Besprechung
Kurz nachdem die Amerikaner in den Irak einmarschiert sind um Ölreserven zu sichern ihre Werte zu verbreiten Demokratie zu bringen, ist Chief Miller (Matt Damon) mit seinen Soldaten unterwegs und hebt ein vermeintliches Massenvernichtungswaffenlager nach dem anderen aus. Die Quelle ist, so heißt es, absolut sicher — nur finden Miller und seine Männer nicht die Spur einer Massenvernichtungswaffe (MVW). Miller ist langsam angepisst und will wissen, woher diese Informationen kommen. Clark Poundstone (Greg Kinnar) vom Verteidigungsministerium gibt nur preis, dass seine Quelle unter dem Deckmantel „Magellan“ agiert.
Gerade als Miller mitten in Bagdad Löcher buddelt, um Waffen zu finden, kommt ein Einheimischer zu ihm. Der Mann, der sich Freddy (Khalid Abdalla) nennt, hat unweit von der Buddelaktion ein Treffen von ranghohen Ex-Militär beobachtet. Daran beteiligt war auch General Al Rawi (Yigal Naor), der Kreuz Bube im Schergen-Blatt.
Miller untersucht die Sache, doch Al Rawi kann entkommen. Nun ist Miller auf der Suche nach dem General. Was macht der mitten in Bagdad? Was hat es mit dem Buch auf sich, das Miller findet? Wieso ist eine US-Spezialeinheit dahinter her? Wie spielt CIA-Agent Martin Brown (Brendan Gleeson) für eine Rolle? Der will, dass Miller für ihn arbeitet. Wobei es ein offenes Geheimnis ist, dass Brown ein Befürworter der Idee ist, alte Ex-Soldaten der Saddam-Armee zur Befriedung des Landes an Bord zu holen.
Meinung von Nils
Wir haben es alle mitbekommen: den Einmarsch der Amerikaner in den Irak, das Bombardement, die Fernsehbilder, in denen die Amerikaner gefeiert wurden. Doch lange Zeit wurde nach den Massenvernichtungswaffen gesucht — und am Ende mussten die USA zugeben, dass im Irak keine solchen MVW vorhanden waren. Der Einmarsch also nicht so gaaanz gerechtfertigt war.
Green Zone spielt genau in der Zeit des vergeblichen Suchens. Soldaten werden in Gefahr gebracht, nur weil einige Sesselpupser — hier eiskalt von Greg Kinnear dargestellt — einem Gespenst nachgeeiert sind. Da aber niemand seinen Fehler eingestehen wollte, wurde gesucht und gesucht — dabei aber ständig das Leben von Soldaten bedroht. All das zeigt Green Zone. Dabei ist der Film nun keine Dokumentation, er ist ein grundsolider, absolut routiniert abgedrehter Polit-Thriller.
Auf der einen Seite der um seine Männer besorgte Miller und auf der anderen Seite der Bürokrat Poundstone, der etwas verbergen muss. Denn zu verbergen hat der was! Auch er ist hinter dem General her, jedoch aus anderen Gründen.
Das Tempo ist hoch, die Schauspieler alle gut — beste Action- aber nicht Testosteron-geladene Unterhaltung mit einer intelligenten Story. Gefiel. Auch die Rolle des Freddy war gut dargestellt. Regisseur Greengrass zeigt uns nicht den üblichen, unterwürfigen "Hatschi", sondern einen integren Mann, der sein Land liebt und dafür auch mit den Amerikanern kollaboriert. Ein Mann, der sich nicht in der Situation, in die er sich begeben hat, wohl fühlt, die er aber dennoch gewissenhaft ausfüllt.
Also: Wer intelligentes, auf echten politischen Momenten basierendes Kino mag, dem sei Green Zone ans Herz gelegt.