Besprechung
Der berühmte und viel umschwärmte Autor Dr. Johannes Pfeiffer (Heinz Rühmann) kommt eines Abends in eine Schankstube, in der sich seine betagten Freunde bei einer Feuerzangenbowle Geschichten aus ihrer Jugend erzählen. Die Herren baden in Erinnerungen an Dumme-Jungen-Streiche aus ihrer Schulzeit. Pfeiffer kann dem Frohsinn nichts abgewinnen, er wurde privat erzogen und hat nie Streiche gespielt.
Angestachelt von der lustigen Trinkrunde wird Johannes Pfeiffer zu Hans Pfeiffer. Mit Nickelbrille und Pennälermütze findet er sich wieder in der kleinen Stadt Babenberg, auf einem Jungen-Gymnasium. Mit der richtigen Truppe in seiner Klasse kommt Hans nun doch in den Genuss seinen Lehrern Streiche zu spielen, allen voran dem Klassen- und Chemie-Lehrer Professor Crey (Erich Ponto) — Schnauz genannt.
Bei seinen jugendlichen Abenteuern lernt Hans die junge Eva Knauer (Karin Himboldt) kennen und verliebt sich auch prompt in die Tochter vom Direktor. Das führt zu Komplikationen, als Johannes‘ Freundin Marion (Hilde Sessak) aus Berlin in der Kleinstadt auftaucht, um den großen Autor zu finden.
Meinung von Nils
Einer der bedeutendsten und witzigsten Filme der deutschen Filmkunst. Auch wenn heutige Generationen sich solche Filme nicht mehr anschauen — was ein großer Fehler ist —, Die Feuerzangenbowle wird noch lange im Bewusstsein bleiben. Er wird in so vielen Filmen zitiert, dieser Rühmann-Streifen hat massig zitier- und rezipierbares Material. Das fängt beim Pfeiffer mit drei F an (... eines vor dem Ei, zwei danach.
) und geht hin zu der großen Frage von Oberlehrer Dr. Brett (Lutz Götz) Wat ist'n 'ne Dampfmaschin'? Da stellen wir uns mal dumm...
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Es ist eine herrlich leichte Komödie, basierend auf dem Buch von Heinrich Spoerl aus dem Jahr 1933. Leichtigkeit im Film, während es in der Welt grausam vor sich ging. Der zweite Weltkrieg lief noch. Aber das war typisch für den Deutschen Film im zweiten Weltkrieg, gerade hin zum Schluss wurde auf ablenkende Heiterkeit gesetzt. Doch will ich nicht von Propaganda reden, wenn ich von der Feuerzangenbowle schreibe. Obwohl es schon ein oder zwei Andeutungen gibt, wie groß und toll das Schulwesen war.
Man kann Die Feuerzangenbowle aber auch einfach als Komödie sehen. Wir haben Dumme-Jungen-Streiche, wir haben die spießigen, verschrobenen Lehrer, aber auch solche, die man einfach nur lieb haben muss oder die genau wissen, wie die Jungen ticken, man also gar nicht mit den üblichen Späßen anzufangen braucht.
Die Feuerzangenbowle ist ein Klassiker, den man einfach mal gesehen haben muss — bereuen wird man es nie, weil man sich einfach amüsieren muss, so schön ist der Film. Der Rühmann-Streifen wird gerade in der kalten Jahreszeit gerne gezeigt, oft veranstalten vor allem Studenten einen Kult um den Film — und das Getränk. Das wird natürlich immer zum Filmgucken mitgetrunken.
Anschaubefehl! Wenn nicht eh schon geschehen ...