Filmplakat Weg mit der Ex

4,5/10

"Da läuft 'n scheiß Tim Burton-Film in deinem Wohnzimmer!" — Weg mit der Ex, 2014

Weg mit der Ex

Besprechung

Max (Anton Yelchin) arbeitet in einem Laden für Horror-Zubehör. Das ist zwar ein toller Job, aber die Umstände sind schlecht. Er träumt davon seinen eigenen Laden zu haben. Privat läuft es auch eher so lala. Max ist mit Evelyn (Ashley Greene) zusammen, die als Umwelt-Bloggerin arbeitet und den guten Max klar beherrscht. Der Sex ist gut, sie ist schön, sie ist intelligent, Evelyn ist aber auch sehr bestimmend, klammernd und besitzergreifend. Max‘ Halbbruder Travis (Oliver Cooper) sieht das und rät Max die Beziehung zu beenden.

Max nimmt seinen Mut zusammen und will gerade Schluss machen, da wird Evelyn von einem Bus überfahren. Der Horrorfan hat ein schlechtes Gewissen. Zum Glück kann die Eisverkäuferin Olivia (Alexandra Daddario), die auch auf Horrorfilme steht, den jungen Mann aus seinem Tief herausholen. Der erste Abend verläuft super – da geht was! Doch als Max nach Hause kommt, steht da Evelyn. Ja, die tote Evelyn.

Ein teuflischer Zauber hat die Zombiebraut auferstehen lassen, damit Evelyn und Max „auf ewig zusammen sein können“. Max hat ein großes Problem an der Backe. Die Frau müffelt, sie isst nichts, sie ist verdammt stark, rachsüchtig und erwähnte ich schon, dass sie tot ist!? Max muss Evelyn irgendwie loswerden ohne sein Leben dabei zu lassen. Auf der anderen Seite würde er gerne mit Olivia zusammenkommen.

Meinung von

Ich mochte ja Anton Yelchin und finde es auch noch Jahre nach seinem zu frühen Ableben schade, dass er nicht mehr Filme drehen kann. Neben den dicken Kassenknallern wie Star Trek hat der in St Petersburg geborene Yelchin auch kleine Filme gedreht. Sein Odd Thomas ist ein charmanter Fantasy/Horror-Streifen, Green Room ist sehr beeindruckend – auch wenn kein Arsch den Film kennt. Weg mit der Ex ist auch ein kleines Filmchen, aber keines, das man wirklich hat sehen müssen. Ich bin mal ehrlich: Ich habe den Film nur wegen der wahnsinnig blauen Augen von Alexandra Daddario angeschaut.

Der Evelyn-Charakter ist sehr schnell sehr unangenehm. Die Frau kontrolliert unseren Helden und hat ihn unter einem großen – ökologisch verträglichen – Pantoffel. Der Tunichtgut Travis hat den Überblick und rät Max, die Alte zu schassen. Aber Max ist nicht so stark, als dass er sich ohne weiteres von der "Bloggerin" (Mal ehrlich: das ist doch kein Beruf. Damit macht man doch kein Geld …) trennen könnte. Natürlich ist Olivia eine viel bessere Partie. Max und Olivia haben viel mehr gemeinsam. Beide lieben sie Horrorfilme und alles was noch links und rechts von dem Popgenre so kreucht und fleucht.

Als Evelyn dann tot und verscharrt ist, macht sich Max lange riesige Vorwürfe. Hätte er seine alte Flamme nicht in den Hundepark gelotst, wäre sie nicht vor dem Bus gelandet. Ist natürlich absoluter Schwachsinn, sich deswegen Vorwürfe zu machen. Irgendwann bekommt Max dann auch den Arsch hoch – und läuft Olivia über den Weg.

Dass Evelyn wieder unter den Lebenden wandelt – wenn auch tot –, ist einer kleinen Teufelsstaue zu verdanken, die in den Horrorladen geschickt wurde, in dem Max arbeitet. Man sollte immer aufpassen was man sich wünscht. Vor allem, wenn man schon liest, dass dieses Artefakt einem die bösen Wünsche erfüllt. Die besitzergreifende Evelyn hat nämlich dem guten Max zu Lebzeiten ein Versprechen von Ewiger Liebe abgerungen. Nun hat er den verdorbenen Salat.

Der Film ist vorhersehbar. Evelyn in jeder Daseinsform unausstehlich. Selbstredend, dass wir alle Max und Olivia zusammen sehen wollen. Wieso dann Max zwar mit Travis offen und ehrlich umgeht, ihm sagt, dass seine Ex wieder da ist, das aber nicht Olivia verklickert, bleibt mir ein Rätsel. Gerade Olivia müsste doch Verständnis für Zombies haben. Oder für die Existenz von den Viechern. Stattdessen versucht Max das vor Olivia zu verheimlichen. Wäre er von Anfang an ehrlich zu der Eisverkäuferin und hätte sie um Rat gebeten – er hätte sie erhalten. Gut, dann wäre auch der Film schnell zu Ende. Aber er wäre Immer noch besser als das, was wir geboten bekamen.

Man muss den Film nicht sehen. Ich glaube, der lief auch erst gar nicht im Kino, oder? Nur Daddarios blauen Augen sind sehenswert.