Besprechung
Frank Walsh (Nicolas Cage) ist Jäger exotischer Tiere. Im Regenwald von Brasilien hat er tatsächlich einen weißen Jaguar gefangen. Mit dem Jaguar und diversen anderen Tieren macht er sich auf den Weg nach Mexiko. Alle Tiere sind illegale Exporte. Das Schiff, mit dem er fahren will, fährt jedoch nicht nach Mexiko. Zuerst soll das Schiff nach Puerto Rico. Der Kapitän, Morales (Braulio Castillo hijo), kann jedoch nichts dagegen unternehmen. Es kommen nämlich noch Gäste an Bord, die sich erst kurzfristig angemeldet haben.
Ein Haufen US-Agenten kommt an Bord. Im Schlepptau haben sie den Killer Richard Loffler (Kevin Durand). Der hat einen Staatssekretär und noch viele andere Opfer auf dem Gewissen. Die Neurologin Dr. Ellen Taylor (Famke Janssen) schifft ebenfalls ein. Loffler hat sich eine Krankheit zugezogen, die ihn anfällig für Höhenunterschiede macht. Deshalb wird er auch nicht in die Staaten geflogen, sondern mit diesem ollen Kahn zu seinem Prozess geschippert.
Es kommt wie es kommen muss: Loffler kann entkommen. Nun ist der psychopathische, höchst gefährliche Auftragskiller – Made in USA – frei auf dem Schiff unterwegs. Zwar übernimmt der Agent John Ringer (LaMonica Garrett) das Kommando, doch Loffler ist zu gut für ihn und seine Männer. Um den Killer dingfest zu machen bedarf es eines Jägers, der sich mit gefährlichen Tieren auskennt.
Meinung von Nils
Nicolas Cage hat schon sehr viele Filme dieser Art auf dem Buckel. Die Rede ist von billigen Streifen mit schlechten Geschichten, miesen Dialogen und grottigem Schauspiel. Ist das vielleicht genau sein Markenzeichen? Scheiß auf den Oscar für Leaving Las Vegas — Trash liegt ihm viel mehr? Da muss man sich auch nicht anstrengen. Der Neffe von Francis Ford Coppola hat dennoch eine große, treue Fangemeinde. Sonst würde er nicht immer wieder Filme drehen.
Die Geschichte ist nicht originell, erinnert an Con Air (ironischerweise auch mit Cage) und ist absolut vorhersehbar. Eigentlich sollte Walsh ein Arschloch sein, aber selbst das kommt nicht so richtig rüber. Ein Arschloch, dass am Ende natürlich doch das Richtige tut und im Grunde ein Guter ist. Gähn.
Primal hat neben einer lahmen Geschichte auch die eine oder andere Ungereimtheit. Da ist der Großwildjäger, der einem Jaguar auflauert und dabei eine dicke Zigarre raucht? Ich dachte, sowas würden Raubtiere wittern und meiden? Der computergenierierte Jaguar sieht übrigens echt schrecklich aus. Und der kleine Rafael (Jeremy Nazario), der Sohn des Kapitäns? Wow, spielt der mies. Ne, der spielt überhaupt nicht. Sein Vater wurde von einer hochgiftigen Schlange gebissen, aber Rafael verzieht keine Mine. Papa stirbt und der Sohnemann muss Abschied nehmen? Rafael geht einfach. Null Reaktion oder Emotion.
Überhaupt die Sache mit der Schlange. Walsh meint noch, dass Morales eigentlich schon tot sei. Das Gift würde seine Organe auflösen. Nur einer von fünf Menschen würde das überleben und auch nur, wenn er sofort behandelt würde. Morales überlebt auch ohne Medizin. Natürlich.
Kommen wir zu Famke Janssen. Oder sollen wir das lieber lassen? Die X-Men-Darstellerin soll angegrätzt gewesen sein, dass sie im Reboot von X-Men nicht auftritt. Ältere Frauen bekommen in dem auf Schönheit und Jugend trainierten Hollywood kaum Rollen. Aber weshalb sie dann sich mit Facelifting so schrecklich entstellen musste? Es schmerzt, die Niederländerin so auf jung getrimmt zu sehen. Echt nicht schön.
Der einzige Schauspieler, der noch ein wenig Spaß bei der Arbeit gehabt haben dürfte, ist Kevin Durand. Einen Bösewicht zu spielen ist immer die dankenswerte Rolle. Auch wenn Durand Spaß gehabt haben dürfte, füllt er die Schuhe des psychopathischen Ex-Soldaten, der vom Staat das Töten beigebracht bekommen hat und nun genau das macht, leider nicht gut aus. Das hat John Malkovich im oben erwähnten Con Air zum Beispiel weitaus besser gemacht. Der ist aber auch eine andere Gewichtsklasse als Durand.
Der ehemalige Stuntman Nick Powell führte hier zum zweiten Mal Regie. Das erste Mal ebenfalls mit Cage in der Hauptrolle bei Outcast - Die letzten Tempelritter. Es war ein Versuch von Powell, der wohl auch nicht jünger wird. Primal reicht jedoch noch nicht, um sich als Regisseur einen Namen zu machen.