Besprechung
Vor der Küste einer kleinen irischen Insel geht ein Himmelskörper nieder. Von da an verschwinden Menschen in dem Dörfchen Erin Island. Die ersten Anzeichen, dass irgendwas nicht stimmt, finden der Polizist Ciaran O’Shea (Richard Coyle) und seine ihm temporär zugewiesene Kollegin Lisa Nolan (Ruth Bradley) allerdings schon, als am Strand ein ganzer Haufen teilweise aufgeschlitzter Wale angespült wird. Irgendwas hat die Tiere im Wasser umgebracht bevor sie auf dem Strand gelandet sind.
Der Fischer Paddy Barrett (Lalor Roddy) hat ein seltsames „Ding“, das schon mal kein Krebs ist, an Land gezogen. In seiner Badewanne hält er das Viech — bis es ihn anfällt. Mittlerweile zu einem tentakelbewerten „Grabber“ ausgewachsen, kann Paddy das Monster jedoch töten. So landet es auf dem Tisch von Meeresbiologe Dr. Adam Smith (Russell Tovey), der — oh Wunder — so etwas noch nie gesehen hat.
Smith, O’Shea, Nolan und Paddy finden heraus, dass dieses Monster ein Blutsauger ist. Eigentlich benötigt es nur Blut und Wasser zum Überleben. Warum hat es dann Paddy nicht beim Angriff getötet? Weil Paddy noch strunz besoffen war vom Vortag.
Ein nahender Sturm droht die Insel von der Aussenwelt abzuschneiden. Deshalb ruft O’Shea um Hilfe. Doch bei dem Wetter kann erst am folgenden Tag jemand vom Festland kommen. Blöde, dass es noch einen viel größeren, viel gemeineren Grabber auf der Insel gibt. Blöde auch, dass dieser sich bei Regen frei über die Insel bewegen kann. Gut hingegen, dass die Truppe weiß, wie man sich vor einem Grabber schützen kann. Man muss nur bis unter die Oberlippe voll sein. Auf in den Pub!
Meinung von Nils
Unser letzter Beitrag auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest. Eine nette, wenn auch nicht überragende Komödie. Am Anfang braucht der Film doch recht lange, um in Fahrt kommen. Kann man argumentieren, dass sich Regisseur Jon Wright einfach Zeit lassen wollte, um die Charaktere vorzustellen und die Situation zu erklären. Doch wenn es erst einmal los gehen sollte — fehlt Grabbers nur allzuoft das Tempo. Schade.
Trotz der Längen, ist dieser kleine Film jedoch sehr lustig. Das hat noch nicht einmal etwas mit Richard Coyle zu tun, den man als Jeff in Coupling kennen und lieben gelernt hat. Seine Co-Schauspielerin Ruth Bradley stiehlt ihm vor allem in der zweiten Hälfte des Films die Show. Wenn Lisa das erste Mal in ihrem Leben betrunken ist, ist das herrlich anzusehen. Sie spielt den erhöhnten Alkoholgehalt im Blut wunderbar! Urkomisch und nicht peinlich.
Überhaupt muss man sagen, dass all das Getrinke ziemlich lustig anzusehen ist. Was ist das für eine dämliche Idee? Aliens greifen an und man kann sich ihrer nur erwehren, wenn man sturzbesoffen ist? Auf so eine durchgeknallte Idee können auch nur die Briten kommen.
Grabbers hat den für britische Filme so typischen Humor, der frech und schamlos ist. Dafür lieben wir die Insel-Filme. Die Charaktere sind allesamt schräg und für sich schon komisch. Allerdings sahen wir den Film im Original und da versteht man nicht viel von dem, was gesagt wird. Wenn ein alter Ire mit schiefem Mund, Sprachfehler und Alkohol im Blut spricht ... ist das nun einmal echt schwer verständlich. Neben mir saß Gast-MJ Olli, der Englisch unterrichtet und nach dem Film meinte, er hätte auch nur 70 bis 65 Prozent verstanden. Das will schon was heißen!
Leider bleibt Grabbers, der ein wenig wie Tremors - Im Land der Raketenwürmer auf irisch und unter Alkoholeinfluss daher kommt, unter den Erwartungen zurück. Wer seltsame Figuren sehen möchte, die sich fröhlich betrinken, um zu überleben, wer gerne den britischen Humor mag und wer ein Alien sehen möchte, das ein wenig an das Ur-Alien in Prometheus erinnert, der mag sich Grabbers anschauen.