Filmplakat 666 – Traue keinem, mit dem du schläfst

8,5/10

"Nur Engel sind schwul." — 666 – Traue keinem, mit dem du schläfst, 2002

666 – Traue keinem, mit dem du schläfst

Besprechung

Wir sehen einen Taxifahrer, wie er einem kleinen Mädchen hilft, ein Schwein einzufangen. Gleichzeitig, irgendwo anders in Baden-Baden, macht sich dessen Freundin bereit. Es soll auf einen Abi-10-Jahre-danach-Fest gehen. (Habe ich übrigens auch in diesem Jahr, falls das jemanden interessiert…).

Der Taximann, der sich da gerade erfolgreich im Schlamm gewälzt hat, ist Frank Faust (Jan Josef Liefers). Dafür bekommt er auch von dem kleinen Mädel ’nen ollen Ring geschenkt – und kommt mal wieder zu spät zur Verabredung. Die Feier ist scheiße, hat sie doch die Trennung Franks von seiner liebsten Jennifer (Sonsee Ahray Floethmann) zur Folge. Für Frank geht – Wer könnte ihn nicht verstehen? – die Welt unter. Ein Jahr geht ins Land und Frank ist immer noch nicht über den Trennungsschmerz hinweg. Als er sich gerade das Leben nehmen will, taucht Mephisto II (Armin Rhode) auf. Na, klingelt es da? Genau: Frank ist ein direkter Nachfahre vom ollen Goethe-Faust. Und Mephisto II ist den Lenden vom Höllenfürst entsprungen. Mephisto II bietet Frank einen Pakt an: Innerhalb eines Monats, am Abend der Walpurgisnacht, ist Jennifer wieder in Franks Armen! Cooler Pakt. Zu den üblichen Konditionen und mit dem aus der Hölle bekanntem Kleingedruckten… Seele weg und so.

Nette Story. Mephisto II schlüpft ständig in neue Rollen (z.B. Heiner Lauterbach, Boris Becker, Henry Maske, Verona Feldbusch oder Claudia Schiffer), um das Ansehen von Frank aufzupolieren. Klappt auch alles wunnaba. Allerdings gibbet da ’nen kleinen Haken: Mephisto II stellt fest, dass er a.) schwul ist und sich b.) in Frank verliebt hat. Ein wildes Verwandlungs- und Verwechslungsspiel beginnt.

Erschwerend kommt hinzu, dass irgendwann Satan persönlich in Franks Wohnzimmer steht und Ergebnisse sehen will…

Meinung von

Na, geht doch! Habe mich ja schon oft negativ in Sachen "deutscher Film" ausgelassen, schon kommt ein wunderbares Gegenbeispiel in die Kinos. 666 ist einer der seltenen Fälle, in denen deutscher Film wirklich lustig ist! Schön, er hatte ein oder zwei kleine Macken, kleine Übertriebenheiten, wie sie für den dF so typisch sind. Dennoch ist 666 unterm Strich eine gute Story, die intelligent erzählt wird. Das alles wird von zwei wirklich guten Schauspielern dargeboten. Nicht Boris Becker oder gar Heiner Lauterbach *kicher*, nein: Armin Rhode spielt den schwulen und zweifelnden Mephisto II exzellent! Auch Jan Josef Liefers spielt erfrischend. Könnte der dF doch nur mehr solcher Kleinode haben... *seufz*

Ich sachma so: Der Daumen... - Der zeigt nach oben! Anschauen.