Filmplakat Flashback

5,5/10

"Labeling every little thing. Even the fucking label maker." — Flashback, 2020

Flashback

Besprechung

Mrs. Fitzell (Liisa Repo-Martell) hatte einen Unfall, ihr Hirn hat schweren Schaden davon getragen und sie hat nicht mehr lange zu leben. Das ist der Zeitpunkt, in dem für ihren Sohn Fred (Dylan O’Brien) diese Rückblenden beginnen. Er sieht einen Mann mit einer Narbe quer über dem Gesicht (Connor Smith), der seltsame Worte sagt. Fred fängt an sich an seine ehemalige Mitschülerin Cindy (Maika Monroe) zu erinnern. Was ist aus der geworden?

Immer heftiger werden die Rückblenden. Bilder vermischen sich. Schließlich kontaktiert Fred Sebastian (Emory Cohen). Sebastian war der Drogendealer an der Schule. Die Wege der beiden Jungs haben sich zufällig gekreuzt und man hat sich befreundet. Neben Cindy war auch noch Andre (Keir Gilchrist) in der Gruppe. Die vier haben damals die verschnittene Droge Mercury eingeworfen. Als sie an eine Quelle mit reinem Mercury gerieten, lief alles aus dem Ruder. Keiner der drei Männer kann sich mehr daran erinnern, was in jener Nacht passiert ist. Ist diese Nacht tatsächlich vorbei? Dauert sie noch an? Sind das wirklich nur Rückblenden, die Fred erlebt, oder sind das andere Eventualitäten seines Lebens?

Das Hier und Jetzt, die Ehe mit Karen (Hannah Gross) — alles steht auf dem Spiel. Wie kommt Fred aus dieser Situation heraus? Will er das überhaupt?

Meinung von

Öh. Eigentlich könnte ich die Kritik dabei belassen: Öh. Ein wahnsinnig langes Öh, das sich über mehrere Absätze erstreckt. Was habe ich da gesehen? Gibt es Sekundärliteratur für die Geschichte von Regisseur Christopher MacBride? Kann mir das jemand erklären? Ich bin völlig verwirrt aus dem Kino gekommen.

Also ... öh ... Was haben wir hier? Der Film ist verwirrend und auf gar keinen Fall etwas für Menschen mit Epilepsie. Eigentlich habe ich auch die Warnung wegen der vielen blitzenden Bilder vermisst. Ich habe keine Epilepsie, aber das war auch für mich zu viel Geflickere. Davon abgesehen ist der Film schwer zu greifen. Fred wechselt ständig die Zeit und gen Ende sogar die Eventualitäten. Mal ist er Maler, mal Obdachloser. Ich denke, es geht darum, dass wir zu jeder Zeit in unserem Leben Entscheidungen treffen. Dass wir Menschen folgen oder nicht. Dass wir Menschen lieben oder nicht.

Dann ist da der Teil, den ich wegen der schnellen Schnittfolge nicht ganz verstanden habe. Geht es auch darum, dass wir in einem selbstgemachten Gefängnis der Möglichkeiten festsitzen? Oder kommt das von der Gesellschaft? Ist die Regierung daran schuld? Eine invasive Lebensform? Ist damit er selber gemeint? Jemand anderes? Ich weiß es nicht ...

Der Film, der auf dem Fantasy Filmfest gezeigt wurde, lief dort unter dem Namen Flashback. Erst am Ende wird der ursprüngliche Titel des Streifens genannt: The Education of Fredrick Fitzell. So betrachtet ist der Film tatsächlich das: eine Art der Erziehung eines Menschen. Fred muss durch viele, viele Schluchten wandern, verschiedenen Leuten folgen — nur um am Ende zu erkennen, worauf es in seinem Leben eigentlich immer ankam. Nein, das wird nicht verraten.

Also verfolgen wir Fred durch seinen Weg der Erkenntnis. Der ist wild ohne Ende. Wirklich, der Zuschauer verliert sich. Für meinen Geschmack passiert das zu oft. Die blitzenden Lichter und Bilder, die unzähligen Sprünge, die Schnitte zwischen Vergangenheit und Gegenwart — das ist zu viel für den Zuschauer. Der Film muss sacken und verdaut werden.

Dylan O'Brien (Maze Runner-Trilogie) ist etwas lahm, Maika Monroe (It Follows) ist hingegen als eine Art Goth-Girl gut besetzt.