Besprechung
Ricky Knight (Nick Frost) ist ein ehemaliger Knasti und nun ist er ein Wrestler. Aus Norwich. Jetzt nicht unbedingt bekannt für diesen Sport. Seine Frau Julia (Lena Headey), ihr Sohn Zak (Jack Lowden) und ihre Tochter Saraya (Florence Pugh) sind ebenfalls im Wrestlinggeschäft. Eines Tages bekommen Zak und Saraya die Möglichkeit an einem Probetraining für die WWE teilzunehmen. Ein Traum scheint wahr zu werden. Zak und Paige, wie sich Saraya nun nennt, wollten schon immer im großen Geschäft mitmischen. Die Familie Knight ist aus dem Häuschen.
Trainer Hutch (Vince Vaughn) nimmt alle Teilnehmer hart ran. Am Ende nimmt er nur Paige mit nach Kalifornien. Paige kann es nicht glauben. Sie will mit ihrem Bruder zusammen sein. Das war so immer gedacht. Die Eltern drehen voll durch. Paige geht tatsächlich nach Amerika, um für die NXT zu trainieren. Doch Zak bleibt gebrochen zurück im Osten Englands.
Paige muss durch eine extrem harte Schule. Hutch schindet sie und die anderen Teilnehmer aufs Übelste. Dabei scheint sich Paige langsam zu verlieren. Sie ist einsam. Keiner der anderen NXT-Teilnehmerinnen scheint sie zu mögen. Das sind alles nur schöne Ex-Modells. Paige ist der Außenseiter. Passt Paige in diese Szene wirklich hinein? Derweil scheint es mit Zak immer weiter bergab zu gehen.
Meinung von Nils
Die gute Dame gibt es wirklich und Fighting with My Family beschreibt ihren Werdegang. Ihr Vater war schon in frühen Jahren wegen Gewaltanwendungen im Knast gelandet. Ihre Mutter lebte auf der Straße und spielte mit dem Gedanken sich das Leben zu nehmen. Saraya stammt also nicht aus dem besten Elternhaus. Als sie noch jung war, brauchte ihr Vater ein Mädchen für einen Auftritt. Eigentlich wollte Saraya nicht, doch im Ring zu stehen, ist wie auf Drogen zu sein. So trainierte sie mit ihrem Bruder Zak unaufhörlich.
Die Möglichkeit tatsächlich in die WWE zu gelangen ist der Traum pur für beide Geschwister. Als sie getrennt werden, ist das für Bruder und Schwester hart. Paige ist alleine in Amerika und wird von den Mitstreiterinnen geschnitten. Zak hat keinen Lebensinhalt mehr. Er lässt seinen frisch geborenen Sohn unbeachtet, trainiert nicht mehr die Kinder von der Straße und schließlich sucht er auch noch Streit in einer Bar. Sein Weg geht nach unten.
Hutch ist ein Schinder. Aber wie wir lernen, ist in diesem Geschäft nichts, was es zu sein scheint. Hutch war früher selber Wrestler, war aber nicht gut genug. Also hat er für Dwayne "The Rock" Johnson (Dwayne Jonson) den Anreißer gespielt, damit The Rock gut aussieht. Nun trainiert er junge Talente. Die anderen Wrestlerinnen scheinen eine eingeschworene Gruppe zu sein. Ahnung vom Wrestling haben sie nicht, was auch zu Verletzungen bei Paige führt. Paige denkt auch, die Mädels lästern über sie, weil sie der Underdog ist. Doch hier ist nichts, was es zu sein scheint.
Fighting with My Family ist zum einen ein typisch britischer Film. Seine Charaktere sind alle schrill und der Film macht Spaß. Gleichzeitig ist er ein Drama. Es geht um Träume und was man dafür alles machen muss. Es geht darum sich selbst treu zu bleiben. Das ist alles aber nicht todtraurig präsentiert. Der Streifen hat seine ernsten Momente, es bleibt aber hauptsächlich eine Komödie und eine Biografie.
Das "Fighting" bezieht sich auf das Miteinander und das Gegeneinander. Die Familie kämpft als Team seit Jahren zusammen. Paige und Zak sind ein gut eingespieltes Paar. Doch als Paige die Chance bekommt alleine ins Wrestlinggeschäft einzusteigen, kommt es zu Spannungen zwischen Bruder und Schwester.
Der Film hat Herz und gute Charaktere, die schön modelliert sind. Man fiebert mit Paige mit, wenn sie im Ring steht und gegen die Diva Champion AJ Lee (Thea Trinidad) antritt. Das ist doch das Beste, was einem Film passieren kann: das man sich mit den Figuren identifiziert und dass man sie gerne hat. Das schafft Autor und Regisseur Stephen Merchant bestens.
Leider ein Film, der, kaum war die Filmrolle eingelegt, auch schon wieder raus aus dem Kino war. Es müssen wohl immer millionenschwere Comicverfilmungen sein, damit ein Film im Kino länger gezeigt wird. Schade.