Besprechung
Die beiden Hillbillies Dale (Tyler Labine) und Tucker (Alan Tudyk) sind gerade dabei zu einer Hütte zu fahren, irgendwo in den Wäldern von West Virginia. Die Hütte soll aufgemöbelt und dann als Ferienwohnung benutzt werden.
Auf dem Weg zur Hütte treffen die beiden Kumpel eine Gruppe College-Kids an einer Tanke. Die Polohemd-Träger sind sich schnell einig: Tucker und Dale müssen Massenmörder sein, so wie die aussehen …
Im Wald kreuzen sich die Wege der beiden Gruppen wieder. Der schüchterne Dale hat an der Tankstelle bei der schönen Allison (Katrina Bowden) versagt. Später führt ein dummer Unfall dazu, dass die beiden Jungs Allison mitnehmen, um sie zu pflegen. Doch die College-Kids wissen: die wollen ihre Freundin töten! Also starten sie den Gegenangriff. Denn wir wissen doch alle, dass die braven Kinder im Wald immer von den Psychopathen umgebracht werden. Diesmal nicht! Oder doch?
Meinung von Nils
Von Tucker & Dale vs. Evil hörte ich vor einiger Zeit zum ersten Mal und das was ich hörte, war nicht gut. Der Film schien Probleme bei der Veröffentlichung gehabt zu haben. Nach dem ersten Sichten eines Clips war klar, dass ich den Film sehen musste.
Oh wie gut, dass es das Fantasy Filmfest gibt. Der Film läuft da? Hin! Also die Kollegen Hans und Jenny eingepackt und ab ins Cinemaxx. Der Saal war ausverkauft.
Wir kennen doch alle aus unserer Jugend die Teenie-Horrorfilme wie Scream und Co. Ja, da läuft wirklich stets ein Psycho rum, der die schönen College-Kinder eines nach dem anderen abschlachtet. Und die Viecher sind so doof, dass sie aber auch jedes Mal ins Verderben laufen.
Das Wissen haben dann auch die Gören in Tucker & Dale vs. Evil im Hinterstübchen gehabt. Irgendwelche stotternden Typen mit Latzhose, mitten im Nirgendwo? Das sind Massenmörder. Aber so was von klar! Doch diesmal sollen die bösen Buben nicht gewinnen! Somit wird zum Gegenangriff geblasen. Allen voran der ziemlich "seltsame" Chad (Jesse Moss).
Hier wird alles umgedreht. Die beiden tumben, aber sehr liebenswerten Hillbillies sind die Opfer. Nur dann wäre der Film schnell vorbei. Deswegen: Müssen die Kiddies eben doch dran glauben. Nur diesmal kommt der Tod auf sehr seltsamen Wegen daher.
Nebenbei die Liebesgeschichte zwischen Dale und Allison. Geht in Ordnung. Dale gönnt man das.
Kollege Hans meinte, der Film sei vorhersehbar. Irgendwie hat er ja recht. Regisseur Eli Craig gibt uns das, was wir gewohnt sind — und doch wieder nicht.
Die Situationen, in die Tucker und Dale durch die College-Gören geraten, sind so irrwitzig und durchgeknallt, die beiden "Helden" so naiv und liebenswert, so dicke Kumpel — da stimmte für mich alles. Ich habe mich so dermaßen gut amüsiert (ich glaube Jenny hat sich so einige Male gewunden), dass ich auch über schlechte Computer-Effekte hinwegsehen konnte.
Dale und Tucker sind gute Figuren. Tucker ist ein wenig "einfacher", Dale mit Minderwertigkeitskomplexen bis über den Vollbart hinaus. Sie spielen die Durchschnittstypen nicht dämlich und auch nicht peinlich. Allison ist zwar blond, aber z.B. im Gegensatz zu ihrer Freundin Chloe (Chelan Simmons) nicht doof. Allison bringt die Geschichte dann auch auf einen Punkt: es geht um Kommunikation. Und die läuft bei Tucker & Dale vs. Evil extrem schief. Aber richtig. Es gibt Missverständnisse über Missverständnisse. Juchu!
Wer mit Teenie-Horror-Flicks groß geworden ist und sich darüber amüsieren möchte, wer ein bisschen Splatter und Absurdität nicht scheut — der ist in Tucker & Dale vs. Evil bestens aufgehoben. Ich habe jedenfalls prächtig gelacht.
Ich denke jedoch einmal, dass Tucker & Dale vs. Evil kein großer Kino-Erfolg werden wird. Aber im Geheimen, bei den Kennern — da wird er bestimmt später im DVD-Regal stehen ...