Besprechung
Eigentlich sollte sich ein angesehener Professor wie Elodio Tejeda (Carlos Riquelme) nicht für das Okkulte, Astrologie und Magie interessieren. Aber irgendwie hat es ihm das angetan. Seine Tochter María (Lulú Parga) und sein Schwiegersohn Raúl (Aldo Monti) nehmen ihn deshalb eines Abends zu einer Varieté-Nummer mit. Es tritt die geheimnisvolle Eglé Elohim (Nadia Haro Oliva) auf. Sie weckt des Professors Interesse, weil sie offensichtlich keine Scharlatanin ist, sondern echte Beschwörungsformeln zu kennen scheint.
Der Professor nimmt Kontakt auf, doch Elohim ist nicht bereit, sich mit dem Gelehrten auseinanderzusetzen. Sie hat jedoch Interesse an dem jungen Raúl, der sie an ihren einstigen Lover Sandro Lucati erinnert.
Der gelehrte Tejeda vermutet, dass Elohim etwas mit dem Zauberer Dr. Calligari zu tun hat. Der wurde im 15. Jahrhundert in Paris ermordet. Seine Gefährtin ist jedoch verschwunden. Ist Elohim diese Geliebte? Tejeda lebt fortan sehr gefährlich.
Meinung von Nils
Unser zweiter Film im Rahmen des vierten Monster machen mobil im Metropolis. Eigentlich habe ich einen echt schlechten Film erwartet, aber was geboten wurde war zwar von der Story her schlecht und die Dialoge waren teilweise unterirdisch, aber man merkte schon, dass sich die Filmleute Mühe gegeben haben. Dadurch kam es selten zu unfreiwilliger Komik - die man auf diesem Festival eigentlich sucht und die wir so lieben.
Ein bisschen seltsam war schon, dass die Hexe Elohim aus heiterem Himmel immerzu zu Satan gebetet hat. Dass Dr. Calligari, der bei ihr im Keller hinter einer Wand seine letzte Ruhe gefunden hat, etwas mit dem Teufel zu tun hatte, wurde nicht geklärt. Wieso das Zeichen des Calligari - übrigens hat dieser Calligari nichts mit dem Kabinett des Dr. Caligari aus dem Jahre 1920 zu tun - empfindlich auf das Zeichen des Paracelsus reagiert … keine Ahnung. Und wieso hat Elohim in jedem Zimmer ein und die selbe Eule rumhocken? Ein weiteres Geheimnis blieb, warum Raúl der Einzige ist, der einen spanischen Akzent hat. Machte keinen Sinn. Null.
Wieso in drei Teufels Namen zieht Elohim einen monstersicheren Schutzschild um das Grab des Dr. Calligari und als der mit seiner Pest-Fresse auftaucht, hat sie nichts besseres zu tun, als in seine Reichweite zu gehen ... Hallo!?
Extrem schräg: Wenn Elohims Gehilfe Kerobal (Carlos Ancira) seine Herrin retten will, indem er Raúl umbringt, kommt es zum Kampf zwischen den beiden Männern. Nur: Sobald der Kampf losgeht, sind das ganz offensichtlich zwei komplett andere Männer. Das ist nicht so ein "den sehen wir von hinten und wir ahnen, das ist ein anderer Mann", sondern ein "Jupp, da stehen zwei völlig fremde Männer und kämpfen" … Als Raúl den Schuft dann doch umbringt, kommt plötzlich - es war ging ein minutenlanger, lauter Kampf voraus - die Haushaltshilfe rein und brüllt, es sei etwas schreckliches passiert. Beide schauen zum toten Kerobal - der sich zu dampfenden Staub verwandelt hat. Worauf Raùl sagt: Sowas habe ich erwartet.
Ach ja? Wirklich? Wir nicht!
Also: Man hat sich Mühe gegeben, weshalb der Film nicht so sehr durchgefallen ist. Dennoch ist es ein B-Movie, aus Mexiko, aus dem Jahre 1958, mit schlechten Dialogen. Viel kann man dem Streifen leider nicht abgewinnen.