Besprechung
Der Chicagoer Mafia-Boss Luigi Patrovita (Sam Wanamaker) hat durch seine Leute einen V-Mann des FBI ausschalten lassen. Bei der Aktion ist auch der Sohn von FBI-Chef Harry Shannon (Darren McGavin) ums Leben gekommen. Weil Shannon einen Maulwurf in den eigenen Reihen vermutet und weil er Rache für seinen Sohn haben will, geht er auf seinen alten Freund und Ex-FBI-Agenten Mark Kaminski (Arnold Schwarzenegger) zu. Der ist nun Sheriff in einem kleinen Kaff, nachdem er einen Verdächtigen halbwegs zu Klump geschlagen hat. Kaminski soll verdeckt in die Organisation von Patrovita eindringen, um dem Mafia-Boss endlich aus dem Verkehr zu ziehen.
Als Joseph P. Brenner macht sich Kaminski in Chicago einen Namen und schaft es tatsächlich bei Patrovita als Schläger anzufangen. Zusammen mit Max Keller (Robert Davi) erledigt er die Drecksarbeit für Patrovita. Dabei kommt Kaminski auch Monique (Kathryn Harrold) nahe, die für Patrovita den neuen Mann ausspioniert.
Die Polizei kann einen Laden von Patrovita hochgehen lassen und sacken dabei 100 Millionen Dollar und einen Haufen Drogen ein. Patrovita will sein Eigentum zurück – auch wenn sich Drogen und Geld in Polizeigewahrsam befinden. Allmählich kommt Kaminski dem Bösewicht näher, doch der FBI-Agent gerät selber langsam ins Visier der Mafia.
Meinung von Nils
Arnold Schwarzenegger hatte in den 1980ern und den 1990ern so ziemlich seine Höchstleistung im Hollywood-Geschäft erreicht. Conan, der Barbar hat ihn nach oben katapultiert gehabt, mit Terminator sicherte sich der ehemalige Österreicher seinen Platz im Film-Olymp und von dort an war er der Action-Star seiner Zeit. In Der City Hai spielt er den schlagkräftigen Bullen, der das Herz auf der richtigen Seite hat und nur Gerechtigkeit will. Als sein alter Freund Harry bei ihm vor der Tür steht und um Hilfe bittet, ist Mark Kaminski schnell an Bord. Nicht nur aus Ehrgefühl, sondern weil sein Sheriff-Posten am Arsch der Welt stinklangweilig ist. Außerdem belastet die Situation seine Ehe.
Mark täuscht seinen Tod vor und taucht mit gegelten Haaren in Chicago auf. Hier ist er zunächst hinter Martin Lamanski (Steven Hill) her. Der kommt eigentlich aus Patrovitas Organisation, hat sich nun jedoch selber eine kleine Firma aufegabut und knabbert am Kuchen von Marks Zielperson. So macht er sich beliebt bei Patrovita.
Der Film ist 80er-Jahre-Durchschnittsware. Bulle bekommt Auftrag im Alleingang gegen eine Mafia-Organisation vorzugehen und schafft es auch. Da ist wenig Spannung, wenig Wendung in der Geschichte vorhanden. Eigentlich ist da gar keine Wendung. Der Streifen läuft einfach vor sich hin. Arnie ballert einige Male mit dicken Wummen um sich. Alle sterben, niemand trifft ihn. Mal ehrlich, was sind das für Gangster, wenn die alle nie treffen? Luschen die.
Der Film hätte eine Wendung nehmen können, wenn der einzige Zeuge, der Marks Unschuld hätte beweisen können, aus dem Weg geräumt worden wäre. Wird er aber nicht. Der City Hai hätte eine Prise Drama bekommen können, wenn Mark etwas mit Monique angefangen und damit seine Frau betrogen hätte. Macht er aber nicht.
Somit bleibt Der City Hai ein lauer Zeitvertreib mit einem hohen Bodycount. Bleibt die Frage, wieso Schwarzenegger in so einem Lala-Film mitspielt. Er war durch einen Vertrag über mehrere Filme an den Produzenten Dino De Laurentis gebunden. De Laurentis hatte mit King Kong einen riesigen Erfolg, doch danach ging es auch gleich wieder bergab für den Exil-Italiener.
Sogar David Lynchs Dune (den ich tatsächlich gut finde), floppte. Schwarzenegger wollte eigentlich Total Recall drehen. Die Rechte lagen bei De Laurentis. Der hatte jedoch bereits Patrick Swayze engagiert gehabt. Als De Laurentis' Produktionsfirma nach dem schlechten Einspielergebnis von Der City Hai bankrott ging, gingen die Rechte an Total Recall an eine andere Produktionsfirma. Somit konnte Schwarzenegger vier Jahre später doch in dem SciFi-Film mitspielen. Der City Hai sollte eigentlich schnell viel Geld bringen, um De Laurentis zu retten. Das schlug fehl.