Filmplakat 28 Days Later…

6/10

"Pläne sind zwecklos. Mehr als zu überleben ist nicht drin." — 28 Days Later…, 2002

28 Days Later…

Besprechung

Jim (Cillian Murphy) wacht nach einem Unfall im Krankenhaus auf. Es ist niemand da, der ihm sagen könnte, was passiert ist. Jim packt sich ein bisschen zu essen und trinken ein, dann macht er sich auf die Suche. Er streift durchs verlassene London, auf der Suche nach einer anderen Menschenseele. Was ist hier nur passiert?

Nach einiger Zeit stößt er auf Mark (Noah Huntley) und Selena (Naomi Harris). Die beiden retten ihn vor einer Horde wildgewordener Menschen, die selbst dann nicht Halt machen, wenn sie in Flammen stehen. Mark und Selena erzählen Jim, dass vor 28 Tagen eine Seuche ausgebrochen ist. Kontakt mit Blut oder Speichel der Betroffenen führt in maximal 20 Sekunden dazu, dass sie die Tollwut bekommen und blutlüstern auf alle normalen Menschen losgehen.

Als Mark bei einem Angriff verletzt wird, bringt Selena ihn um. Nun sind Selena und Jim alleine. Bis sie in einem Hochhaus auf Frank (Brendan Gleeson) und seine Tochter Hannah (Megan Burns) treffen. Frank hat einen Funkspruch aufgefangen, dass es vor Manchester eine Ansammlung Überlebender gibt, die die Lösung für das Virus haben. Das Quartett macht sich auf den Weg.

Meinung von

Das Hauptthema in Danny Boules Film ist die Gefahr durch eine Virusepidemie. Der Film fängt an in einem Tierforschungslabor in Cambridge. Aktivisten brechen ein und wollen die Affen freilassen, die sie in Käfigen vorfinden. Doch ein Wissenschaftler, den sie überrumpeln können, warnt davor. Die Affen sind infiziert. Man hat ihnen wohl eine Art Virus verpasst, der pure, ungezügelte Wut freisetzt. Genau das passiert und rottet die Menschen in Großbritannien aus.

Auf dem zweiten Blick ist 28 Days Later... ein Zombiefilm. Wobei diese Zombies mal so gar nicht langsam vor sich Hinschlurfen, sondern extrem schnell sind! Boyle hat extra Athleten dafür eingesetzt.

Im dritten Akt wirft 28 Days Later... dann die Frage auf, was mit der Menschheit in sie einem Fall von tödlichem, sich schnell ausbreitenden Virus passiert? Jim und Selena denken nur ans Überleben. Hauptsache weg von diesen Viechern. Als sie dann in der Zuflucht ankommen, werden sie von Major Henry West (Christopher Eccleston) begrüßt. Seine militärische Basis ist nicht so groß wie erhofft. Auch gibt sich der Major etwas seltsam. Erst später stellt sich heraus, dass die Funknachricht eine Falle war.

West hockt mit acht anderen Soldaten in einem Herrenhaus. Die Soldaten werden langsam unruhig, machen sich Gedanken darüber, wie dieses Leben weitergehen soll? Selbst wenn sie sich erfolgreich gegen die Zombies erwehren können – was kommt noch? Neun Männer ... Deshalb hat ihnen der Major Frauen versprochen. Wie gut, dass Jim zwei anschleppt.

Major West spielt die Virusepidemie in der Art herunter, dass sich für ihn nichts großartig verändert hat. Menschen töten Menschen. Das war vor dem Ausbruch so und ist jetzt auch nicht anders. Er soll Recht behalten. Jim verteidigt die beiden Frauen bis zum Letzten.

Der Film ist okay. Kein Meisterwerk, aber auch nicht schlecht. Er zeigt neben der Gefahr von Virusepidemien auch ein sehr düsteres Bild der Überlebenden. Menschlichkeit geht verloren. Selena schlägt beim ersten Verdacht, dass Mark sich infiziert haben könnte, mit der Machete auf ihn ein. Jim muss einen kleinen Jungen umbringen, der versucht ihn anzugreifen.

Was den Streifen besonders macht, sind die Aufnahmen am Anfang, wenn Jim alleine durch London läuft. Das war ein großer, logistischer Aufwand, verbunden mit frühem Aufstehen, um tatsächlich einige Straßen und Plätze menschenleer filmen zu können. Hut ab davor. Eine so quirlige Großstadt wie London leergefegt zu sehen ist schon beängstigend. Das ist nicht irgendein kleines Kuhdorf, das man schnell räumen kann, das ist auch nicht im Studio nachzustellen.