Besprechung
Ende des 20. Jahrhunderts haben die Menschen den Mond kolonialisiert. Damit steht auch dem regulären Linienflug zum Erdtrabanten nichts mehr im Weg. Es gibt zwar Stimmen, die behaupten, die Mayflower 1 hätte noch ausgiebiger getestet werden müssen. Aber nun steht das Spaceshuttle am Flughafen Houston und ist bereit abzuheben. Kapitän Clarence Oveur (Peter Graves) hat wieder im Cockpit Platz genommen. Die ehemalige Stewardess Elaine Dickinson (Julie Hagerty), die mittlerweile mit dem schmierigen Piloten Simon Kurtz (Chad Everett) zusammen ist, ist nun die Computer-Spezialistin.
Ted Striker (Robert Hays), der den Start der Mayflower 1 verhindern wollte, wurde kurzerhand für verrückt erklärt und in eine Nervenheilanstalt gesteckt. Als er erfährt, dass der Raumflug doch stattfinden soll, bricht er aus und kauft sich ein Ticket für den ersten Passagierflug zum Mond. Es kommt wie es kommen muss. Durch die hohe Geschwindigkeit schmoren Kabel durch und es kommt zu einem Brand. Der Bordcomputer R.O.K. macht sich selbstständig und schaltet jeden aus, der ihn ausschalten will.
Diesmal helfen auch Teds Flugkünste nichts. Die Mayflower 1 ist fest in der Hand des verrückt gewordenen Computers. Hinzukommt, dass ein Passagier eine Bombe mit an Bord gebracht hat. Ted braucht alle Hilfe, die er bekommen kann. Als von der Erde keine mehr kommen kann, muss Ted auf Kommandant Buck Murdock (William Shatner) zurückgreifen, der auf der Mondbasis Alpha Beta stationiert ist. Die beiden kennen sich noch aus dem Krieg und sind nicht gut aufeinander zu sprechen.
Meinung von Nils
Beim ersten Teil, Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug, war deutlich die Handschrift vom Autoren-, Regie- und Produzenten-Trio Zucker-Abrahams-Zucker zu spüren. Der erste Teil ist echt komisch. Weil der so einen Erfolg hatte, war es selbstverständlich, dass ein zweiter Teil her musste. Zucker-Abrahams-Zucker wollten sich jedoch nicht einspannen lassen. Deshalb hat ein Unbekannter namens Ken Finkleman die Geschichte geschrieben sowie beim Film Regie geführt.
Was heraus kam ist ein lauwarmer Aufguss des ersten Teils. Viele Witze aus Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug wurden einfach mal dreist recycled. Hinzu kommen noch ein paar Rückblenden. Der Streifen ist magere 85 Minuten lang, was auch der dünnen Geschichte zuzuschreiben ist.
Was Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff jedoch nett anzuschauen macht, ist die Tatsache, dass viele Filme und Serien aus dem SciFi-Genre referenziert, beziehungsweise veralbert werden. Bevor wir dazu kommen, sei erwähnt, dass sich lustigerweise die Weltraum-Variante an der Mutter aller Katastrophen-Filme bedient. Wie bei Airport auch, haben wir in diesem Film einen verzweifelten Mann, der eine hohe Lebensversicherung auf den Namen seiner Frau abgeschlossen und eine Bombe an Bord geschmuggelt hat. Zudem ist der Sarge (Chuck Connors) eindeutig ein Abklatsch von George Kennedys Figur "Patroni".
Neben Computerspielen und Kampfstern Galactica-Anspielungen, haben wir ganz am Anfang E.T., der am Flughafen nach Hause telefonieren möchte. Wenn Ted aus der Nervenheilanstalt flieht, kommt er auf einem Planenwagen zum Flughafen. Wenn er vom Wagen runterspringt, sehen wir unter der Plane so riesige Schoten, wie sie bei Die Dämonischen auch zu sehen waren. Der verrückte Bordcomputer ist natürlich eine Hommage an HAL aus 2001: Odyssee im Weltraum.
William Shatner ist eine Hommage an sich selber. Ein Shatner auf der Brücke im Weltall, das kann nur etwas mit der guten, alten Enterprise aus Star Trek zu tun haben. Tatsächlich sehen wir unser Lieblingsraumschiff auch wenn Murdock durch ein Periskop schaut. Er stutzt und meint noch Irgendwann ist alles mal vorbei.
Shatner sollte noch in vier weiteren Star Trek-Filmen den James T. Kirk geben. Da war er etwas voreilig.
Trotz der zahlreichen Anspielungen an andere Filme in Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff, bleibt der Streifen lahm. Man muss allerdings hinzufügen, dass ich den Film in der deutschen Synchronisation sah und die ist grottenschlecht. Es gibt die Szene, in der sich Ted und Elaine darüber unterhalten, was ihre nächsten Schritte sind, um den Computer auszuschalten. Ted sagt auf deutsch: Wir müssen den Computer sprengen.
. Elaine wiederholt das und der Computer "antwortet" darauf mit einem Smiley. Das ergibt keinen Sinn. Das ist nicht lustig. Also zurückgespult, auf englische Sprache umgestellt und noch einmal. Da sagt Ted We have to blow the computer.
Elaine fragt noch einmal nach und nun ist es auch lustig.
Den Film muss man nicht gesehen haben. Schade eigentlich. Wenn man ihn dennoch sehen möchte, dann bloß nicht in der deutschen Synchronisation schauen!