Filmplakat Das Ding aus einer anderen Welt

7/10

"Bisschen Flax muss sein bei der Marsinvasion." — Das Ding aus einer anderen Welt, 1951

Das Ding aus einer anderen Welt

Besprechung

In der Antarktis ist ein „Flugzeug“ niedergegangen. Air Force-Kapitän Hendry (Kenneth Tobey) wird mit seiner kleinen Fliegercrew und einem Reporter im Schlepptau zu der Wissenschaftsstation geschickt, die den Vorgang registriert hat.

Wissenschaftler und Air Force machen sich auf den Weg zur Absturzstelle. Oh Schreck, das „Flugzeug“ ist kreisrund: eine fliegende Untertasse!

Man birgt einen Insassen, tiefgefroren in einem Eisblock. Hendry bringt das außerirdische Ding zur Forschungsstation und möchte auf weitere Befehle warten. Doch der Chef-Wissenschaftler Dr. Carrington (Robert Cornthwaite) will sofort mit seinen Untersuchungen beginnen.

Dann passiert das Unglaubliche: Das Ding lebt und wandelt in der Station umher. Kugeln können ihm ebenso wenig etwas anhaben wie Feuer. Und die Kreatur ernährt sich offensichtlich von Blut.

Hendry muss an zwei Fronten kämpfen: Nicht nur muss er die Menschen in der Forschungsstation vor dem Ding aus einer anderen Welt beschützen, Dr. Carrington macht ihm auch noch das Leben schwer. Der will unbedingt Kontakt zum Außerirdischen aufnehmen und tut dafür alles …

Meinung von

Ach, man muss diese alten Schinken gerne haben. Irgendwie bekomme ich bei diesen 50er-Jahre-Streifen oft ein wohliges Gefühl. Auch bei Das Ding. Ja, ich weiß, das lief damals unter "Horror", aber dafür hat Regisseur Christian Nyby in seinem ersten Film eine zu zarte Hand an den Tag gelegt. Hätte er eben nicht diesen netten, harmlosen Witz in den Film einbauen sollen. Vielleicht hätte mich dann das Grauen eher gepackt. :-)

Der Film hat wirklich viele Neckereien, zum Beispiel zwischen Hendry und seinen Mannen oder zwischen Hendry und der hübschen Sekretärin Nikki (Margaret Sheridan), mit der er offen flirtet, man küsst sich, man trinkt und raucht gemeinsam - und liefert sich Wortgefechte. Aus heutiger Sicht beinahe kindlich naiv, aber hübsch anzuschauen.

Nicht wirklich hübsch ist Das Ding, das eine intelligente Pflanze auf zwei Beinen ist und beim ersten Auftreten (und den folgenden auch) irgendwie wie Frankensteins Monster ausschaut. James Arness, der den Außerirdischen mimt, hat jedenfalls die typische Monster-Stirn. Fehlen nur noch Schrauben.

Schaut man sich den Streifen heutzutage an, mit unserer medialen Erziehung und Erfahrung, ist Das Ding ein absolut harmloser, nostalgischer Filmspaß mit Witz. Auch wenn man oft die Tricktechnik sieht, ist sie doch recht ansehnlich.

In den 1950ern gab es eine Horror- und Sci-Fi-Welle aus den Staaten kommend. Oft ist die Angst vor dem Fremden ein Thema. Hier verbreitet das Wesen aus einer anderen Welt zwar auch Angst und Schrecken, es geht aber eher um die Auseinandersetzung zwischen Militär und Wissenschaft. Oft ist das Militär böse — in Das Ding haben wir einen besessenen Wissenschaftler und den harten, aber charismatischen Militärmensch, der sogar einen direkten Befehl verweigert, um die Menschheit zu retten. Am Ende sehen wir den Reporter Scotty (Douglas Spencer), wie er seine Story über Funk an die Welt gibt. Nicht ohne ein kleines Loblied auf die tapferen Amerikaner zu singen. Der Part ist dann auf der DVD auch nur noch in englischer Sprache ...

Es sterben keine Menschen, wenn man den Film nicht gesehen hat, bietet sich jedoch die Chance, sollte man sich Das Ding ruhig mal anschauen. Einfach schon weil es ein Science-Fiction-Klassiker ist.