Filmplakat Hellboy

8,5/10

"Ich hasse diese Comics. Bei den Augen verkacken die jedesmal." — Hellboy, 2004

Hellboy

Besprechung

1944 – die Nazis sind schon schön verzweifelt, als sie einen erbärmlichen Versuch unternehmen und Wissenschaft mit okkulter Magie vermischen. Auf einer Insel vor Schottland will Grigori Rasputin (Karel Roden) die Hölle auf die Erde bringen. Doch die Alliierten können es verhindern, besiegen Rasputin und seine Schergen – darunter auch den fiesen Karl Ruprect Kroenen (Ladislav Beran). Doch das Tor zu dieser Hölle war zu lange auf und so konnte ein kleiner Höllenjunge durchschlüpfen. Der Fachmann für Paranormales, Trevor „Broom“ Bruttenholm, nimmt sich des Jungen an und zieht ihn wie seinen eigenen Sohn auf.

Sechzig Jahre später, Hellboy (Ron Perlman), ist mittlerweile ein Mitglied der „Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen“ unter der Führung seines „Vaters“ Broom (John Hurt), regt sich das Böse wieder. Was zunächst wie eine „normale“ Freisetzung eines Höllenhundes, des ekligen Sammael, aussieht, entwickelt sich zu einer massiven Bedrohung. Rasputin ist wieder da! Im Schlepptau hat er seine Schergen, die mit Hilfe von Hellboy die Hölle nun endgültig auf die Erde bringen wollen. Und Hellboy soll König werden.

Doch zum Glück hat der Junge mit der Steinfaust noch andere Freaks auf seiner Seite. Da ist die „heiße Braut“ Liz Sherman (Selma Blair) – in die er doch so verknallt ist, der Fischmann Abe Sapien (Doug Jones) und schließlich der FBI-Agent John Myers (Rupert Evans).

Meinung von

Köstlich amüsiert habe ich mich! Die Comics aus dem Hause Dark Horse habe ich nie so richtig gelesen. Ich weiß, ich weiß — ich als Comic-Junkie sollte so einen Kult-Comic schon längst gelesen haben, aber ich mag den Zeichenstil nicht. Basta. Zurück zum Film: Was ich gelesen habe, haben sich die Macher vom Hellboy-Film gut an die Vorlage gehalten. Allerdings möchte ich dafür nicht meine Hand ins Feuer halten.

Ist aber auch piep-egal. Man bekommt 122 Minuten extra-knuspriges Popcorn-Kino. Die Bösewichte (allen voran der Gasmasken-Freak Kroenen) sind schön böse. Hellboy ist nur cool. Der Film zeichnet sich dadurch aus, dass wir hier keinen noblen Ritter in schimmernder Rüstung haben, sondern eine Ausgeburt der Hölle, die auf der Seite der Menschen kämpft. Und daran hat Hellboy auch offensichtlich Spaß! Immer draufhauen! Der Spaß geht schließlich auf die Zuschauer über. Hellboy hat sehr viele gute Sprüche und Witze. Nimmt sich (und die Comic-Vorlage) dabei aber selber nicht erst.

Eine Liebesgeschichte gibt es, diese ist aber nur Nebensache. Es gibt kein wildes Geknutsche o.ä. — man bekommt eben nur mit, dass Hellboy verknallt ist. Dadurch entstehen schon wieder einige lustige Situationen.

Auch wenn Thorsten meckerte, ich fand die Effekte grundsolide. Es gab nur einmal eine Situation, wo man wirklich sah, dass Ron Perlman (jeder hat ihn schon tausendmal gesehen, aber immer nur in irgendwelchen Nebenrollen) an Kabeln hing. Ist jedoch nicht so schlimm. Sammael, dieser böse Höllenköter, ist ein ekliges Schleimmonster mit einem sehr (un)gesunden Appetit und somit ein würdiger Gegner für Hellboy. Die beiden liefern sich schön viele, wenn auch nicht unbedingt spektakuläre Kämpfe. Macht nichts: Ich empfehle Hellboy allen, die Spaß an Fantasy, dummen Sprüchen, Spezial-Effekten und kräftigen Schlägereien haben. Macht Spaß!

... allein, dass sie sich über die Frisur von Clark Kent lustig gemacht haben, das kann ich den Filmmachern nicht verzeihen! ;-)