Besprechung
Der US-Bundesagent Rigby (Robert Taylor) wird nach Zentralamerika geschickt. Auf der Insel Carlotta soll er herausfinden, wer mit amerikanischen Kriegsmaschinen handelt. Raktenantriebe werden mit Metallschrott in die Karibik verschifft. Das muss unterbunden und die Verantwortlichen zur Strecke gebracht werden. Ribys Chef Gibbs (John Hoyt) ist sich nicht sicher, ob der US-Bürger Tug Hintten (John Hodiak) oder seine schöne Frau Elizabeth (Ava Gardner) hinter der Operation steckt.
Rigby reist als Tourist, der Hochseeangeln will, auf die Insel im Karibischen Meer. So kann er auch die umliegenden Inseln ausspionieren, um herauszufinden, wo die Antriebe getestet werden, bevor sie weiterverkauft werden. Rigby ist der hinreißenden Sängerin Elizabeth vom ersten Moment an verfallen. Das trübt sein Urteilsvermögen.
Bereits am ersten Tag ist dem Agenten auch ein übergewichtiger Mann aufgefallen. JJ. Bealer (Charles Laughton) spricht ihn nach einigen Tag an. Er bietet Rigby im Namen seiner „Kollegen“ die unglaubliche Summe von 10.000 Dollar an, damit der sich in den nächsten Flieger setzt und nach Hause fliegt. Rigby ist also aufgeflogen und schwebt fortan in Gefahr. Allmählich dämmert es ihm, dass Tug Hintten der gesuchte Mann ist. Aber im Grunde ist der auch nur ein kleiner Handlanger. Da ist noch jemand größeres hinter Hintten. Doch wer?
Meinung von Nils
Auf der fiktiven Insel Carlotta ist es schweineheiß. Der sonst so gelackte Robert Taylor ist fast immer schweißnaß. Charles Laughton ist ein schmelzender Pudding – mit schmerzenden Füßen. Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte von Frederick Nebel. Geheimaktion Carlotta fällt noch in die Kategorie Film noir. Interessanterweise erzählt Riby nicht nur seine Geschichte aus dem Off, er spricht, wie ich es in noch keinem Film dieses Genre erlebt habe, mit sich selber. Das ist keine passive Erzählung, sondern eine Anklage an sich selbst.
Rigby ist ein guter Agent, einer, für den Polizist kein Schimpfwort ist. Er ist stolz auf seine Arbeit, die er professionell ausführt. Er ist moralisch gefestigt und hat bisher noch jeden Kriminellen zur Strecke gebracht. Denke ich mir mal. Als dann aber Elizabeth auf der Leinwand auftaucht, fängt nicht nur der Zuschauer zu schmachten an. Rigby verfällt dem Reiz der Frau.
Die Untersuchungen gehen schleppend voran. Auf den Insel findet Rigby nichts. Auf dem Flug in den Süden hat Rigby die kurze Bekanntschaft mit Carwood (Vincent Price) gemacht. Der sei auf dem Weg nach Peru, sagte er. Carwood taucht plötzlich in Carlotta auf. Er will Rigby bei einem Angeltrip umbringen, was aber lediglich den Bootsführer trifft.
Der Agent und die Sängerin kommen sich unweigerlich näher. Als das deutlich wird, haben die Schurken ein weiteres Druckmittel, um Rigby von dem Fall fernzuhalten. Das ist durchaus schlau eingefädelt. Laughton überzeugt als Wiesel. Er ist dick, schwitzt ohne Unterbrechung und jammert ebenso ununterbrochen über seine schmerzenden Füße. Aber wenn es darum geht, mit Rigby zu verhandeln, ist er ganz in seinem Element. Laughton spielt toll. Vincent Price mögen wir alle gerne, kennen ihn aber eher aus den billigen B-Horrofilmen. Dass er hier mal in einer "weltlichen" Rolle spielt, ist ungewöhnlich.
Geheimaktion Carlotta ist nicht der beste Kriminalfilm oder Film noir, aber er ist doch ansehnlich. An einem verregneten Sonntagnachmittag genau das richtige für die Moviejunkie-Seele.