Besprechung
Professor Hopper (Andrew Wilson) ist auf der Suche nach einem Hippie-Bus, den er eines Tages auch tatsächlich in Texas findet. Er steigt in eine Höhle hinab, sieht dort einen Cowboy und dreht schnell um. Wieder draußen muss er feststellen, dass sich alles verändert hat. Zwei Tage später als der Professor suchen zwei seiner Studenten ihn. Jackie (Brianne Howey) und Taylor (Reiley McClendon) wollen Hopper finden. Weil sie einen fahrbaren Untersatz benötigen, kommt noch Cara (Cassidy Gifford) mit, die sich den Geländewagen von ihrem Vater (Rick Skidmore) leiht. Bedingung für den Wagen: Cara muss ihre 15-jährige Schwester Veeves (Olivia Draguicevich) mitnehmen. Die wiederum nimmt ihren Kumpel Furby (Max Wright) mit.
Die Truppe findet den Wagen von Hopper und den Hippie-Bus. Bis auf Furby steigen alle in eine Höhle hinab. Plötzlich bricht der Kontakt zu Furby ab. Die Seile scheinen durchgeschnitten zu worden sein, so dass das Quartett in der Höhle gefangen zu sein scheint.
Die vier jungen Leute machen sich auf den Weg einen Ausgang zu finden. Dabei stolpern sie über den verunglückten Furby. Taylor ahnt schon etwas. Erst als Cara einen senkrechten Schacht hochklettert, wird sein Verdacht zur Gewissheit. Innerhalb des Höhlensystems vergeht die Zeit komplett anders als außerhalb. Während an der Oberfläche tausende von Jahren vergehen, schreitet in der Höhle die Zeit gerade mal im Minutentakt voran. Als wäre das nicht schon schlimm genug, scheinen die Vier nicht alleine in der Höhle zu sein.
Meinung von Nils
Die Höhle ist so ein typischer Film, wie man ihn auf dem Fantasy Filmfest sehen könnte. Eine kleine Produktion mit unbekannten Gesichtern und einem unbekannten Regie-Duo. Co-Regisseur Mark Dennis schrieb auch die Geschichte. Es geht um den Brunnen der ewigen Jugend. Normalerweise sind die Geschichten um den Brunnen eher in Florida angesiedelt. Ich vermute einmal, Dennis und Foster sind Texaner und man hat lieber direkt vor der Tür gedreht. Teile des Höhlensystems sind tatsächlich in Texas angesiedelt, andere nahe Los Angeles.
Die kleinen Regisseure sind oft die kreativsten. Heutzutage jedenfalls. Sobald ein großes Filmstudio mitmischt, ist zwar mehr Geld vorhanden, aber es wird auch extrahart kalkuliert, weil jeder Cent das Vielfache einbringen muss. Und das muss im Vorfeld bewiesen werden, sonst gibt es keine Finanzspritze. Die Höhle hat eine magere Million Dollar gekostet. Die Effekte sind spärlich und oft auch nicht so toll anzusehen. Dennoch bringt Die Höhle Spaß.
Die Schauspieler sind noch jung, die Dialoge oft noch nicht perfekt, sondern hölzern und blöd. Dennoch, der Film wirkt nicht wie ein typischer B-Movie. Das ist mal wieder ein Fall von "da haben sich die Filmemacher echt Mühe gegeben, ein gutes Produkt abzuliefern". Man müsste noch an der einen oder anderen Stelle etwas polieren und nachjustieren. Klar. Aber der Film bringt Spaß und ist hin zum Ende sogar spannend.
Die Figur des Furby ist extrem unglücklich gewählt, die hätte man besser machen können. Der Rest der Besetzung ist okay. Ein wenig musste ich an Die Zeitmaschine denken. Da war es der Wissenschaftler, der bewusst durch die Zeit reiste und mitansehen musste, wie sich die Welt verändert und sogar neue Zivilisationen entstehen. In Die Höhle geht Mark Dennis einen etwas anderen Weg. Unsere Helden sind nicht freiwillig auf Zeitreise gegangen. Cara klettert zwischendurch einmal hoch an die Oberfläche, nur um festzustellen, dass sich da alles verändert hat. Sie sieht sogar ein seltsames Raumschiff. Erst später soll das aufgeklärt werden.
Also: Furby raus, bisschen mehr Geld für bessere Effekte und noch etwas Übung beim Regie führen – dann wird das noch was. Knapp 90 Minuten kurzweilige, zum Ende hin spannende Unterhaltung.
Wie gesagt, das wäre ein guter Kandidat fürs Fantasy Filmfest gewesen. Und dennoch weiß ich, dass ich mit hoher Wahrscheinlichkeit beim Verlassen des Saales wieder Gemosere gehört hätte.