Filmplakat Der rosarote Panther

8,5/10

"Mit steifem Bein haben sie noch mehr Charme als sonst." — Der rosarote Panther, 1963

Der rosarote Panther

Besprechung

Seit vielen Jahren geht ein Juwelendieb um, der am Tatort stets einen weißen Handschuh mit einem P darauf hinterlässt. Er nennt sich selber das Phantom. Der französische Inspektor Jacques Clouseau (Peter Sellers) ist dem Ganoven auf den Fersen, doch immer ein Schritt hinter ihm. Bis eines Tages die Prinzessin Dahla (Claudia Cardinale) in einem italienischen Ski-Ort auftaucht. Sie ist die Besitzerin des wertvollsten Juwels der Welt, dem „Rosaroten Panther“. Das ist ein Ziel, das für das Phantom so groß ist, der Schurke muss einfach auftauchen und dann ist Inspektor Clouseau bereits da.

An seiner Seite ist seine wunderschöne Frau Simone (Capucine), die eigentlich zu gut für diesen vertrottelten Polizisten ist. Tatsächlich hat sie eine Beziehung mit dem Playboy Sir Charles Lytton (David Niven), der ebenfalls in dem Ski-Ort ist. Sir Lytton und Simone verbindet aber nicht nur die Liebe zueinander, sondern auch die Liebe zu Juwelen. Wie könnte sich sonst eine Polizistenehefrau so teure Pelze und Garderobe leisten? Doch davon bekommt unser schusseliger Inspektor nichts mit.

Der geplante Diebeszug des Phantoms wird dadurch erschwert, dass plötzlich der Neffe von Sir Lytton, George (Robert Wagner), auf der Bühne erscheint. Der flirtet wegen einer Verwechslung mit Simone, doch auch die Prinzessin ist für ihn nicht ohne Reize.

Meinung von

Ein Film aus einer Zeit, als der Humor noch nicht unter die Gürtellinie ging oder vulgär war. Der Witz geht so gut wie immer auf Kosten des Ausführenden, nicht auf die von jemand anderem. Vor allem ist es natürlich Peter Sellers, der einen trotteligen Polizisten spielt, der nichts um sich mitbekommt, der durch seine tollpatschige Art für Gelächter sorgt. Wie üblich für Sellers, und auch für Edwards' Humor, ist der Hauptprotagonist dabei nicht albern, sondern todernst. Das erhöht den Witz nur noch mehr.

Schnell lässt uns Regisseur Blake Edwards eintauchen in die Welt der Kriminellen, soll heißen, es bleibt kein Geheimnis, wer sich hinter dem Phantom verbirgt und wer mit dem Phantom kollaboriert. Wir wissen doch, hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau. Niven und Capucine sind das geheime (Gauner-)Pärchen, Sellers der ahnungslose, gehörnte Ehemann und der cloulose Ermittler. Niven wird seiner Rolle als eleganter Frauenheld gerecht, wohingegen sein Gegenpart seine Rolle ebenfalls blendend spielt. Sellers spielt eine jaulende Geige, fasst heiße Kaminabzüge an, verwechselt eine Feuerwerksrakete mit einer Kerze oder denkt, hinter jeder geschlossenen Tür lauert ein Bösewicht. All seine Handlungen und am Ende auch der gesamte Film, werden recht ruhig erzählt. Erst am Ende gipfelt er in eine wunderbare slapstick-artige Verfolgungsjagd über einen kleinen Dorfplatz. Zwei Autos, jeweils mit einem Gorilla am Steuer, zwei Autos mit schusseligen Polizisten am Steuer und dann ist da noch das Zebra, das ebenfalls die Verfolgung der vermeintlichen Juwelendieben aufgenommen hat. Herrlicher Klamauk mit einem guten Timing – soll heißen: nicht zu lang.

Blake Edwards hat viele wunderbare Komödien geschrieben und/oder dabei Regie geführt. Bekannt geworden sein dürfte er mit Frühstück bei Tiffany, aber auch Der Partyschreck ist eine ganz große und typische Komödie, oder Das große Rennen rund um die Welt, bzw. Victor/Victoria. Aus dem rosaroten Panther wurde schließlich eine ganze Reihe sowie eine Zeichentrickserie. Wer kennt Paulchen Panther nicht, oder die so typische und herrliche Titelmusik von Henry Macini?

Der rosarote Panther ist eine wunderbare Komödie, nur vermutlich nichts mehr für das heutige Publikum – was sehr schade ist. Ich habe auch beim Anschauen "im hohen Alter" noch Tränen gelacht, so lustig ist der Film. Dabei aber eben nicht aufdringlich. Und einen Peter Sellers muss man einfach mögen.