Besprechung
Ein Einbruch ins nationale Hauptquartier der Demokraten im Watergate-Gebäude. Die fünf Angeklagten entpuppen sich teilweise als ehemalige CIA-Agenten. Washington Post-Journalist Bob Woodward (Robert Redford) war nur im Gerichtssaal zugegen, um eine Story für den Lokalteil zu schreiben, doch schnell wird klar, dass mehr dahinter steckt.
Sein Redaktionsleiter Harry Rosenfeld (Jack Warten) gibt ihm grünes Licht, die Story zu verfolgen. Zusammen mit dem erfahreneren Carl Bernstein (Dustin Hoffman) geht Woodward der Geschichte nach. Zunächst finden die Beiden nicht viel, sind aber scharf auf die Story.
Woodward und Bernstein graben tief, kommen jedoch nicht gegen die Wand von Schweigen und Vertuschungen an. Zum Glück hat Woodward einen geheimen Informanten aus der Exekutive. Deep Throat (Hal Holbrook), wie sich der Mann selber nur nennt, trifft Woodward ein ums andere Mal in einer Tiefgarage und bringt den jungen Journalisten auf die richtige Spur. Wie immer lautet der beste Rat: Folge dem Geld.
Die beiden Schreiberlinge finden heraus, dass der Einbruch einer Abhöraktion diente und dass diese bis ganz weit nach oben im republikanischen Lager reicht. Hoch bis zur rechten Hand von Präsident Nixon, Bob Haldeman.
Die hartnäckige Art von Woodward und Bernstein, sowie die Unterstützung von Rosenfeld und Chefredakteur Ben Bradlee (Jason Robards) führte im Endeffekt zum Sturz Nixons.
Meinung von Nils
Einer der großen Filme der 70er. Ich finde ihn immer wieder toll. Er zeigt zum einen, wie eklig falsch und gefährlich die Politik sein kann, zum anderen aber auch, was guten Journalismus ausmacht. Den gibt es doch heutzutage nicht mehr. Heute beschränkt sich Journalismus doch zu 90% nur noch auf Berichterstattung, die dann auch noch 1:1 von allen Seiten und Blättern kopiert wird. Kaum noch eigenständige Geschichten.
Ich glaube Die Unbestechlichen ist das beste filmische Beispiel für den so genannten "investigativen Journalismus", etwas, das es heute nicht mehr gibt ...
In Die Unbestechlichen kommt aber auch gut zur Geltung, dass ein brisantes politisches Thema, das gegen den republikanischen Präsidenten geht, ungern von der Presse aufgegriffen wird. Woodward und Bernstein waren lange Zeit die Einzigen, die hartnäckig an dem Watergate-Fall dran blieben. Andere Blätter wollten das Eisen nicht anfassen.
So gut der Film auch ist, man kommt manchmal schon nicht mehr hinterher. Das liegt einfach daran, dass ganz viele Namen fallen, die in den Fall involviert sind. Oft sieht man sie gar nicht, kann also einen Namen keinem Gesicht zuweisen, um sich daran zu orientieren. Das liegt schlicht daran, dass wir hier eine Geschichte auf Tatsachen beruhend vorliegen haben. Das ist Geschichte. Wenn Haldeman erwähnt wird, sehen wir ihn nicht. Vermutlich wusste man 1976 noch ganz genau, wer der Mann ist. Um nur ein Beispiel zu nennen.
Das beiseite, ist Die Unbestechlichen ein toller, ein wichtiger Film. Er wurde 1977 mit vier Oscars ausgezeichnet. Wer gerne politische bzw. historische Filme anschaut, bei denen man mitdenken muss, der ist mit Die Unbestechlichen gut bedient.
Übrigens: Immer wenn ich einen Film sehe, in dem die Kongressbibliothek in Washington D.C. vorkommt, muss ich unweigerlich an Die Unbestechlichen denken. Die Szene, in der Woodward und Bernstein in der Bibliothek hocken und die Kamera nach oben geht, immer höher — das hat sich eingeprägt.