Besprechung
Es gibt gute Cops, die ihre Arbeit gewissenhaft erfüllen und dann gibt es Lou (Leo Fafard). Lou trinkt schon nach dem Aufstehen das erste Bier. Er führt ein erbärmliches Dasein. Auf dem Revier von Woodhaven ist noch der Chief (Aidan Devine) und die strebsame Tina (Amy Matysio), die regelmäßig Mitarbeiterin des Monats wird. Bei der Konkurrenz auch keine Schwierigkeit.
Eines Abends wird Lou losgeschickt um eine Gruppe von jugendlichen Vandalen zu vertreiben, die im Wald Party machen sollen. Anstatt von Kids findet Lou den jungen Terry (Ryland Alexander) vor, der für das Amt des Bürgermeisters kandidiert. Nur hängt der gerade kopfüber von einem Baum und ist dabei auszubluten. Lou wird niedergeschlagen.
Am nächsten Morgen wacht er mit einem in die Brust geritzten Pentagramm auf. Außerdem hat er einen seltsam geschärften Geruchssinn. Als er am Abend in der Kneipe von Jessica (Sarah Lind) ist, passiert das Unmögliche: Lou verwandelt sich in einen Werwolf.
Am nächsten Morgen wacht er bei seinem Kumpel Willie (Jonathan Cherry), dem hiesigen Waffenhändler auf. Der sagt, er habe Lou gerettet, noch mehr schlimme Dinge zu tun, als er es ohnehin schon gemacht hat. Am kommenden Abend will er Lou einsperren und beobachten wie er sich verwandelt.
Während Werwolf-Lou und Willie in der Nacht in Woodhaven Patrouille fahren, sind noch andere dunkle Mächte am Werke. Mächte, die sogar einen großen, bösen Werwolf schaden können.
Meinung von Nils
Zweiter Beitrag auf dem Fantasy Filmfest für mich. Ich sah den Trailer – mehr brauchte ich nicht, um zu wissen, dass ich den Film anschauen wollte. Der musste trashig und schlecht sein. Und manchmal braucht man auch solche Filme. Die bringen nämlich richtig Spaß – sofern sie gut gemacht sind. Kann ein B-Movie gut gemacht sein?
WolfCop hat offensichtlich kein großes Budget, das sieht man vor allem am Wolfskostüm. Himmel, war das schräg! Dicke Hauer im Mund und ein viel zu dichtes Fell, so läuft der arme Leo als Werwolf herum. Das kommt kein Stück an das Kostüm von Benicio Del Toro in Wolfman heran. Was WolfCop trägt sieht eher aus wie ein Bettvorleger. Die erste Transformation war übrigens … äh ... Wieso zum Teufel beginnt die Verwandlung ausgerechnet am Penis??
Der Film bedient alle Register eines Horrorfilms. Was man erwartet, bekommt man: Blut, abgetrennte Köpfe, rausgerissene Arme - Himmel, es ist ein Werwolf und kein Chihuahua. Dann legt der Film noch eine Schippe drauf. Wenn der WolfCop einen Drogenring aufmischt und so richtig schön zum Berserker wird, dann kann er auch schon mal in der Hitze des Gefechts einem Gegner das Gesicht abreißen. Gesichtsverlust dieser Art ist übrigens kein Garant dafür, dass der Bösewicht sofort tot umfällt ...
Regisseur Lowell Dean, der auch für die Geschichte mitverantwortlich war, hat eine halbwegs glaubhafte Geschichte hingezaubert. Okay, das war gelogen. Es ist ein B-Movie. Da kann keine Handlung gut sein. Lou wird nicht ohne Grund zum Werwolf gemacht. Zwischen all seinen Alkoholexzessen findet er irgendwann doch mal ein paar klare Momente und beginnt das zu machen, was er als Polizist machen sollte: Recherchieren.
Der sonst so faule Polizist erkennt, dass in Woodhaven alle 24 Jahre Menschen ums Leben kommen. Darunter auch sein Vater. Das ist übrigens auch der Grund für Lous Alkoholismus. Was Lou noch nicht versteht, ist was es mit der Sonnenfinsternis auf sich hat, die vor der Tür steht, wieso er zum Werwolf gemacht wurde, was es mit den Überfällen der „Schweinchen“ auf sich hat und – ach – so viele seltsame Dinge. Im Endeffekt wird jedoch noch alles aufgeklärt. Das lässt zwar beide Augenbrauen abwechselnd in die Höhe schnellen, aber eine Erklärung gibt es.
Neben den Bluteinlagen, gibt es auch noch ein wenig Sex. Wo ein Wolf ist, ist auch ein Rotkäppchen … Scheiße, das ist alles so dermaßen verrückt, schlecht und lustig!
Der WolfCop ist übrigens keine tragische Figur, die im Zustand der Lykantropie nur noch ein wildes Tier ist und sich an nichts mehr erinnern kann. Also nicht, wie z.B. der American Werewolf. WolfCop ist anders, WolfCop ist besser. Herrje, wenn er mit Willie loszieht, um Woodhaven zu „säubern", dann braucht er eben auch eine entsprechende Karre. Also rein in die nächste Autowerkstatt und den ollen Polizeiwagen aufgemotzt. Stilecht mit einem „W" auf der Kühlerhaube. Von innen rot beleuchtet. Mit den eigenen Klauen ins Metall gerissen. Was sonst?
WolfCop ist ein herrlich abgefuckter Spaß für Menschen, die es blutig und schräg mögen. Ich habe mich köstlich amüsiert.