ arbeitet. Pussy und ihre weiblichen Angestellten sind Teil eines Flugzirkuses, der einen großen Teil im Plan Goldfingers spielt, Fort Knox zu knacken.

Meinung von

Einer der Bond-Filme, die am besten in Erinnerung geblieben sind. So viele Dinge, die bemerkens- und erinnerungswert sind. Allen voran natürlich Gert Fröbe als Bösewicht. Dann sein Gehilfe Oddjob (Harold Sakata) mit seinem tödlichen Hut. Und selbstverständlich Pussy Galore, die übrigens im Buch lesbisch ist, was ihre Aussage, sie sei immun gegen Bonds Verführungsversuche erklärt. Aber es wäre nicht die Traumfabrik, wenn ein "echter Mann" wie Bond nicht auch eine lesbische Frau "bekehren" könnte - so gesehen im Film Goldfinger.

Der Plan von Goldfinger ist klasse. Wenn man nicht alles Gold haben kann, dann zerstört man eben die größte Gold-Reserve, um den Wert des eigenen Besitzes zu steigern. Eines der ehrlichsten Motive ein Bösewicht zu sein: Geld. Oder eben Gold.

Goldfinger kennt man. Keine Frage. Dennoch sahen wir ihn noch einmal auf großer Leinwand im Metropolis im Rahmen einer Gert Fröbe-Reihe. So was lohnt sich nicht nur wegen des Leinwand-Erlebnisses, sondern in diesem Fall auch, da wir im Vorfeld eine kleine Einführung erhielten. Wer weiß schon, dass die jungen Damen aus Pussy Galores Flugzirkus Männer mit blonden Perücken sind? Das mit der gleichgeschlechtlichen Zuneigung Pussy Galores erfuhren wir auch in der kleinen Ansprache. Solche Insider-Häppchen sind immer willkommen. Connery soll in Goldfinger, gerade einmal 34-jährig, das erste Mal ein Toupet getragen haben.

United Artist musste seinerzeit zwei Exemplare des Aston Martin DB5 käuflich erwerben. Productplacement war damals wohl noch nicht bekannt. Nach dem enormen Erfolg, den Goldfinger hatte, musste UA allerdings nie wieder ein Auto für einen seiner Film kaufen. Goldfinger kostete damals drei Millionen Dollar, spielte aber innerhalb kürzester Zeit ein Vielfaches seiner Produktionskosten wieder ein.

So wichtig und gut der Streifen auch ist – betrachtet man ihn sich in trauter Runde auf Leinwand, wird einem erst wirklich bewusst, wie sexistisch der Film ist. Und – aus heutiger Sicht – wie schlecht Goldfinger eigentlich ist. Wir lieben ihn dennoch. Goldfinger ist einer der Bond-Streifen, den man gesehen haben sollte.