Filmplakat Der Tiger hetzt die Meute

4/10

"Er wollte nur protestieren." — Der Tiger hetzt die Meute, 1973

Der Tiger hetzt die Meute

Besprechung

Gator McKlusky (Burt Reynolds) sitzt im Knast, weil er mit Schwarzgebranntem durch die Lande gefahren ist. Als er von dem Tod seines jüngeren Bruders erfährt, ist er zunächst angeschlagen, dann will er fliehen. Das lässt der Chef der Zuchtanstalt, Warden (Lincoln Demyan), nicht zu. Warden mag McKlusky. Der Knasti will raus und sich an Sheriff Connors (Ned Beatty) aus Bogan County rächen. Jeder weiß, dass Connors Schmiergelder von den Schwarzbrennern annimmt. Er soll auch für den Mord an McKluskys Bruder verantwortlich sein.

McKlusky kann einen Deal mit der Bundesbehörde aushandeln. Er will Beweise dafür liefern, dass Connors illegale Einnahmen hat. Dann kann er wegen Steuerhinterziehung und krimineller Beschaffung des Geldes angeklagt werden. Also reist McKlsuky nach Bogan County, wo er seinen Mittelsmann Dude Watson (Matt Clark) aufsucht. Der macht den Spitzel mit dem Fuselhändler Roy Boone (Bo Hopkins) bekannt. Über den will McKlusky an Connors rankommen.

Während McKlusky versucht an den Sheriff heranzukommen, hat der erfahren, dass die Behörden einen Spitzel auf ihn angesetzt haben.

Meinung von

Kennt Ihr das — manchmal im Leben häufen sich aus völlig unbekannten Gründen Informationen und Berichte zu einer Sache. Das macht neugierig. Das war so bei mir mit Der Tiger hetzt die Meute. Also habe ich als braver Moviejunkie mir den Streifen aus dem Jahre 1973 angeschaut. Reynolds war schon ein Star. Sein letzter Hit war Beim Sterben ist jeder der Erste. Die beiden Filme könnten kaum unterschiedlicher sein.

Der Tiger hetzt die Meute fehlt sehr viel, um ein spannender oder packender Film zu sein. Eine Rachegeschichte ist eigentlich gut. Wenn der Bösewicht ein Gesetzeshüter ist, macht das die Auseinandersetzung zwischen Held und Bösewicht noch einmal interessanter. Aber der Bösewicht taucht lange gar nicht auf und wenn, dann ist Ned Beattys Figur echt lahm. Ja, es kommt herüber, dass er ein kaltes Schwein ist und vor Mord nicht zurückschreckt. Aber Connors wird zu ruhig dargestellt. Ruhig ist auch McKlusky. Was den Film dann ziemlich langweilig macht.

Wie es damals gerne gezeigt wurde, hat Der Tiger hetzt die Meute diverse Verfolgungsszenen. Die sind jedoch recht harmlos. Damit bleibt dem Film nichts. Witzig ist er nicht, spannend ist er auch nicht. Am Ende gibt es eine längere Verfolgungsjagd. Als ich gelangweilt auf die Uhr schaute, sah ich, dass der Streifen noch drei Minuten laufen sollte. Da kam das große Fragezeichen auf: Die waren mitten in einer Verfolgungsszene und dann soll der Film gleich zu Ende sein? Ja. Connors bekommt seine Strafe. Zack. Fertig ist der Film. Nicht einmal ein vernünftiges Ende kann Der Tiger hetzt die Meute bieten.

Wer damals jung war und auf Autos stand, der wird den Film vielleicht gerne gesehen haben. Er ist nicht gut gealtert. Da sind eklige rassistische Aussprüche dabei. Das geht echt nicht. Wobei ... die Geschichte spielt im tiefen Süden, wo ein Farbiger nichts zählt, Hippies an die Wand gestellt gehören und Fortschritt ein Fremdwort ist. Vielleicht war das dort – erschreckender Weise – normal. Macht den Film dennoch nicht besser.

Die 101 Minuten kann man sinnvoller verbringen. Bitte schön für den Service.