Filmplakat Die etwas anderen Cops

8,5/10

"The sound of your piss, hitting the urinal ... It sounds feminine." — Die etwas anderen Cops, 2010

Die etwas anderen Cops

Besprechung

Das Leben von Terry Hoitz (Mark Wahlberg) als Polizist ist kein schönes. Er wollte hoch hinaus, aber durch ein kleines Missgeschick, steckt er nun mit dem ewig grinsenden und absolut unpolizeilichen Kollegen Allen Gamble (Will Ferrell) fest. Gamble himmelt die beiden Super-Cops Highsmith (Samuel L. Jackson) und Danson (Dwayne Johnson) an, Hoitz würde am liebsten ständig brechen.

Als die Top-Polizisten von New York ums Leben kommen, klafft eine riesige Lücke bei der Polizei. Hoitz wittert seine Chance, aber mit Gamble an der Backe wird das wohl nichts.

Schließlich bekommt er den — auf wundersame Weise — Frauenheld Gamble doch dazu, einen Fall zu übernehmen. Es geht um 32 Milliarden Dollar, die der Geschäftsmann David Ershon (Steve Coogan) in den Sand gesetzt hat und die er nun auf, sagen wir mal — nicht ganz legale Weise — wieder ranschaffen muss. Dazu wird er von dem „Sicherheitsbeamten“ Don Beaman (Andy Buckley) „beschützt“. Da steckt mehr dahinter und die beiden ungleichen Polizisten Hoitz und Gamble stürzen sich voll auf den Fall.

Meinung von

Ja, ich gebe zu, Will Ferrell kann ganz schön ... sagen wir: unappetitlich sein. Aber seine SNL-Auftritte als George W. Bush waren ganz groß! Ebenso sein Spiel in der herrlich skurrilen Tragödie Schräger als Fiktion. In Die etwas anderen Cops spielt er einen friedliebenden Menschen, der Angst davor hat, dass seine "dunkle Seite" hervorbricht. Und dabei ist er ganz Will Ferrell. Zwischendurch mal eine "Bad Cop/ Bad Cop"-Nummer, ein sehr seltsames Bild seiner Frau (Eva Mendes) und dennoch bleibt er ein Polizist durch und durch, dem es auch nichts ausmacht mit einer Waffe aus Holz herumzulaufen.

Im Grunde haben wir hier wieder einmal einen Buddy-Film vorliegen. Aber Die etwas anderen Cops ist so herrlich verrückt, durchgeknallt und frisch — manchmal hat man vom Film nicht mehr mitbekommen, so viel und laut wurde gelacht! Ich war einer von den Lauten.

Zunächst sind sich Gamble und Hoitz nicht grün, wobei es Hoitz ist, der ein Problem mit Gamble hat. Er muss erst im Laufe des Filmes mehr über seinen seltsamen Kollegen erfahren, dann können die beiden ungleichen Polizisten ein gutes Team bilden.

Der Fall, an dem das seltsame Paar arbeitet, ist eine kleine "Schweinerei" mit seltsamen Geldumschichtungen, in die Steve Coogan verwickelt ist. Der Abspann ist dann entsprechend gestaltet. Während die Credits durchlaufen und im Hintergrund das von Ferrell komponierte "Pimps don't cry" läuft, sehen wir optisch sehr ansprechend gestaltete Statistiken ohne Ende. Wie viel ein Manager verdient — damals und heute, sowie weitere teils wirklich interessante Sachverhalte.

Eine leichte Komödie mit großem Brüller-Faktor, die langsam aufgebaut wird, dann einen Bruch erlebt — nämlich dann, wenn Hoitz und Gamble von dem Fall abgezogen und versetzt werden —, nur um am Ende wieder Fahrt aufzunehmen. Wer Will Ferrill mag, kommt voll auf seine Kosten, Wahlberg spielt ebenfalls ganz nett. Er ist grummelig, verletzend direkt und doch ein guter Polizist. Wahlberg hat also sogar eine komödiantische Ader. Die Beiden geben ein schönes Paar ab.

Das Paar Jackson/Johnson ist übrigens auch klasse. Total überzeichnet, völlig übertrieben und dadurch absolut komisch. Dass sie nicht lange leben konnten, ist gut so.

Eine so hohe Punktezahl kommt ganz bestimmt nicht von einer tiefgreifenden Geschichte, aber ich habe sehr viel und herzlich gelacht. Das muss belohnt werden.