Besprechung
In Daredevil war sie die Quasi-Geliebte von DD. Doch dann starb sie. Aber Comic wäre nicht Comic und „leckere Frau“ wäre nicht „leckere Frau“, wenn man die Dame nicht wieder zum Leben erwecken könnte. So sehen wir als Elektra (Jennifer Garner), wie sie als Assasinin ihrem Job nachgeht. Da werden die bösen Jungs mit geisterhafter Geschwindigkeit gemeuchelt. Alles normal.
Dann bekommt Elektra von ihrem Agenten McCabe (Colin Cunningham) einen neuen Job. Dazu soll sie erst einmal für ein paar Tage auf eine ziemlich einsame Insel und dort weitere Instruktionen vom mysteriösen Auftraggeber abwarten. Doch Warten ist Elektra ziemlich verhasst.
Eines Tages erwischt sie die kleine Einbrecherin Abby (Kirsten Prout), die mit ihrem Vater auch auf der Insel lebt. Man kommt sich näher, Elektra entdeckt den Mutter-Instinkt und endlich erhält se den Auftrag. Das Warten hat ein Ende. Zielpersonen sind Abby und ihr Vater. Elektra schmeißt den Job und schon sind die Scherken der „Bösengilde“ „Die Hand“ hinter den beiden, aber auch Elektra her. „Die Hand“ hat – wie könnte es anders sein – Meta-Wesen in ihren Reihen, die dann auch auf Elektra losgelassen werden.
Meinung von Nils
Daredevil war so schlecht, dass ich dachte: "Wenn die aus einer Neben- eine Hauptfigur machen (und sich vielleicht auch mal die Zahlen zu DD anschauen), dann können sie den neuen Film doch nur besser machen!". Tja, da habe ich wohl etwas daneben gedacht.
Ich bin - jeder weiß es - kein großer Marvel-Fan (DC rockts!). Deshalb weiß ich auch nicht, wie genau die Filmmacher sich an das Original gehalten haben. Man erfährt jedenfalls in Elektra "nebenbei" noch eine Entstehungsgeschichte/ Kindheit von Elektra. Aber auch ihre Wiederbelebung durch ihren Sensei Stick (Terence Stamp) wird kurz in Rückblenden aufgearbeitet.
*hmm* Elektra fängt schon recht nett an. Wir sehen Elektra bei einem Auftrag über die Schulter. Doch dann wird der Film schnell laaaangatmig. Es gibt sehr viele Minuten am Stück, die ohne große Handlung so dahinplätschern. Nicht gerade der große Wachhalter für eine Spätschicht im Kino. Die kleinen Mädels hinter uns hatten also genügend Momente, um zu Schwatzen und Birte lachte von Zeit zu Zeit unkontrolliert - alles keine guten Zeichen für einen Film.
Also: Elektra müsste eigentlich drei Punkte erhalten. Bekommt aber noch mit viel Mühe und Not vier MJ-Punkte. Einen lege ich dann für Optik und Effekte drauf. Alles nicht so dölle. Allerdings sind neben der aparten Erscheinung der Dame mit der komischen Oberlippe (vulgo: Jennifer Garner) auch zwei oder drei nette resp. ästhetische Einstellungen zu sehen. Ich fand die Idee mit den fliegenden Bettlaken (so ziemlich am Ende der Story) nett. Oder wenn die Böswichtin Typhoid (Natassia Malthe) Elektra mit ihrem, den Tod bringenden Kuss "beglückt" und beide in Zeitlupe auf den Waldboden fallen - hatte was!
Doch es hilft alles nichts: Die Story ist dünn, die Längen zu laaaang und dass Elektra, die harte Auftragskillerin, auf einmal Muttergefühle empfindet - langweilig! Vielleicht liegt es ja daran, dass mit Regisseur Rob Bowman nicht der große Cinema-Filmemacher am Werk war. Der Junge hat bisher hauptsächlich fürs Fernsehen gedreht. Naja.
4,50 Euro waren eigentlich schon wieder zuviel für den Streifen.