Filmplakat Aushilfsgangster

6,5/10

"Er hat von mir die Erlaubnis aus dem Fenster zu springen." — Aushilfsgangster, 2011

Aushilfsgangster

Besprechung

In New York, am Central Park gelegen, steht die noble Wohnanlage „The Tower“. Reich muss man sein, um hier wohnen zu dürfen. Dann wird auch für einen alles getan und erledigt. Eine Vielzahl von fleißigen Arbeitern machen denen, die es sich leisten können, das Leben so angenehm wie nur möglich.

Die Fäden über diese Truppe hält Josh Kovacs (Ben Stiller) in den Händen. Er ist immer für seine Bewohner da und sorgt dafür, dass auch andere, wie z.B. sein Schwager Charlie (Casey Affleck), ihre Arbeit zur vollsten Zufriedenheit der zahlenden Bewohner erledigen. Oben im Penthouse wohnt die Wall Street-Größe Arthur Shaw (Alan Alda). Josh und Shaw spielen online Schach, Josh besorgt Shaw Käse und sorgt auch sonst für viele Annehmlichkeiten.

Bis das FBI vor der Tür steht und Shaw abholt. Shaw soll in einen riesigen Wertpapier-Betrug verwickelt sein. Nun wartet er auf seine Verhandlung. Wen juckt’s? Josh juckt’s. Er hat Shaw die Pensionskasse der Angestellten vom „The Tower“ anvertraut. Alle haben ihre Ersparnisse verloren.

Nun wird’s persönlich für Josh, der stets um das Wohl seiner Mitarbeiter besorgt ist. Zusammen mit seinem Schwager, dem bankrotten Ex-Bankier Mr. Fitzhugh (Matthew Broderick) und dem Fahrstuhl-Boy Enrique (Michael Peña) will er die eiserne Reserve von Shaw stehlen. So einer hat immer eine eiserne Reserve. Das sagt ihm auch die FBI-Agentin Claire Denham (Téa Leonie).

Nur sind die Aushilfsgangster den Anforderungen nicht ganz gewachsen. Das Tower ist eine Festung — dafür bezahlen die Bewohner immerhin auch viel Geld. Zudem haben die Jungs Hausverbot und das FBI hat den Tower auch fest im Griff. Man braucht Hilfe. Und die findet Josh in dem Kleinganoven Slide (Eddie Murphy). Hey, der wird regelmäßig festgenommen. Der muss doch gut sein …

Meinung von

Der letzte Film, den ich von Regisseur Brett Ratner sah, war X-Men – Der letzte Widerstand — und der war scheiße! Muss man mal in aller Härte so sagen. Also was macht er mit dem Genre der Komödie? Naja, er hat immerhin die Rush Hour-Trilogie gemacht. Das war leichte, chaotische Unterhaltung. Aushilfsgangster ist weniger chaotisch, aber dafür wie Ratners andere Komödien ebenfalls kurzweilig, nett und unterhaltsam.

Aushilfsgangster lässt sich erst einmal Zeit, die einzelnen Charaktere vorzustellen. So viele Lacher sind zunächst gar nicht zu verzeichnen. Die Geschichte wird solide und ruhig erzählt.

Erst als die Aushilfsgangster ans Eingemachte wollen und feststellen müssen, dass das irgendwie nicht ihr Ding ist, wird es lustig. Quasselstrippe Eddie Murphy bringt dann auch erst richtig Schwung in die Ganoven-Komödie. Dabei bleibt er ebenfalls im gemäßigten Rahmen. Keine Slapstick-Einlagen wie in seinen 80er-Jahre-Filmen.

Also unterm Strich: Nette Komödie. Ruhig, einige wirklich nette Lacher, ausreichend gezeichnete Figuren, ein paar Twists, die nicht vorherzusehen waren und sogar Spannung. Doch irgendwie reicht es nicht zum OMG, den musst Du gesehen haben! Hat man die Chance ihn zu sehen, ist es keine verschwendete Zeit, verpasst man ihn — die Welt dreht sich weiter.

Grob betrachtet möchte ich behaupten, dass Ratner besser im Komödien-Sektor aufgehoben ist. X-Men hat er jedenfalls getötet. Was ich ihm immer noch übel nehme.