Besprechung
Kurz vor dem Ende des zweiten Weltkriegs sind die beiden älteren Pevensie-Geschwister Susan (Anna Popplewell) und Peter (William Moseley) in Amerika, während die beiden jüngeren Geschwister Lucy (Georgie Henley) und Edmund (Skandar Keynes) in Cambridge bei ihrem Onkel und ihrer Tante untergebracht sind. Lucy, die gerne so schön wie ihre ältere Schwester sein möchte, hat ein eigenes Zimmer, doch Edmund muss sich ein Zimmer mit seinem Cousin Eustachius (Will Poulter) teilen. Eustachius ist die Nervensäge hoch zehn, hält sich für etwas besseres als seine Verwandten und sieht die Welt rational und wissenschaftlich.
Ein Bild in Lucys Zimmer führt die drei Menschen nach Narnia. Sie finden sich auf der Morgenröte, dem Schiff von König Kaspian (Ben Bernes) wieder.
Zusammen mit dem König und der Besatzung der Morgenröte machen sich die Drei auf die Suche nach dem Sieben Lords, die Kaspians böser Onkel verbannte. Dabei stoßen sie auf den Einsamen Inseln auf einen geheimnisvollen grünen Nebel, der Menschenopfer „verschlingt“. Aus ihrer Suche nach den Lords, wird nun eine Suche nach dem Ursprung des Nebels. Glücklicherweise bergen die Lords die Lösung für den Nebel. Sieben Schwerter müssen gefunden werden, so kann das Böse, das der Nebel ist, besiegt werden.
Meinung von Nils
Öh, ja nun, ich bin ja nicht der große Narnia-Fan, aber aus Gründen der Vollständigkeit halber, musste ich mir natürlich auch den dritten Teil der Saga anschauen. Erster "Knackpunkt": Weil meine Begleitung Birte und ich den Film nicht in fucking 3D sehen wollten, blieb uns nichts anderes übrig, als die Kindervorstellung zu sehen. :-(
Die Geschichte fühlte sich nach dem zweiten Teil mehr wie ein Kinderfilm an. In Prinz Kaspian gab es noch große Schlachten (wenn auch nicht so groß wie in Herr der Ringe). Im dritten Teil der Narnia-Reihe spielen nur noch die jüngsten Pevensie-Geschwister mit, auch wenn sie selbstredend älter geworden sind. Dafür wird der nervige und äußerst unangenehme Eustachius (gut von Will Poulter dargestellt) mit auf die Reise genommen. Auch wenn das "Mitnehmen" eher unfreiwillig war.
Dem dritten Teil fehlt es ganz klar an "Seele". Er tröpfelt so vor sich hin, an manchen Stellen weiß man wieder, dass dieser oder jener Effekt nur für 3D in den Film aufgenommen wurden. Es ist eine klassische Abenteuer-Schnitzeljagd. Erst ein Abenteuer erfüllen, dann die nächste Station, wo man einen weiteren Auftrag erhält. Die Reise auf der Morgenröte bietet nicht viel Überraschungen, wenig Witz und kaum Spannung. Im Grunde also wirklich ein Kinderfilm. Ein wenig erinnerte er an Percy Jackson. Auch dort wurde ich nicht so recht warm mit der Geschichte und den Personen.
Einzig interessante Aspekte waren die Zweifel von Lucy, sie sei ein hässliches Entlein und den Zweifeln Edmunds, der nicht immer die zweite Geige spielen will. Dass Edmund und Kaspian sich dann am Ende gestehen, der eine sei für den anderen wie ein Bruder, kommt dann doch etwas überraschend.
Die Gestalt von Aslan kommt schließlich als der große Heiland vor, was schon etwas nervig ist. Und sein geheimnisvolles Land, das hinter den Wellen liegt, mutet sehr nach dem Paradies aus der Bibel an. Waren dies die Kritikpunkte von Tolkien an C.S. Lewis' Narnia-Büchern?
Obwohl Edmund und Lucy älter geworden sind, schienen sie mir doch noch jünger als Peter und Susan im zweiten Teil. Warum sie auf einmal "erwachsen" sind und fortan nicht mehr nach Narnia dürfen, blieb mir verborgen. Zumal Edmund alle drei Teile durch eher eine blasse Figur ist. — Wenn es weitergeht, dürfen wir uns also auf Eustachius "freuen", der in Die Reise auf der Morgenröte zum (Narnia-)"Gläubigen" geworden ist.
Angenehmste "Person" war der Mäuserich Reepicheep, der im Original von Simon Pegg gesprochen wird. Die CGI-Maus hatte noch am meisten Charakter ...