Filmplakat Dead Ant

2,5/10

"Rock'n'Roll ist tot, seit die Bands kein Make-up mehr tragen." — Dead Ant, 2017

Dead Ant

Besprechung

Die Glamrock-Band Sonic Grave hatte in den späten 80ern einen Hit. Beinahe dreißig Jahre später versuchen sie ein Comeback auf dem Noachella-Festival im Joshua-Tree-Nationalpark im Südosten Kalifornien. Ihr langjähriger Agent Danny (Tom Arnold) hat den Auftritt eingefädelt. Er verlangt von der Band, dass sie endlich wieder einen Hit schreiben sollen. Auf dem Weg zum Festival machen die Rocker Halt bei Bigfoot (Michael Horse), der ihnen Peyote verkauft. Das geht aber nicht ohne Warnung einher. Die Musiker dürfen sich das Zeug zwar reinpfeifen, aber sie müssen das Heilige Land ehren und dürfen keiner Seele, nicht einmal dem kleinsten Insekt, etwas zu leide tun. Sonst sind sie verflucht.

Gitarrist Pager (Rhys Coiro) macht noch bei Bigfoot zwei junge Mädels klar. Die sollen zu den heiligen Felsen kommen, wo der Trip abgehen soll. Bassist Art (Sean Astin) hört nicht auf Bigfoot und schmeißt sich sein Zeug schon früher ein. Unter Drogen pisst er eine Ameise zu Tode. Das hätte er nicht machen dürfen. Art soll es nicht mehr zurück zum Camp schaffen …

Sänger Merrick (Jake Busey), seine Muse Love (Cameron Richardson), die Schlagzeugerin Stevie (Leisha Hailey), die beiden Mädels und der Rest der Band sollen am nächsten Morgen erfahren, was es heißt, das Land nicht zu ehren. Sie werden von überdimensionalen Ameisen angegriffen. Immer, wenn sie eine töten, kommen größere Ameisen zurück.

Meinung von

Von Zeit zu Zeit muss man auch mal trashige Filme schauen. Ich habe mir auch It Came from the Desert oder Stung angeschaut – wissend, dass die schlecht sind. Und Dead Ant hat noch Rock'n'Roller mit an Bord. Das ist immer gut.

Leider kann die Geschichte von Regisseur und Co-Autor Ron Carlson nicht diesen wohligen, warmen Müll-Schauder erzeugen. Diese Trash-Horrorfilme sind gerne unfreiwillig komisch. Oft sind sich die Macher und Schauspieler dessen vollkommen bewusst, dass sie kein Budget für eine gute Geschichte oder gute Effekte haben. Aber man merkt ihnen den Spaß an, der im Idealfall auf den Zuschauer übergeht.

Dead Ant versucht vermutlich lustig zu sein, ich habe es dann aber nicht wirklich mitbekommen. Herr der Ringe-Star Sean Astin spielt eine Minirolle. Er stellt einen bekifften Stoner-Rocker dar, zu dem man keine Sympathie aufbauen kann. Er ist dann auch das erste Opfer. Zu dem Rest der Bande kann man auch wenig Kontakt aufnehmen. Die Figur des Pager bietet noch am ehesten Kontaktfläche. Manager Danny soll der große Witzemacher sein, kommt aber auch nicht aus den Puschen.

Das ist alles sehr schade. Ich hatte mich auf einen entspannten, lustigen Film gefreut und bekam fade Kost serviert. Witze zünden nicht, das Schauspiel ist weder schlecht-lustig, noch lustig-lustig und die Effekte sind echt mies. Zum Glück waren das nur knapp 90 Minuten, die mir da an Lebenszeit gestohlen wurden.

Das Ende war übrigens ein billiger Abklatsch von Mars Attacks! Es war so klar, was passieren würde, als die Band im Chaos zur Bühne stürmt. Die Band spielt ein letztes Mal noch auf und der ach-so-schreckliche Metall sorgt dafür, dass die Ameisen explodieren. Was bei Tim Burtons Mars Attacks! die jaulende Country-Musik von Slim Whitman (Indian Love Call) war, ist hier eben seichter Rock. Alles vorhersehbar, langweilig und unoriginell.

Über den Streifen wurde gesagt, er sei eine Mischung aus Spinal Tap und Im Land der Raketen-Würmer. Wer das behauptet, hat entweder diese beiden Klassiker oder aber Dead Ant nicht gesehen. Diese Aussage ist völliger Bullshit.