Filmplakat Iron Man 2

6/10

"Das war Mixed Martial Arts. Das gibt's noch nicht." — Iron Man 2, 2010

Iron Man 2

Besprechung

Die US-Armee will die sog. „Iron Man-Waffe“ haben. Der narzisstische Tony Stark (Robert Downey Jr.) denkt jedoch gar nicht daran. Er ist Iron Man und überhaupt: seine Technik ist so fortschrittlich, dass niemand auf der Welt eine ähnliche „Waffe“ konstruieren kann. Zumindest für die nächsten fünf bis zehn Jahre. Und da er keine Bedrohung ist, gibt es auch keine Bedrohung.

In Moskau geschieht dann genau das, was für Jahre nicht passieren sollte. Der Physiker Ivan Vanko (Mickey Rourke) baut den Minireaktor nach, der Iron Man die Power gibt — und ihn nebenbei gesagt auch langsam vergiftet. Vanko ist auf Rache aus, sieht er Tony Stark, bzw. dessen Vater, als Dieb an. Vankos Vater hat in Wirklichkeit den ARK-Reaktor entwickelt, nicht Howard Stark (John Slattery).

Während also Vanko den Tod von Stark will, gibt es noch einen Gegenspieler für den selbstsüchtigen Exzentriker Stark. Justin Hammer (Sam Rockwell), seines Zeichens ebenfalls Waffenfabrikant und einstiger Konkurrent von Stark Industries, will Stark vernichten. Immerhin demütigt dieser Hammer, wo er nur kann. Mit Hilfe von Vatko soll Tony Stark der Garaus gemacht werden. Der Russe bekommt unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt, um Iron Man-ähnliche Kampfanzüge herzustellen.

Meinung von

Mit gemischten Gefühlen bin ich in den Streifen gegangen. Die Erwartungen waren nach dem grandiosen ersten Teil hoch. Was man dann im Trailer sah, ließ Böses ahnen. So viele neue Charaktere. Zwei Bösewichte, die Black Widow Natasha Romanoff (Scarlett Johansson), Starks Kumpel James Rhodes (Don Cheadle) als Warmachine und sogar S.H.I.E.L.D.-Chef Nick Fury (Samuel L. Jackson) ... Weia, ob das gut geht mit so vielen Figuren? Wir erinnern uns an X-Men 3, der durch die enorme Vielzahl an Mutanten kaputt gemacht wurde. Oder auch an Spider Man 3, der nicht einen Gegenspieler, sondern drei hatte — und damit das Spider Man-Franchise komplett zerstörte.

Aber Iron Man 2 ist zum Glück anders. Haupt-Bösewicht ist Vanko. Dieser bleibt recht sparsam, was die Dialoge angeht. Ist in Ordnung. Hammer hingegen droht so manches Mal ins Lächerliche abzudriften. Sam Rockwell schafft es, dies zu verhindern, man schaut jedoch mehrfach in den Abgrund.

Jackson hat eine kleine Rolle, die klar auf den Rächer-Film vorbereitet, der für 2012 geplant ist (ruhig bis nach dem Abspann bleiben). Gut gefallen hat mir — nicht nur wegen der Optik — Scarlett Johansson, die die S.H.I.E.L.D.-Agentin mit schönen, gelenkigen Kampfeinlagen erfrischend darstellt. Gefiel.

Weniger gefallen hat die Tatsache, dass man Iron Man 2 locker um eine halbe Stunde hätte kürzen können. Der Film hat Längen! Alleine bis das erste Mal Action passiert, vergeht eine halbe Ewigkeit.

Im Grunde haben wir eine gute Geschichte, allein das Tempo fehlt. Es gibt einige sehr schöne Witze, dennoch misst man auch hier das Tempo und die Fülle, wie man sie aus dem ersten Teil kennt. Positiv fallen auch im zweiten Teil die Visual Effects auf. Wenn Tony Stark in seinem Keller das 3D-Modell des "Stark Expo"-Geländes bearbeitet, dann schaut das schon nett aus.

Ja, der Film wird bei mir im DVD-Regal landen. Aber erst, wenn der Film günstig zu haben ist. Muss ich nicht sofort nach dem Erscheinen haben. So gut ist Iron Man 2 leider nicht. — Trotzdem sollte man ihn als Comic-Freund nicht verpassen. Es gibt schlimmere Verfilmungen ...