Filmplakat High Crimes – Auf höchsten Befehl

4/10

"Das gesamte militärische Gerichtswesen basiert auf Leugnen." — High Crimes – Auf höchsten Befehl, 2002

High Crimes – Auf höchsten Befehl

Besprechung

Rechtsanwältin Claire Kubrik (Ashley Judd) ist auf dem aufsteigenden Ast. Sie ist verheiratet mit Tom (Jim Caviezel) und beide versuchen ein Baby zu bekommen. Alles ist bestens im Leben von Claire. Bis eines Abends das FBI Tom auf offener Straße festnimmt. Tom heißt in Wirklichkeit Ron Chapman und er wird des neunfachen Mordes angeklagt. Er soll 1988 in El Salvador neun unschuldige Zivilisten getötet haben und danach dissertiert sein.

Für Claire bricht eine Welt zusammen. Sie hat jahrelang neben einem Fremden gelebt. Sie glaubt aber nicht an die Schuld ihres Mannes. Claire will die Verteidigung von Tom in einem Militärgerichtsprozess übernehmen. Da sie Zivilrecht macht, darf sie das nicht. Claire bekommt den jungen Lt. Terrence Embry (Adam Scott) zur Seite gestellt. Da der aber echt jung ist, holt sich Claire noch Hilfe bei dem einst renommierten Anwalt Charles W. Grimes (Morgan Freeman).

Die Aussagen von Toms ehemaliger Einheit sprechen gegen ihn. Und dann ist da noch ein Mann aus Salvador (Emilio Rivera), der sehr konkrete Anschuldigungen gegen Tom anbringt. Kann es Claire und Charles gelingen Tom freizubekommen?

Meinung von

Nicht jeder Film mit Morgan Freeman ist ein Garant für gute Unterhaltung. Man hätte mehr aus dem Film machen können. Es gab da die Filme um den Kriminalpsychologen Alex Cross (Denn zum Küssen sind sie da, Im Netz der Spinne), in denen Morgan Freeman klar bessere Rollen hat. Man kann den Eindruck haben, dass High Crimes ein bisschen auf der Welle mitschwimmen wollte, dann aber leise unterging.

Was haben wir hier vorliegen? High Crimes hat im Prinzip ein gutes Grundgerüst. Ein Ex-Soldat hat versucht seiner Vergangenheit zu entkommen, die ihn dann aber doch einholt. Seine Frau versucht alles, um ihn freizubekommen. Es gibt genug Bedrohungen von Dritten, ein bisschen Geheimnis­krämerei (War er es oder war er es nicht?) und auch gute Schauspieler. Leider weiß der Stoff nicht richtig aufzublühen.

Bei der Vorlage hätte ich erwartet, dass man ein knallhartes Gerichtsdrama "Zivil gegen Militär" geboten bekommt. Die Gerichtsszenen sind jedoch an der Hand abzuzählen und dann auch noch mau. Dann erwarte ich alternativ eine spannende Jagd nach den Fakten. Ein tiefes Abtauchen in Verschlusssachen und militärischen Geheimnissen, die langsam ein ganzes Bild ergeben. Stattdessen gibt Charles die Detektivarbeit an einen Bekannten ab, den wir nie sehen. Plötzlich sind die Beweise da. Öh.

Ja, am Ende kommt heraus, dass Tom sehr wohl der böse Mann war. Er hat gemordet, aber das geschah alles auf Befehl und das war auch alles nur ein Ablenkungsmanöver, weil das US-Militär vorher irrtümlich drei US-Studenten in El Salvador getötet hatten. Upps. Da hätte man viel mehr draus machen können, stattdessen versandet das am Ende eines viel zu seicht gespielten Films. Oh, Charles hat sich eine bessere Anwalts­praxis zugelegt und Claire steigt bei ihm ein. Das ist das Ende?

Leider vergeudete Zeit.