Besprechung
In den 1970 haben die Menschen, die am SETI-Programm gearbeitet haben, „die üblichen Dinge“ in den Weltraum geschickt, in der Hoffnung, dass eine außerirdische Intelligenz sie finden und Kontakt zu den Menschen aufnehmen würde. Das taten sie im Jahr 1993. Außerirdische schickten zunächst eine Formel zur Methan-Katalyse, dann einen DNA-Sequenz samt Bauanleitung, wie man diese in ein menschliches Genom integrieren könnte. Die Menschen folgten der Anleitung.
Ein befruchtetes Ei von 100 wurde ausgebrütet. Das kleine Mädchen, das daraus entstand, ist den Forschern jedoch nicht geheuer. Xavier Fitch (Ben Kingsley) hat den Auftrag, das Kind zu töten. Doch die junge Sil (Michelle Williams) kann fliehen. Eine groß angelegte Suche wird eingeläutet. Sil flieht in einem Zug nach Los Angeles.
Fitch holt sich Unterstützung bei der Jagd nach dem Halb-Alien. Preston Lennox (Michael Madsen) ist spezialisiert auf Menschenjagden, hauptsächlich im Auftrag der Regierung. Dann sind da noch der Anthropologe Dr. Stephen Arden (Alfred Molina), die Biologin Dr. Laura Baker (Marg Helgenberger) und der übersinnlich begabte Dan Smithson (Forest Whitaker). Sie folgen der Spur Sils nach L.A. Was sie nicht wissen, ist, dass Sil mittlerweile eine Metamorphose durchgemacht hat, sie ist nun eine attraktive Mittzwanzigerin. Was die Forscher zunächst auch nicht wissen – aber schnell herausfinden – ist, dass Sil (Natasha Henstridge) den unbändigen Trieb hat, sich fortzupflanzen. Sie sucht nach einem geeigneten Partner …
Meinung von Nils
Also, damals fand ich Species toll, aufregend, beachtlich. Das hatte zwei Gründe: Zum einen war ich noch recht unbedarft, was das Filmgenre anbelangt. Wenn man noch nicht so viele Filme gesehen hat, dann können einen solche Dinge noch beeindrucken. Und man sieht über die schlechten Dialoge, die miesen Charaktere und die schwache Story hinweg. Zum anderen war ich damals extrem angefixt von CGI. Computergenerierte Figuren waren damals noch ziemlich neu. Ich hatte zu der Zeit selber Filme gemacht und dementsprechend ein reges Interesse an solchen Dingen.
Aus heutiger Sicht ist Species Müll. Da helfen auch keine zwei Oscar-Gewinner. Kingsley gewann den goldenen Jungen zehn Jahre zuvor für Gandhi, Whitaker sollte seinen erst zwölf Jahre später für Der letzte König von Schottland erhalten. Wie schon erwähnt, sind die Charaktere flach, das Schauspiel mies, die Dialoge grottig. Ein weiterer Versuch Zuschauer zu begeistern wurde gestartet, indem man Natasha Henstridge, die in diesem Film ihr Debüt gab, möglichst häufig oben ohne zeigte.
Man hat noch versucht, ein wenig auf der Alien-Welle zu reiten, doch die war viel zu mächtig für diesen B-Movie. Alien-Welle deshalb, weil wie bei Ridley Scotts Meilenstein der Kinogeschichte, auch hier der Schweizer H.R. Giger die Kreatur geschaffen hat. Eine Ähnlichkeit ist nicht vorhanden, aber doch eine entfernte Verwandtschaft. Einzig wenn Sil Albträume hat und von einem Zug verfolgt wird, erkennt man Anleihen vom legendären Alien-Monster. Die Züge haben Ähnlichkeit. Fun-Fact: Diese Sequenz sollte eigentlich der Budget-Schere zum Opfer fallen. Die Produktionsfirma wollte Kosten einsparen. Da hat H.R. Giger kurzerhand 100.000 Dollar aus eigener Tasche hingelegt, damit diese Traumsequenz doch in den Film kam.
Die Computeranimationen der Tentakeln und des Extraterrestrischen am Ende in der Höhle, die waren damals top. Heute möchte man das nicht mehr sehen. Lustig aus heutiger Sicht: Fitch erklärt den Anwesenden, dass die Wissenschaftler einen ganzen Haufen an Informationen ins All geschickt haben … in einem viertel Kilobyte. *muahaha*
Nett ist auch die überhebliche Ansicht, man solle lieber ein weibliches Wesen züchten, da die bekanntlich fügsamer und besser zu kontrollieren
sind. Das dachten sich zumindest Fitch und Co. Da haben sie sich aber getäuscht.
Wie es Species tatsächlich auf sage und schreibe drei Fortsetzungen hat schaffen können, bleibt mir ein Rätsel. Okay, Nummer 3 und 4 kamen direkt auf Video heraus.