Filmplakat Peninsula

3/10

"Er hat wohl alle Leuchtraketen gefressen ohne zu wissen was drin ist." — Peninsula, 2020

Peninsula

Besprechung

Vier Jahre sind vergangen, seit in Südkorea der Zombie-Virus ausgebrochen ist. Der Soldat Jung Seok (Dong-won Gang) konnte fliehen. Schwester und Neffe blieben auf der Strecke. Nun lebt Jung Seok zusammen mit seinem Schwager Chul-min (Do-yoon Kim) in Hongkong. Die Überlebenden aus Korea sind nicht gerne gesehen in der chinesischen Stadt.

Eines Tages bekommen Jung Seok, sein Schwager und zwei andere Koreaner die Möglichkeit sich ein schönes Leben zu kaufen. Dafür müssen sie „nur“ zurück nach Korea. Dort soll ein Lastwagen stehen, der es in den letzten Minuten nicht raus aus Korea geschafft hat. In dem Lastwagen befinden sich 20 Millionen Dollar.

Die Landung verläuft zunächst gut, doch schnell mischt die Einheit 631 mit, eine Militäreinheit, die zurückgelassen wurde und sich mit den Umständen arrangiert hat, indem die Soldaten zu Wilden geworden sind. Sie morden, rauben, plündern und sie veranstalten Schlachtfeste. Dazu lassen sie arme Seelen gegen die Zombies antreten. Während Chul-min in die Hände der Einheit 361 unter der Leitung von Sergeant Hwang (Min-Jae Kim) gerät, wird Jung Seok von der jungen Jooni (Re Lee) und ihrer kleinen Schwester Yu Jin (Ye-Won Lee) aufgegabelt. Schaffen es die letzten Überlebenden von der Halbinsel herunter?

Meinung von

Peninsula ist ein 08/15-Zombiefilm. Während im vorangegangenen, aber mit diesem Film sonst nichts gemeinsam habenden, Train to Busan noch die Schicksale der Menschen im Vordergrund standen, ist Peninsula ein billiger Abklatsch ohne Seele. Hinzu kommt, dass Peninsula mit echt miesem CGI angereichert ist. Man hat versucht den Erfolg von Train to Busan zu nutzen, um einen Zombie-Actionfilm hinzulegen und damit noch ein paar Dollar zu machen. Die Rechnung ging nicht auf.

Ich glaube, der Film lief nicht in den deutschen Kinos. Das hat aber wohl daran gelegen, weil keine Kinos auf hatten und – mal ehrlich – in der Pandemie, die die Welt im Griff hielt, auch niemand einen Film über einen Killervirus sehen wollte. Das wäre zu makaber gewesen.

Der Streifen hat ein billiges Drehbuch, an das Schauspiel der asiatischen Schule habe ich mich immer noch nicht gewöhnen können, wodurch das Spiel von so manchem Darsteller für mich laienhaft wirkt. Ich denke da zum Beispiel an Min-Jae Kim ...

Immerhin hat Peninsula es geschafft, ganz am Anfang und ganz am Ende emotionale Szenen zu zeigen. Die retten den gesamten Film, der beinahe zwei Stunden lang ist, aber auch nicht. Sie lassen auch nicht über die diversen unlogischen Dinge hinwegsehen. Ich rate dazu, seine Zeit lieber besser zu nutzen.

Wie sehr der Film versucht etwas zu sein, wie verzweifelt die Autoren gewesen sein müssen, sieht man an der Szene, in der Jooni auftaucht und zu jung Seok sagt: Wenn du leben willst – rein.. Noch jemand, der dabei an den "Klassiker aus dem Terminator-Franchise denken musste? Leute, da kommt ihr leider mit Eurem Filmchen nicht heran. Sorry. Schon seltsam, dass Train to Busan-Regisseur Sang-ho Yeon so eine schwache Fortsetzung gemacht hat ...