Besprechung
Im Kampf gegen das böse Imperium konnten die Rebellen einen kleinen Sieg erringen. Dabei haben sie die Pläne für den so genannten Todesstern erbeuten können, eine riesige Raumstation. Prinzessin Leia (Carrie Fisher) wird bei dem Versuch die Pläne den richtigen Leuten zukommen zu lassen festgenommen. Das Schiff, das Prinzessin Leias Schiff gekapert hat, wird von dem dunklen Darth Vader (David Prowse) angeführt. Leia konnte die Pläne zusammen mit einer Nachricht an Obi-Wan Kenobi (Alec Guinness) in dem Droiden R2-D2 (Kenny Baker) verstecken, der mit dem Protokoll-Droiden C-3PO (Anthony Daniels) entkommen kann.
Die Droiden werden auf dem Planeten Tatooine von Jawas aufgegriffen und an den Farmer Owen (Phil Brown) verkauft. Als dessen Neffe Luke Skywalker (Mark Hamill) R2-D2 säubert, entdeckt er Fragmente der Nachricht an Kenobi. Da der kleine Droide abhaut, muss Luke ihn am nächsten Tag suchen, wobei er auf Kenobi stößt. Es stellt sich heraus, dass Kenobi einst ein mächtiger Jedi-Ritter war. Die Jedis sind alle ausgelöscht worden, nur Obi-Wan scheint übrig zu sein.
Darth Vader hat derweil Suchtruppen losgeschickt, um an die Pläne wieder heranzukommen. Seine Sturmtruppen gehen dabei so gnadenlos vor, dass sowohl die Jawas, die die Droiden in der Wüste aufgelesen haben, als auch Lukes Onkel und Tante (Shelagh Fraser) umgebracht werden. Nun hält Luke nichts mehr, er schließt sich Obi-Wan und der Revolution gegen das Imperium an. Kenobi nimmt ihn als Auszubildenden an und bringt ihn der „Macht“ näher.
Im Raumhafen Mos Sisley finden sie den Schmuggler Han Solo (Harrison Ford), der Obi-Wan, Luke, R2-D2 und C-3PO zusammen mit seinem Co-Piloten Chewbacca (Peter Mayhew) nach Alderaan bringen soll. Doch Grand Moff Tarkin (Peter Cushing) hat zur Demonstration der Macht des Todessterns den Planeten Alderaan, die Heimatwelt von Prinzessin Leia, in die Luft gesprengt.
Luke und Co. finden sich im Todesstern wieder und befreien die Prinzessin, können entkommen und so den Angriff auf den gefürchteten Todesstern starten.
Meinung von Nils
Einer der Filme, über die man nicht viel schreiben muss. Es gibt eh nur zwei Fraktionen – die eine hat den Film gesehen und liebt ihn, die andere hat den Film – aus welchen obskuren Gründen auch immer – noch nicht gesehen. Krieg der Sterne ist die Weltraum-Oper schlechthin. Sie ist simpel gestrickt – im Endeffekt geht es nur um Gut gegen Böse und Regisseur George Lucas hat es uns sogar noch so schön einfach gemacht, Luke in weiße Gewänder zu stecken und Darth Vader komplett schwarz zu kleiden. Einfacher geht das nun wirklich nicht.
Es ist die Geschichte einer Heldenreise. Luke Skywalker, die Waise, die bei Onkel und Tante groß wird, wird von Obi-Wan Kenobi dazu eingeladen, ihm beim Kampf gegen das böse Imperium zu helfen, doch der Farmersjunge zweifelt. Erst als er alles verloren hat, stimmt er zu und nimmt den Kampf gegen das Böse auf. Luke will ein Jedi werden. Jedis gehen auf das japanische Filmgenre Jidai-geki zurück, bei dem es um Schwertkämpfe geht, etwas, das wir in den Lichtschwertern wiederfinden.
Krieg der Sterne hat Witz, ist spannend und der Zuschauer kann sich in die Figuren hineinversetzen. Darth Vader ist böse – aber auch irgendwie cool, wie er seine Gegner würgen kann ohne sie auch nur anzufassen. Lucas greift in seiner Erzählung nicht nur auf viele alte Sagen zurück, er bediente sich auch Ideen von Edgar Rice Burroughs, der auch John Carter schuf (eine Geschichten die viel, viel später erst verfilmt wurde und sich Plagiatsvorwürfen stellen musste – dabei hatte Lucas sich bei u.a. John Carter bedient).
Während der Zuschauer der durchaus ernsten Reise Skywalkers beiwohnt, stellen die beiden Droiden den Hauptteil der komödiantischen Einlagen dar, um das Publikum nicht nur mit Spannung zu überschütten. Allerdings ist auch Han Solo, der Schmuggler und das Schlitzohr, der Cowboy und Draufgänger, ein Quell der Unterhaltung. Wollten wir nicht alle wie Han sein? Und ja, Han hat in der Kantine zuerst geschossen, da hilft auch keine nachträgliche Retuschierung. Er ist ein Schurke!
Neben Luke und Han gibt es noch die Prinzessin. Doch ist das nicht die typische Disney-Prinzessin (also damals noch nicht, heutzutage ist jede Star Wars-Prinzessin per Definition eine Disney-Prinzessin …), sondern eine selbstbewusste, starke Frau. Sie ist nicht auf den Mund gefallen, sie weiß mit der Strahlenkanone umzugehen und dennoch ist sie eine Prinzessin und Diplomatin. Kein Wunder, dass sich jeder in sie verliebt.
In Krieg der Sterne kommen so unglaublich viele wichtige Szenen und Dialoge, die unsere heutige Kultur nachhaltig beeinflusst haben. Die oben erwähnte Kantine und ihre Ameisen-Musiker, die Melodie, die sie spielen, wird jeder Krieg der Sterne-Gucker z.B. nachträllern können. Und auch das musikalische Thema Darths Vaders – der Imperiale Marsch – ist wahnsinnig einprägsam und wird von jedem Kinogänger gesummt werden können. Komponist John Williams hat sich damit unsterblich gemacht.
Über Krieg der Sterne gibt es Bücher, Abhandlungen, es finden regelmäßig Conventions statt, Menschen kleiden sich in Krieg der Sterne-Kostümen, sie heiraten sogar in denen. Krieg der Sterne hat einen mächtigen Einfluss auf die westliche Kultur und das schon seit fast 40 Jahren. Viele Filme sollten sich an Krieg der Sterne orientieren und viele sollten scheitern.
Das Schöne am ersten echten Star Wars-Film (Episoden I bis III kann man getrost vergessen), ist, dass es hier wirklich um eine gute Geschichte geht und die Kommerzialisierung noch nicht so sehr vorangetrieben war. In den folgenden Filmen sollte mehr und mehr auch auf ein jüngeres Publikum und deren Kaufkraft (in Form von gequengelten Eltern) eingegangen werden. Ein Umstand, den ich immer noch sehr schade finde.
Eine Sache, die ich nie verstanden habe: Am Ende gibt es die große Zeremonie. Die Rebellen haben den Todesstern zerstört, ein großer Sieg wird gefeiert. Prinzessin Leia überreicht Luke und Han Medaillen – warum bekommt Chewbacca keine?! Im Original wird Darth Vader übrigens nicht vom Schauspieler David Prowse gesprochen, sondern von James Earl Jones.