Filmplakat Die Letzten beißen die Hunde

3/10

"Ich will nicht deine Uhr, Mann. Ich will deine Freundschaft." — Die Letzten beißen die Hunde, 1974

Die Letzten beißen die Hunde

Besprechung

Ein Zufall bringt Thunderbolt (Clint Eastwood) und Lightfoot (Jeff Bridges) zusammen. Thunderbolt gab sich als Pfarrer aus. Als dieser jedoch während einer Andacht von einem Mann beschossen wird, flüchtet Thunderbolt. Auf seiner Flucht läuft er Lightfoot vors Auto. Den Wagen hat Lightfoot gerade gestohlen. So kommen der jugendliche Lightfoot und der „alte“ Thunderbolt zusammen.

Auf Thunderbolt geschossen hat einer seiner alten Kumpels, Red Leary (George Kennedy). Red ist einer von vier Bankräubern, die vor vielen Jahren eine halbe Million Dollar erbeutet haben. Während Red im Knast saß, hat er Thunderbolt die Schuld für seinen Gefängnisaufenthalt gegeben. Daher die Racheaktion mit dem „Ich will dich umbringen“. Außerdem, so lernt Lightfoot von Thunderbolt, hat die Polizei das Geld gefunden und Red gibt auch dafür Thunderbolt die Schuld.

Der quirlige Lightfoot ist vollkommen begeistert von der Ganoven-Romantik. Er macht den Vorschlag, den Bruch, den Thunderbolt, Red und Eddie Goody (Geoffrey Lewis) damals gemacht haben, einfach noch einmal zu machen. Die alten Herren wissen ja, wie es geht.

Meinung von

Die Letzten beißen die Hunde kennt man als Ausdruck. Das mag wieder so ein unsagbar schlechter Titel einer deutschen Marketing-Agentur gewesen sein. Im Original heißt der Streifen stumpf Thunderbolt and Lightfoot. Wusste nicht, dass schon damals in den 70ern diese schlechte Angewohnheit präsent war ...

Aber zum Film. Ich glaube, das ist ein Road-Movie. Die beiden Protagonisten sind viel auf der Straße unterwegs, immer auf der Flucht vor Thunderbolts alten Kameraden. Dann könnte es auch ein Heist-Movie sein. Immerhin wird gen Ende des Films ein Einbruch geplant und ausgeführt. Vielleicht war der Film damals eine Komödie, doch das kommt heutzutage nicht mehr wirklich rüber. Der Film ist nicht gut gealtert. Und – meine Fresse – ist der sexistisch. Sowas könnte (und sollte) man heutzutage nicht mehr drehen. Schrecklich.

Eastwood spielt hölzern und bärbeißig wie immer. Jeff Bridges war damals Mitte Zwanzig. Er bringt den Spaßfaktor in den Film. Also Spaß, wie man ihn damals verstanden hat.

Was mich wahnsinnig gestört hat, das sind die vielen Filmpatzer oder unlogischen Handlungen. Nur ein Beispiel: Thunderbolt und Lightfood entkommen Red und Goody. Doch die beiden Schlipsträger holen das ungleiche Paar Thunderbolt und Lightfoot irgendwann ein. Man sieht die vier in dem Wagen von Lightfoot weiter fahren. Dann, als es in den Kram passt, fahren Red und Goody wieder ihren alten Wagen. Wie kommt der dahin? Solche "Oh, plötzlich ist etwas da, eben war es noch weg"-Momente gibt es einige.

Die Letzten beißen die Hunde könnte etwas für eingefleischte Eastwood-Fans sein. Aber dann muss man echt ein extremer Fan sein.