Besprechung
Harry Callahan (Clint Eastwood) vom San Francisco Morddezernat ist immer noch zu gewalttätig, weshalb er von seinem neuen Chef, Captain McKay (Bradford Dillman), zur Personalabteilung versetzt wird. So ziemlich der langweiligsten Abteilung, die es gibt. Einer seiner ersten Aufgaben ist, junge Polizeibeamte daraufhin prüfen, ob sie tauglich sind, den Rang eines Inspektors zu bekleiden. Auftritt Kate Moore (Tyne Daly), die ganz klar als Quotenfrau befördert werden soll. Ein Graus für den Obermacho Callahan.
Die Stadt wird derweil von einer Gruppe Terroristen bedroht. Die „Revolutionären Streitkräfte des Volkes“ unter der Leitung des skrupellosen Bobby Maxwell (DeVeren Bookwalter) haben zuvor massenhaft Waffen gestohlen, wobei sie auch den ehemaligen Partner von Harry, Frank DiGeorgio (John Mitchum), lebensgefährlich verletzt haben. Harry wird wieder dem Morddezernat zugeteilt und bekommt Kate Moore als neue Partnerin zugewiesen. Wie soll Harry unter diesen Umständen arbeiten, wenn er ständig den Babysitter geben muss?
Die Situation spitzt sich zu, als die Terroristen den Bürgermeister (John Crawford) entführen und fünf Millionen Dollar Lösegeld fordern. Kein guter Schachzug von denen, haben sie doch nicht mit Harry Callahan und seiner Magnum 45 gerechnet.
Meinung von Nils
Der dritte Teil der "Dirty Harry"-Reihe. Fünf Jahre nach seinem Debüt, hat Harry Callahan nichts von seiner Brutalität verloren. Wo normale Polizisten sich an Regeln halten, bricht Harry sie immer noch und schießt zuerst und stellt dann Fragen. Wenn der Angeschossen Glück hat.
Die Bedrohung in Der Unerbittliche ist größer geworden. Nun ist es gleich eine terroristische Vereinigung, die die ganze Stadt bedroht. Die Feuerkraft haben sie, Bobby Maxwell ist skrupellos und kalt genug, um den Job auch wirklich durchzuziehen. Erst später stellt sich heraus, dass die "Revolutionären Streitkräfte des Volkes" nicht politisch, sondern lediglich hinter dem schnellen Geld her sind.
Harry ist wortkarg wie immer, muss sich gegen seinen Chef durchsetzen, muss gegen Terroristen kämpfen und hat nun auch noch eine Frau an seiner Seite. Schrecklich, eine Frau! Ja, so sexistisch waren die Filme damals. Frauen in höheren Stellungen bei der Polizei waren nicht auszudenken, schon gar nicht für Mr. Macho Dirty Harry.
Die Handlung von Der Unerbittliche hätte man wohl auch von den etwa über 90 Minuten locker auf 70 streichen können. Vieles von dem, was gezeigt wird, ist nur "drumherum", um zu zeigen, was für ein harter Kerl Harry ist – wirklich zur Handlung trägt das nicht bei. Das erweckt den Eindruck, dass die Gewalt um der Gewalt willen gezeigt wird. Oder um das Publikum zu schocken. Tatsächlich hat die Reihe wohl eine Diskussion darüber ausgelöst, wie wir mit Gewalt in den Medien umgehen. Soll es in der Dirty Harry-Reihe eine Kritik sein, so kommt sie sehr unterschwellig daher.
Der Film ist im Grunde sehr ruhig und – wie oben erwähnt – streicht man all den unnützen Kram raus, bleibt auch nicht viel übrig. Irgendwie ist Der Unerbittliche nicht so prickelnd. Regisseur James Fargo Schafft es in seinem ersten Film nicht – bei mir – den Funken rüber zu bringen. Dabei hatte er vor der Arbeit an Der Unerbittliche sogar als Assistant Director in zwei Steven Spielberg-Filmen (Duell und Sugarland Express) mitgewirkt, hätte also "vom großen Steven" was lernen können. Ich habe nun also Der Unerbittliche gesehen, aber auch nur der Vollständigkeit halber. Fraglich, ob ich den ein weiteres Mal anschauen werde.