Besprechung
Der kleine Alan Parrish (Adam Hann-Byrd) findet ganz in der Nähe der Schuhfabrik seines Vaters (Jonathan Hyde) ein geheimnisvolles Spiel. Das Brettspiel scheint ein Eigenleben zu haben, als er es mit seiner Freundin Sarah (Laura Bell Bundy) spielt. Die Figuren bewegen sich von alleine und wenn man auf ein Feld kommt, passieren seltsame Dinge: Fledermäuse tauchen auf oder Alan verschwindet im Spiel …
26 Jahre später ziehen die Geschwister Judy (Kirsten Dunst) und Peter Shepherd (Bradley Pierce) nach dem Tod ihrer Eltern zusammen mit ihrer Tante Nora (Bebe Neuwirth) in das Haus der Parrishs ein. Gleich macht sich das Brettspiel – bis dahin auf dem Dachboden vergessen – bemerkbar. Tante Nora ist nicht da. Die Kinder spielen das unheimliche Spiel, das mit gruseligem Getrommel auf sich aufmerksam macht. Kaum spielen die Geschwister, passieren wieder komische Dinge: riesige Moskitos erscheinen, ein Löwe schleicht durchs Haus und plötzlich tummeln sich Affen in der Küche. Doch dann passiert noch etwas: Alan (Robin Williams) ist wieder da – nach über 25 Jahren in der geheimnisvollen Welt von Jumanji.
Judy und Peter wollen das Spiel zu Ende spielen – nur wenn man es beendet, gehen alle Dinge wieder weg – also Löwe, Moskitos und Affen. Blöde, dass alle, die das Spiel angefangen haben, es auch beenden müssen. Alan muss mitspielen. Der hat jedoch eine wahnsinnige Angst. Und die ebenfalls gealterte Sarah (Bonnie Hunt) muss die letzte Spielfigur bedienen. Sarah will noch weniger mitspielen, hat das Ereignis vor 26 Jahre sie doch in eine lange Phase der Therapie getrieben. Judy und Peter überzeugen die beiden Erwachsenen, doch noch die Würfel zu werfen. Die Gefahren werden jedoch von Mal zu Mal größer. Zum Beispiel taucht der Großwildjäger Van Pelt (Jonathan Hyde) auf, der es auf Alan abgesehen hat.
Meinung von Nils
Damals in den 1990ern war der Film Abenteuer pur. Der zwölfjährige Alan hat keine Freunde, wird immerzu gehänselt und kann sich nicht gegen Schläger aus der Schule wehren. Hilfe bekommt er keine. Auch sein Vater Sam ist keine Hilfe. Der ist als Schuhfabrikant herrisch und kalt. Als Sam den jungen Alan ins Internat schicken will, bricht für das Kind eine Welt zusammen und er will ausreißen. Doch das Spiel lockt.
26 Jahre hat sich Alan durch die Wildnis von Jumanji geschlagen, ist zu einem Mann heran gereift. Nun weiß er sehr wohl, wie man überlebt. Allerdings hat jeder gedacht, Alan sei gestorben. Es ging sogar das Gerücht um, der Vater habe seinen Sohn ermordet. Sarah musste in Therapie gehen und lernen, dass das Spiel nur eine Einbildung war. Es kommt anders.
Gar nicht so dumm ist die Idee, nicht alle in einen gefährlichen Dschungel zu versetzen, sondern die Gefahren der Wildnis in die kleine Stadt Brantford, New Hamphire, zu bringen. Immer mehr Tiere erscheinen. Eine Stampede aus Elefanten, Nashörnern, Zebras und anderem Getier zieht eine Schneise der Verwüstung durch die Kleinstadt. Judy und Peter erkennen, dass das Spiel Jumanji beendet werden muss.
Die Tricktechnik stammt von ILM, die gerade zwei Jahre zuvor in Jurassic Park bewiesen hatten, was sie mit dem Computer alles zaubern können. Waren es zuvor Dinos, sind es nun eher "weltliche" Tiere, zu denen wir alle eine Referenz haben. Mir gefallen die Dinos um Längen besser! Die Affen in Jumanji sehen ebenso wie der Löwe einfach nur mies aus. Man hat versucht die Tiere menschliche Züge zu geben. Was der Illusion nicht gut tut.
Robin Williams ist bestens besetzt für die Rolle. Seine quirrlige Art ist eine schöne Ergänzung zur Erwachsenenfigur des Alans. Was mir während des Anschauens nicht auffiel: die Figur des bösen Großwildjägers Van Pelt wird von der selben Person gespielt, die auch den Vater des jungen Alans mimt. Der Vater will den Sohn verbannen - so kommt es dem Jungen vor. Er hat negative Gefühle seinem Vater gegenüber. Nun wird er von Van Pelt gehetzt, der im Grunde eine Manifestation seines Vaters ist. – Man kann auch zu viel rein interpretieren ...
So bleibt am Ende ein reiner Abenteuerfilm "für die ganze Familie". Jumanji ist ein Kinderfilm, aber wer schon ein oder zwei Jahre extra auf dem Buckel hat, kann ihn sich auch noch gerne anschauen. Man muss eben nur Abstriche bei der Qualität der CGI-Figuren hinnehmen.