Besprechung
Der große Wettbewerb der Bands steht bevor und Bill (Alex Winter) und Ted (Keanu Reeves) können immer noch nicht wirklich Gitarre spielen. Wie es aussieht, kommen die beiden „Wyld Stallyns“ auch nicht mehr dazu. Im Jahre 2691 übernimmt der düstere De Nomolos (Joss Ackland) die Herrschaft. Er hasst die Musik von Bill und Ted, er hasst, was aus der Welt geworden ist. Deshalb hat er zwei böse Roboter-Doppelgänger in die Gegenwart 1991 geschickt, um die echten Schwachmaten Bill und Ted zu eliminieren.
Bill und Ted finden sich mit dem Tod (William Sadler) konfrontiert. Dem können sie noch entkommen, irren nun aber in der Zwischenwelt umher. Beim Versuch über Bills Stiefmutter Kontakt zu den Lebenden zu erlangen, werden sie in die Hölle verdammt. Um hier rauszukommen, gehen sie mit dem Tod einen Deal ein. Sie müssen gegen Gevatter Tod ein Spiel gewinnen. Oder zwei. Oder drei …
Die beiden zukünftigen Weltverbesserer müssen es irgendwie hinbekommen, die beiden bösen Roboter davon abzuhalten, beim Bandwettbewerb aufzutreten. Außerdem sind die beiden mittelalterlichen Burgfräulein Elizabeth (Annette Azcuy) und Joanna (Sarah Trigger), die Bill und Ted von ihrer ersten Reise durch die Zeit mitgebracht haben, in Gefahr.
Meinung von Nils
Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit war tatsächlich ziemlich verrückt. Zwei saublöde Typen sollen mit ihrer Musik den Weltfrieden bringen, müssen dafür aber nicht durch die Schule fallen. Deshalb reisen sie zu historischen Berühmtheiten, um ihr Geschichtsreferat zu bestehen. Klingt blöd? Ist es auch, bringt aber Spaß. Die Zahl der Kinogänger sprach dafür, also musste schnellstens eine Fortsetzung her.
Regisseur Stephen Herek, der beim ersten Teil im Stuhl saß, wollte nicht bei der Fortsetzung Regie führen. Er war der Meinung, Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit sei schon eine Parodie gewesen, die Fortsetzung sei eine Parodie einer Parodie. Somit übernahm Neuling Peter Hewitt die Zügel. Heraus kam ein noch bekloppterer, verrückterer Streifen. Das fängt bei den saublöden, quietschbunten Neopren-Kostümen der Zukunftsmenschen an. Was zum Teufel?? Wobei ... die "Schuhe" in der Zukunft sehen verdächtig dämlich aus wie UGG-Boots.
Alex Winter und der spätere Superstar Keanu Reeves spielen ihre Rollen als dumme Metal-Fans, die gar kein Instrument spielen können, erneut gut. Leider wurden in der deutschen Synchronisation neue Stimmen benutzt. Das stört ungemein. Die Idee mit der Reise durch die Zeitepochen, sollte eigentlich auch im zweiten Teil vorkommen, man entschied sich offensichtlich anders. Was ich persönlich sehr schade finde. Wir sehen zwar noch kurz ein paar historische Figuren, wenn Bill und Ted im Himmel sind, aber die sind nur nebensächlich.
Im zweiten Teil bewegen sich die "Hengste" durch die Daseinsebenen. Erst werden sie getötet und sie sind in der "Zwischenebene", also als Geister im Hier und Jetzt. Von dort geht es in die Hölle, wo die Schwachmaten schnellstens raus wollen. Das machen sie, indem sie den Tod anrufen und sein Angebot annehmen, mit ihm um ihre Seelen zu spielen. Das ist abgekupfert von Ingmar Bergmans Das siebente Siegel. Überhaupt schaut der Tod sehr nach seinem filmischen Vorbild aus. Der Tod, gespielt von Stirb langsam 2-Bösewicht William Sadler, ist das Beste an diesem Film.
Das liegt einfach in der Natur der Sache. Der Tod ist etwas, was wir nicht gerne sehen. Doch Sadler verleiht seinem Tod-Charakter viel Charme. Er ist die lustigste Figur in dem gesamten Film. Wenn der Tod, der sich in jedem Spiel, das er gegen Bill und Ted gespielt hat, doch geschlagen geben muss, als kleines Mädchen verkleidet, das ist schon ein Brüller. Wo wir gerade beim Thema Himmel sind. Das Trio Bill, Ted und Tod treten vor Gott, um ihn um Rat zu fragen. Gott, den wir nicht sehen, thront am Ende einer langen Treppe, die gesäumt ist von steinernen Figuren. Das ist eine Hommage an Irrtum im Jenseits. Fraglich, ob der typische Bills & Teds verrückte Reise in die Zukunft-Zuschauer das überhaupt mitbekommen hat.
Vielleicht hat der Zuschauer schon eher die geklaute Idee mit den "Robotern, die aus der Zukunft kommen, um die Guten in der Gegenwart zu töten, damit die Zukunft verändert wird" schon eher geschnackelt. Das ist natürlich die Idee von Terminator. Verrückterweise zitieren sie sogar dem im selben Jahr erschienenen Terminator 2 - Tag der Abrechnung, wenn sie zu Gott sagen Hasta la vista, Baby.
Das sagen sie aber nur in der deutschen Synchronisation.
Der Film hat die Zuschauer gespalten. Die einen finden ihn gut, die anderen sehen in ihm eine billige, chaotische Fortsetzung. Mir hat der erste Teil auch besser gefallen. Einzig der Tod reißt den zweiten Teil wieder etwas hoch. Und die Tatsache, dass das Gewinnerlied, das Bill und Ted beim Wettbewerb der Bands am Ende des Films spielen und mit dem sie die Zukunft in ein Utopia verwandeln sollen God Gave Rock'n'Roll to You II
von Kiss ist. YEAH!