Besprechung
Ted Striker (Robert Hays) ist ein ehemaliger Pilot mit argen psychischen Problemen. Flugzeuge machen ihn panisch, nachdem er im Krieg abgeschossen wurde. Doch in diesem Fall ist die Liebe zur Stewardess Elaine (Julie Hagerte) größer. Die junge Dame hat eben Schluss gemacht mit dem labilen Ted. Weil er das nicht begreifen will und sie immer noch liebt, geht er an Bord der Maschine, mit der Elaine fliegt.
Zu einem klärenden Gespräch kommt es leider nicht. An Bord wurde verdorbener Fisch gereicht und jeder, der davon gegessen hat, schwebt nun in Lebensgefahr. Blöd, dass auch die gesamte Cockpit-Crew nun im Sterben liegt. Dr. Rumack (Leslie Nielsen) diagnostiziert die Krankheit und befiehlt eine schnelle Landung, um die Patienten zu versorgen. Runter kommt so ein Flugzeug immer schnell, aber nicht immer sicher. Ein Pilot muss her, der die Maschine zur Erde bringt.
Ted ist der einzige Mann, der das schaffen könnte. Aber seine Angst ist zu groß. Wird er dem enormen Druck gewachsen sein? An Boden hilft ihm dabei McCroskey (Lloyd Bridges) im Tower, der sich Teds alten Vorgesetzten, Captain Kramer (Robert Stack) zur Unterstützung holt. Nur hassen sich Ted und Kramer bis aufs Blut. Nicht die besten Voraussetzungen für eine gute, unkomplizierte Landung.
Meinung von Nils
Ein Klassiker des Klamauk-Kinos. Wir sollten noch viele Brüller aus dem Hause Abrahams/Zucker/Zucker erhalten, doch irgendwo muss man anfangen. Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug fängt schon schamlos an. Man sieht die Heckflosse eines Flugzeugs durch die Wolken streichen und untermalt wird es mit dem Beute-Motto aus Der weiße Hai. Von dort an geht es gleich zackig weiter.
Ted ist nach seinem Zusammenbruch Taxifahrer. Da er hinter Elaine her will, lässt er sein Taxi kurz stehen, das Taxameter macht er für den frisch eingestiegenen Fahrgast aber schon mal an. Am Flughafen streiten sich die beiden Durchsagestimmen und überall wuseln seltsame Flyer-Verteiler herum. Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug kann dieses Tempo halten. Zwar gibt es auch immer wieder ruhigere Stellen, aber im Grunde wird die Spannung im Lachmuskel gehalten.
Wie es typisch ist für Abrahams/Zucker/Zucker wird hier nur übertrieben. Dinge werden absolut wörtlich genommen. Die Geschichten der Protagonisten werden in absurden Rückblenden erklärt.
Einige Wortwitze gehen natürlich wieder in der Synchronisation verloren, darauf muss man gefasst sein. Wenn im Tower gesagt wird, The shit hits the fan
, also übersetzt die Kacke am dampfen ist, dann wird eben genau das gemacht: Scheiße in einen Ventilator geworfen. Oder die beiden farbigen Geschäftsleute (Norman Alexander Gibbs und Al White), die einen nicht verständlichen Dialekt sprechen - Jive. Hier wird stereotypisch die Art und Weise wie man sich vorstellt, dass Schwarze reden, auf die Schippe genommen. Die Autoren sahen Shaft und hatten nichts verstanden, also überspitzten sie diese Art der Sprache aufs Äußerste. Im Original eine Wonne für den Englisch sprechenden Zuschauer, im Deutschen wurde ein dämlicher bayrischer Dialekt drüber gelegt. Womit man den Witz begraben hat.
Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug ist auch nach so vielen Jahren noch köstlich anzuschauen. Der Klamauk ist groß und nutzt sich doch nicht ab. Ein Paradebeispiel für Katastrophen-Verarsche-Filme a la Abrahams/Zucker/Zucker.
Vorher war zwar noch Kentucky Fried Movie, bei dem waren die Drei aber lediglich als Schreiber (und in diversen Rollen) tätig, nicht als Regisseure, wie in Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug. So gut der Flugzeug-Film auch ist, muss man bedenken, von wann der Streifen ist. Das ist Humor aus dem Jahre 1980. Tempo und Art von Witz haben sich über die Jahre geändert. Aber wer ein wenig noch von seinem kindlichen Gemüt in sich hat, der wird den Film auch heute noch gerne sehen.